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Mit den Schlawinern in der Küche

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Pfingstferienprogramm zum Thema Ernährung bei den Schlawinern in Klausen.

Was essen wir eigentlich, wie werden unsere Lebensmittel hergestellt und was macht uns gesund und stark? Diese und andere Fragen zum Thema Ernährung haben die Schlawiner mit Kindern von sechs bis zwölf Jahren in den Pfingstferien behandelt, ohne zu sehr den pädagogischen Zeigefinger zu bemühen.

Mit Spaß in der Küche

David Escribano und Dana Johannsen leiteten mit „BesserEsser – Mit den Schlawinern in der Küche“ ihr erstes Ferienprogramm verantwortlich. Elf Kinder folgten dem originellen Aufruf der Schlawiner und verbrachten ihre ungewöhnlich langen Pfingstferien in Klausen. Zum Einstieg bastelte die neugierige Gruppe eine Ernährungspyramide. Es wurde darüber gesprochen, warum man von manchen Lebensmitteln mehr zu sich nehmen soll, etwa viel Wasser trinken, mehrmals täglich Obst und Gemüse, und wieso es besser ist, auf fettige Speisen, Pizza und Süßkram lieber öfter mal zu verzichten.

Gemeinsam wurde die Ernährungspyramide gebastelt. Foto: von Gerishem
Gemeinsam wurde die Ernährungspyramide gebastelt. Foto: von Gerishem

„Ich war doch sehr erstaunt, wie viele der Kinder die Ernährungspyramide schon kannten“, war David Escribano überrascht, „das wird also schon in der Grundschule ausführlich behandelt.“

Dass die Kinder nach einer Woche Ferien bei den Schlawinern nicht plötzlich nur noch nach gesundem Essen verlangen würden, war Escribano natürlich auch klar: „Wir machen auch Gummibärchen mit den Kindern und Limonade. Es muss nicht alles gesund sein, sondern es geht auch darum, dass die Kinder sehen, was man in der Küche alles selber machen kann. Wir wollen Anreize schaffen, dass sie vielleicht ein Gespür entwickeln, dass manche Sachen gesünder sind als andere.“ Lasagneplatten haben sie selber hergestellt, und Frischkäse. Am nächsten Tag fuhr man gemeinsam zum Wochenmarkt nach Lennep und hat Gemüse für eine Gemüselasagne ausgesucht. „Ich glaube, ich hätte mit sechs oder sieben Jahren nicht gewusst, wie ein Kohlrabi ungeschält und mit Schale ausschaut. Viele der Kinder waren da aber wirklich fit“, freut sich Escribano.

„Es war total schön zum Wochenmarkt zu fahren, das Essen auszusuchen und einzukaufen“, freute sich Finja (7). „Das war gar kein echter Ausflug“, meinte JoBe (6), „die OGS war im Zoo!“

Ein größeres Abenteuer brachte da schon Stefanie Barzen mit. Die Biologin und Umweltpädagogin der Natur-Schule Grund spielte mit den Kindern den Weg „Vom Korn zum Brot“ durch. Aus biologisch angebauten Körnern mahlten sie eigenes Mehl, durften kneten und wissen jetzt auch, warum man Teig gehen lässt. Während die Brötchen im Backofen waren, zog die Truppe mit Stefanie Barzen in den Garten. Sie hat den Kindern einen Trick gezeigt wie Brennnesseln nicht brennen und warum das so ist. Und da man Brennnesseln auch essen kann, wurden auch sie gekostet, ebenso wie Gänseblümchen. Mit einem selbstgemachten Kräuterquark genoss man das warme Brot dann gemeinsam.

Während der Tage wurde auch mal Fußball gespielt oder gekickert, das Ferienprogramm sollte ja Vergnügen bereiten, und das hatten nicht nur die Kinder. „Der Erfolg macht Spaß, ich mache sowas ja auch zum ersten Mal“, zeigt sich Dana Johannsen begeistert, „dass die Kinder hier so viel Spaß hatten, ist für mich die größte Bestätigung.“ Seit Anfang April absolviert sie bei den Schlawinern ihr Vorpraktikum und studiert ansonsten Soziale Arbeit. Unterstützt wurden die beiden durch Nicole Meshing und die herzliche Seele der Küche Maria Hein.

Konzentration beim Einfüllen der flüssigen Gummibärchenmasse in die Bärchenformen. Foto: von Gerishem
Konzentration beim Einfüllen der flüssigen Gummibärchenmasse in die Bärchenformen. Foto: von Gerishem

Am letzten Tag gab es dann auch endlich den Süßkram. Gemeinsam hat man Gummibärchen selber gemacht, dank Agartine sogar vegan, ansonsten mit frisch gepresstem Zitronensaft und reichlich Fruchtsaft, Zucker und Honig. Und für später gab es dann noch drei Sorten selbstgemachter Limonade, mit Beeren, Zitronen oder Grapefruit. „Da kommt jetzt leider mal ein bisschen mehr Zucker rein“, sagte Johannsen, „aber heute ist das auch erlaubt.“ – „Aber trinken muss man ja auch viel“, warf Viktoria (12) ein. Das stolze Grinsen hat sich Dana Johannsen auf jeden Fall verdient, bei den Kindern ist auf jeden Fall was hängen geblieben.

Sascha von Gerishem
Sascha von Gerishemhttps://www.luettringhauser.de
Geboren 1977 in Duisburg, aufgewachsen in Wuppertal, Duisburg und am Niederrhein, Alumnus des Collegium Augustinianum Gaesdonck, Studiengang Absatzwirtschaft an der Fontys Hogescholen Venlo, selbstständig seit 1998, u.a. als freier Dozent an diversen Berufsakademien.
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