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Remscheid

Fünf Organist*innen in vier Konzerten spielen Bach und Jazz

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Anders als im vergangenen Jahr gab es diesmal „nur“ vier Konzerte zum Orgelsommer in der Kirche bei der evangelischen Stiftung Tannenhof.

Es gibt gewiss Angenehmeres, als als Veranstalter der beliebten Musikreihe wenige Tage vor dem diesjährigen Premierenkonzert die Mitteilung zu erhalten, dass der vorgesehene Organist aus Krankheitsgründen nicht anreisen kann. Prof. Wolfram Rehfeldt wäre der älteste Organist gewesen, der jemals beim Orgelsommer musiziert hat. Aber er konnte die recht weite Reise aus Rottenburg (bei Tübingen) nicht antreten. Was tun? Man fragte den Kantor der Kirche am Tannenhof, Martin Storbeck, ob er (sehr kurzfristig) einspringen könne. Er konnte und brachte dem Publikum in der voll besetzten Kirche ein buntes Programm mit, das aus Johann Sebastian Bach, Johann Pachelbel sowie dem französischen Spätromantiker Théodore Dubois bestand. Wie gewohnt bewies Storbeck, dass er ein geschmackvoller Musiker ist, der wohl dosiert mit Dynamik arbeitet. Ein würdiger Beginn des 31. Orgelsommers.

Ungewohnt moderne Töne

Johannes Geßner (li.) mit Pfarrer Uwe Leicht. Foto: Peter Klohs
Johannes Geßner (li.) mit Pfarrer Uwe Leicht. Foto: Peter Klohs

Das zweite Konzert (14. August) des Remscheider Kreiskantors Johannes Geßner hinterließ zwiespältige Gefühle. Als Musiker unbestritten erste Wahl überforderte Geßner einen Teil des Publikums durch ungewohnt moderne Töne. Die Werke von Maurice Duruflé und Petr Eben, beide an der Grenze zur Tonalität angesiedelt, dauerten zusammen auch eine gute halbe Stunde, was einige Besucher zum Anlass nahmen, die Kirche frühzeitig zu verlassen. Ansonsten spielte Geßner Bach, Buxtehude und die 3. Orgelsonate von Mendelssohn Bartholdy.

Martin Dowidat (li.) und Martin Honsberg, die sich das 3. Konzert des Orgelsommers teilten. Foto: Peter Klohs
Martin Dowidat (li.) und Martin Honsberg, die sich das 3. Konzert des Orgelsommers teilten. Foto: Peter Klohs

Zwei junge Organisten teilten sich das 3. Konzert. Martin Dowidat übernahm den „seriösen“ Teil und gab Bach, Distler und Labor zum Besten. Martin Honsberg gab den „Unterhalter“ und spielte Ausschnitte aus dem Karneval der Tiere, zwei jazzverwandte Kompositionen und „Sky Full Of Stars“ der englischen Rockband Coldplay (!). Am begeisterten Beifall der Konzertbesucher konnte man erkennen, dass das Konzept der beiden Musiker aufgegangen war. Als Zugabe spielten sie vierhändig (aber zweifüßig) Mozart.

Silke Hamburger (li.) mit Pfarrerin Barbara Schröder-Möring. Foto: Peter Klohs
Silke Hamburger (li.) mit Pfarrerin Barbara Schröder-Möring. Foto: Peter Klohs

Den Abschluss des Orgelsommers bildete Silke Hamburger (mit der Lüttringhauserin Melanie Schüssler, die für die Organistin registrierte). Auch hier stand Bach auf dem Programm, und zwar das gewaltige Toccata, Adagio und Fuge (BWV 564). Auch Max Reger war zweimal zu hören, bevor die „Suite Jazzique“ des Stuttgarter Komponisten Johannes Matthias Michel den Orgelsommer mit jazznahen Harmonien beendete. Wie in den vergangenen Jahren war das letzte Konzert der Reihe am wenigsten gut besucht, ein Phänomen, dessen Auflösung noch unbekannt ist.

Der 32. Orgelsommer in der Kirche bei der evangelischen Stiftung Tannenhof ist bereits in der Planung. Er wird im August 2020 stattfinden.

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