Ab Montag, 22. Februar, stehen die Kitas und Tagespflegestellen wieder allen Kindern offen. Für die Einrichtungen ist das eine große Herausforderung. Auch angesichts wieder angestiegener Infektionszahlen appelliert der Krisenstab daher an die Eltern, die Kinder trotzdem möglichst zuhause zu betreuen.
Ab Montag, 22. Februar, stehen die Kitas in NRW wieder allen Kindern offen. So sieht es das Phasenmodell von NRW-Familienminister Joachim Stamp vor. Der Appell des Landes, die Kinder möglichst zuhause zu betreuen, endet damit. Was bleibt, sind Einschränkungen im Betreuungsumfang um bis zu zehn Stunden die Woche und die strenge Trennung der festen Gruppen.
Kitas existentiell wichtig für die Familien
„Der Schritt vom „Pandemiebetrieb“ zum eingeschränkten Regelbetrieb ist ein existentiell wichtiges Signal für die Familien, die durch Corona doppelt und dreifach gefordert und in vielen Fällen zusätzlich wirtschaftlich belastet sind“, erklärte Oberbürgermeister Uwe Schneidewind zu der Entscheidung des Landes. „Allerdings ist es auch eine Riesen-Herausforderung für die Einrichtungen. Aus diesem Grund und aufgrund der regionalen Inzidenzlage im Bergischen Land bitten wir eindringlich alle Eltern, die das möglich machen können, ihre Kinder weiterhin zuhause zu betreuen.“
Inzidenzwert wieder angestiegen
Krisenstabsleiter Johannes Slawig erläutert den Hintergrund des Appells: „Wir mussten leider im Krisenstab zur Kenntnis nehmen, dass nach 14 Tagen mit sinkenden Inzidenzwerten seit drei Tagen die Werte wieder ansteigen. Dies ist in einer Lockdown-Situation ein absolutes Alarmsignal. Dazu kommt: Die Mutanten, die wir auch in Wuppertal finden, scheinen unter Kindern und Jugendlichen besonders infektiös zu sein. So gab es in unserer Nachbarstadt Solingen bereits fünf Ausbrüche der britischen Mutante in Kitas. Eine derartige Entwicklung wollen wir, wenn irgend möglich, in Wuppertal unbedingt vermeiden.“
Maske und Abstand im Umgang mit Kita-Kindern nicht möglich
Gesundheitsdezernent Stefan Kühn richtet den Blick auch auf die Situation der Einrichtungen und Tagespflegepersonen: „Schutzmaßnahmen mit Abstand und Maske sind im Kontakt mit Kita-Kindern nicht umsetzbar. Unsere Erzieherinnen und Erzieher arbeiten im Wesentlichen ungeschützt. Wir begrüßen es daher sehr, dass das Land zwei PCR-Tests je Woche ermöglicht. Trotzdem fallen Beschäftigte aus den Risikogruppen weiterhin aus. Zudem erfordern die geschlossenen, strikt voneinander getrennten Gruppen einen höheren Personaleinsatz. Daher werden wir leider Betreuungseinschränkungen weiterhin nicht ausschließen können.“
Dank an Mütter und Väter
OB Uwe Schneidewind betont: „Mütter und Väter, die weiterhin darauf verzichten, ihre Kinder zur Kita zu schicken, leisten einen kraftvollen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie – gerade angesichts der besorgniserregenden Entwicklung der Mutationen. Sie ermöglichen in dieser kritischen Phase lokal wieder steigender Inzidenzzahlen eine Betreuung der Kinder, deren Eltern aus beruflichen oder anderen Gründen unbedingt darauf angewiesen sind. Daher gilt ihnen unser ganz besonderer Dank.“
Schneidewind, Slawig und Kühn begrüßten einhellig die Versicherung des NRW-Familienministers, bei wider Erwarten sprunghaft steigenden Infektionszahlen eine „Corona-Notbremse“ als „Plan B“ vorzuhalten, die auch wieder zu Kita-Schließungen und einer ganz eng begrenzten Notbetreuung führen könne: Auch wenn dies eine weitere Belastung der Familien bedeute, müsse die Bekämpfung der Pandemie oberste Priorität haben.
Quelle: Stadt Wuppertal