Jens-Peter Enk spielte ein Konzert in Lüttringhausen.
Der Wuppertaler Organist und Kirchenmusikdirektor Jens-Peter Enk ist und bleibt ein gerne gesehener Gast auch in Remscheid. Der Musiker ist immer voll Begeisterung und großer Lust dabei, wenn es gilt Musik zu machen, und das kann man ihm jederzeit ansehen. Er versprüht Lebens- und Musizierlust, erfreut sich an gelungenen Kompositionen, wobei ihm das Genre egal ist, er mag Bach, aber auch moderne Töne. Seine Konzerte bestechen immerzu durch eine geschmackvolle Auswahl der Musik.
Es geht um die Musik und den Willen des Komponisten
So auch am Nachmittag des 3. Oktober, als der Kantor aus Wuppertal-Unterbarmen in der evangelischen Kirche in Lüttringhausen ein Konzert spielte, dessen Erlös für den Erhalt der Orgel gedacht war. Ja, auch Johann Sebastian Bach stand auf dem Programm, sogar zweimal. „Nun danket alle Gott“ aus der Kantate BWV 79 kam vergleichsweise kurz und unspektakulär daher, während die Fantasie C-Dur (BWV 571) alleine durch die Dreiteilung Allegro / Adagio / Allegro über eine gewisse Länge verfügt. Eine Komposition des Bach-Zeitgenossen Johann Gottfried Walther schloss sich an.
Neben dem Tryptichon zu „Lobet den Herren“ der beiden spätromantischen Komponisten Uso Seifert und Max Drischner erklang auch die Musik noch lebender Komponisten. So die Toccata des Amerikaners Matthew H. Corl (geb. 1965), und eine Prelude von David Blackwell, der 1961 geboren wurde. Eine weitere Toccata des usbekischen Komponisten Georgi Mushel (1909 – 1989) rundete das knapp einstündige Programm ab.
Jens-Peter Enk ist nicht daran gelegen, seine zweifelsfrei vorhandene Virtuosität zur Schau zu stellen. Ihm geht es ausschließlich um die Musik und die musikalische Darstellung des vom Komponisten Gewollten. Dabei liegt er immer richtig, hat ein untrügliches Gefühl für geschmackvolle Kompositionen und nimmt sich und seine Fähigkeiten oft zurück. Er ist und bleibt hoffentlich noch lange eine Ausnahmeerscheinung im weltweiten Orgelland.