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Remscheid

Synodale beschäftigten sich intensiv mit neuen kirchlichen Anforderungen

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Die Wahl einer stellvertretenden Superintendentin, vieler neu zu besetzenden Stellen im Kreissynodalvorstand und in den Ausschüssen, wegweisende finanzielle Beschlüsse und ein Impulsvortrag, der den Kreissynodalen reichlich Motivation gab, an der Kirche von morgen bei uns mitzuarbeiten:

Das Programm der technisch weitgehend reibungslos abgelaufenen Hybridsynode des Kirchenkreises Lennep am vergangenen Wochenende war eng getaktet.

„Quo vadis Kirche“ war die große Frage, die den Bogen spannte vom Auftakt-Gottesdienst, mit dem die Synode des Kirchenkreises Lennep am Freitagabend begann, bis zum Schlusswort von Superintendentin Antje Menn am frühen Samstagnachmittag. Dazwischen nutzten die knapp 100 Teilnehmenden offline und online intensiv die Möglichkeit für Debatten, Anregungen und weitreichende Entscheidungen, die tatsächlich den zukünftigen Weg des protestantischen Kirchenlebens im Kirchenkreis Lennep mitbestimmen werden. 

Die Kreissynode ist das oberste Entscheidungsorgan in der Evangelischen Kirche auf kreiskirchlicher Ebene. Sie tagte am 13. und 14. November 2020. Im Beisein des Remscheider Oberbürgermeisters Burkhard Mast-Weisz begrüßte Superintendentin Antje Menn nach dem Gottesdienst, den Prädikantin Sabine Rossi hielt, alle Synoden-Teilnehmer – sowohl im Gemeindehaus der Ev. Auferstehungskirchengemeinde Remscheid, in der Johann-Sebastian-Bach-Straße, wie auch zur Videokonferenz.

Oberbürgermeister: „Wir brauchen die Angebote der Kirchen“

In seinem Grußwort an die Kreissynode bat Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz die Kirchengemeinden darum, trotz der herrschenden Corona-Beschränkungen geeignete Angebote bereitzustellen, um den Menschen in den kommenden Advents- und Weihnachtstagen, gerade wegen der allgemein herrschenden Unsicherheit, Orientierung und Halt zu vermitteln.

In ihrem darauf folgenden Bericht bedankte sich Superintendentin Antje Menn unter anderem bei allen, die in den zurückliegenden Monaten viele neue Wege gefunden haben, um mit den Gläubigen weiter in Kontakt zu bleiben. Mit Blick auf die vielen durch Corona in Notlagen gekommenen Menschen konstatierte die Theologin, dass in der Corona-Krise längst bestehende Krisen in ihrer Wucht noch einmal verstärkt würden, etwa die Situation in unseren Partnerkirchen oder in den vielen Flüchtlingslagern: „Es braucht im Namen Gottes unseren Einsatz für jede und jeden“, sagte sie mahnend.  

Neue Assessorin: „Als Kirche müssen wir mehr nach draußen gehen“

Superintendentin Antje Menn gratulierte ihrer neu gewählten Stellvertreterin im Amt Annette Cersovsky. Foto: Kirchenkreis/Volk
Superintendentin Antje Menn gratulierte ihrer neu gewählten Stellvertreterin im Amt Annette Cersovsky. Foto: Kirchenkreis/Volk

Diesen Faden nahm auch die im Anschluss neu gewählte stellvertretende Superintendentin (Assessorin) des Kirchenkreises Lennep, Annette Cersovsky auf. Sie ist Pfarrerin in der Stadtkirchengemeinde Remscheid und seit Ausbruch der Corona-Pandemie leidenschaftliche Bloggerin. Sie setzte sich gegen zwei Mitbewerber durch. „Als Kirche müssen wir mehr nach draußen gehen und uns etwas trauen.“

Superintendentin Antje Menn gratulierte ihr ebenso wie den zahlreichen neugewählten Mitgliedern im Kreissynodalvorstand, Gremien und Fachausschüssen und wünschte Gottes Segen. Ebenso bedankte sich Antje Menn bei Pfarrer Uwe Leicht für seine langjährige engagierte Arbeit als Leiter der Abteilung Seelsorge und wünschte dessen Nachfolgerin im Amt, Pfarrerin Annette Stoll, gutes Gelingen.

Den Auftakt des zweiten Tagungsteils am Samstag bildete die Andacht von Mathias Schmid, Pfarrer im Gemeindedienst für Mission und Ökumene (GMÖ) der Evangelischen Kirche im Rheinland, Region Bergisches Land, die viel Stoff zum Nachdenken bot. Das galt auch für den anschließenden Vortrag der theologischen Vordenkerin Dr. Uta Pohl-Patalong, Professorin an der theologischen Fakultät der Universität Kiel, die online zugeschaltet war. Zuvor betonte Landeskirchenrat Markus Schaefer, der die Grüße der Landeskirche überbrachte, dass die Kirche nach der Corona-Krise nicht mehr so sein werde wie zuvor.

Rund 280.000 Euro für Nachhaltigkeits-Projekte beschlossen

Die renommierte und für ihre Arbeit weithin geschätzte Theologin, Professorin Dr. Uta Pohl-Patalong, knüpfte daran an und vertrat in ihrem im Anschluss viel diskutierten Vortrag u.a. die Thesen, dass: eine zukunftsfähige Kirche beständig in Veränderung begriffen sei, von ihrem Auftrag aus denke statt ausgehend von den (vorhandenen) Strukturen, offene Begegnungen mit dem Evangelium ermögliche und sich (uneigennützig) im Gemeinwesen engagiere.

In diesen Kontext passte dann auch ein Beschluss, den die Synode ausgehend von einer Information über die geplanten Aktivitäten der auf Kirchenkreis-Ebene arbeitenden AG Schöpfung fasste. Danach befürwortet die Kreissynode die Absicht des Kreissynodalvorstandes, ca. 280.000 EUR in die Projekte der AG Schöpfung für das geplante Jahr der Nachhaltigkeit vom September 2021 bis September 2022 zu investieren.

Den Abschluss der Tagung bildete außerdem u.a. die Information über den Erarbeitungsstand eines Schutzkonzeptes vor sexualisierter Gewalt sowie über die zukünftige Pfarrstellenplanung.

Nach zwei arbeitsreichen Synodentagen bedankte sich Superintendentin Antje Menn am Ende beim Organisationsteam für die aufwändige Vorbereitung und Umsetzung der Synode, bei allen Mitwirkenden sowie bei der Auferstehungskirchengemeinde für ihre Gastfreundschaft.

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(red) Pressemitteilungen und andere Veröffentlichungen.
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