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Solingerinnen erhalten Anti-Stigma-Preis in Berlin

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Landesverband entsendet Initiatorinnen der NRW-Kampagne „Frag Eltern“ zur Übergabe

Drogenkonsum kommt in den besten Familien vor. Auf dieses Problem und mögliche Lösungen hat die landesweite Kampagne „Frag Eltern“ im Sommer auch vor dem Solinger Rathaus aufmerksam gemacht – begleitet von einer Großflächen-Plakatierung des Stadtmarketings. Jetzt wurde die Aktion des Elternselbsthilfe-Landesverbands ARWED e.V. in Berlin mit dem 2. Platz des Förderpreises zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen der DGPPN e.V. ausgezeichnet. Den Preis beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde nahmen zwei Solingerinnen entgegen: Dr. Christiane Erbel und Anja Woweries sind im Vorstand der ARWED (Arbeitsgemeinschaft der Rheinisch-Westfälischen Elternkreise Drogengefährdeter und Abhängiger Menschen e.V.) und waren die entscheidenden Initiatorinnen der Kampagne, mit der sie „Eltern, deren Kinder Drogen konsumieren, aus der Scham- und Schuld-Ecke herausholen und ihnen ein Gesicht geben“ wollten.

„Für den eher kleinen Landesverband in NRW ist die Auszeichnung eine besondere Ehre“, freut sich Christiane Erbel. Sie hat den Solinger „Elternkreis von Söhnen und Töchtern mit der Doppeldiagnose Sucht und psychische Erkrankungen“ 2014 mit ihrem Mann und drei weiteren Elternpaaren, darunter auch Anja Woweries, gegründet. Unterstützung gibt es vom städtischen Selbsthilfebüro, dem Psychosozialen Trägerverein und weiteren Solinger Selbsthilfeeinrichtungen. Auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach hatte bei der jetzt ausgezeichneten Kampagne im Sommer betont, dass „die betroffenen jungen Menschen mit ihren Familien vielfältige Hilfe und Unterstützung statt Ausgrenzung und Schuldzuweisungen brauchen“.

Laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen haben 47 Prozent aller Zwölf- bis 25-Jährigen schon Erfahrung mit dem Konsum illegaler Drogen gemacht. Häufig kommen noch Alkohol und/oder übermäßiges PC-Gaming, zuweilen auch Krankheiten wie Psychosen oder Depressionen hinzu. „Bei allen Formen der Suchterkrankung ist das ganze Familien- und Bezugssystem betroffen“, weiß Christiane Erbel und lobt die breite und gut vernetzte Sucht-, Jugend- und Familienhilfe in der Klingenstadt. Anja Woweries ergänzt: „Wir sind mit unserer Betroffenheit nicht allein, wir sind viele!“

Info

Sowohl aus Solingen als auch aus den angrenzenden Städten trifft sich der Elternkreis jeden zweiten Mittwoch im Monat unter dem Dach des Psychosozialen Trägervereins in der Kölner Straße. Über den regelmäßigen Austausch untereinander hinaus organisiert der Elternkreis z.B. Infovorträge mit Referenten zu relevanten Themen, Austauschabende mit Vertretern der Hilfseinrichtungen und gibt hilfreiche Tipps aus dem Landes- und Bundesverband der Elternkreise weiter.

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