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Remscheid

Sozial eingestellt und sehr engagiert

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Ayoub El Haddaoui kandidiert für den 10. Remscheider Jugendrat. Laut seinem Wahlplakat möchte er für die jungen Menschen in Remscheid ein offenes Ohr haben, sich für Stadtverschönerung einsetzen, für Chill-Out-Areas, freies WLAN, Klimaschutz und den ÖPNV. Grund genug, um da mal detaillierter nachzufragen.

„Ich hab mich an vielen Schulen hier in Remscheid vorgestellt“, freut sich Ayoub. Dazu hat er sich vorher an den Schulen angemeldet und bekam dann die Möglichkeit sich vorzustellen: „Ich bin durch die Klassen gegangen, hab gesagt mein Name ist Ayoub El Haddaoui, ich kandidiere für den Remscheider Jugendrat, dann meine Themen und am Ende dann, ich würde mich freuen, wenn ihr mich wählen würdet!“

Ayoubs Agenda

Ein offenes Ohr für die jungen Menschen zu haben, bedeutet für Ayoub vor allem als Vermittler aufzutreten. Er wäre für die Jugend bei Problemen in der Schule oder bei Fragen zur Stadt gerne Anlaufstelle für Anregungen, Probleme und Wünsche. Diese würde er entweder innerhalb des Jugendrates thematisieren oder gleich an die passenden Stellen weitervermitteln.

Stadtverschönerung bezieht Ayoub vor allem auf die Innenstadt, das Allee-Center und die Alleestraße. Als Vorbild für das Allee-Center, von der Lebendigkeit, sieht er die Elberfelder City-Arkaden und eine Umgestaltung der Allee-Straße, vor allem im Hinblick auf eine höhere Aufenthaltsqualität, liegt ihm auch am Herzen. Seine Vorliebe für eine hohe Aufenthaltsqualität im Allgemeinen schlägt sich auch in seinen Wünschen für mehr Spielplätze für besonders kleine Kinder, und einer Chill-Out-Area für die Remscheider Jugend nieder. „Chill-Out-Areas sollen für Jugendliche und Kinder sein, wo sie in ihrer Freizeit chillen können, so wie z.B. die Schlawiner oder die Welle, wo sie Tischtennis, Kicker und auch freies WLAN genießen können“, umreißt Ayoub seine Ideen. Am besten gäbe es Innen- und Außenbereiche, vielleicht auch eine spezielle Möglichkeit im Stadtpark, gerne möglichst zentral und mit freiem WLAN.

Freies Internet an den Schulen

Bedarf für freies WLAN sieht Ayoub aber auch an den Schulen, die vorhandenen Netze seien den Lehrenden vorbehalten, Schüler*innen können und dürfen nicht darauf zurückgreifen, genau das sei ihm aber wichtig. „Zum Beispiel im Fach Geschichte müssen wir ans Handy, und das Problem bei manchen Schülern ist, sie haben kein Internet. Wir müssen im Unterricht ins Internet – manchmal“, unterstreicht Ayoub seine Forderung. Die Stadt Remscheid hat zwar Tablets für Schüler*innen bereitgestellt, aber es sind viel zu wenige, so dass oftmals eben auf die privaten Handys zurückgegriffen werden muss. Die Tablets sind mit eigenen Internetzugängen ausgerüstet, wer keines nutzen kann, muss eben selbst zahlen.

Beim Thema Umweltschutz setzt Ayoub eher auf die Eigenverantwortung von Menschen, würde diese aber dabei unterstützen, also etwa wiederverwendbare Gemüsenetze herstellen und zur Verfügung stellen, damit auf Plastiktüten verzichtet werden könne. Aber auch die Lokalpolitik würde er mit in die Verantwortung ziehen und etwa Bereiche ausweisen wollen, in den etwa Einwegbecher verboten wären.

Umweltschutz und ÖPNV sind zwei Themen, die für Ayoub zusammengehören. Moderne, emissionsarme Busse, gerne vollelektrisch, und eine bessere Anpassung der Taktung auf den jeweiligen Bedarf stehen bei ihm oben auf der Wunschliste. Zu den Stoßzeiten sollten größere Busse mit kürzerer Taktung eingesetzt werden, zu weniger gefragten Zeiten auch mal kleinere Fahrzeuge. Für ihn erschließt sich der Sinn nicht, wenn riesige Fahrzeuge fast unbesetzt durch die Stadt fahren. Dann schlägt er einen Bogen zur Stadtverschönerung und würde sich sehr über ansprechendere Wartehäuschen freuen, gerne ebenfalls mit WLAN.

Von der Freizeit in die Zukunft

Seit fast vier Jahren ist Ayoub schon in der Remscheider Jugendfeuerwehr aktiv. Da macht man Übungen und Lehrgänge, kontrolliert Hydranten, dass diese auch im Winter bei Notfällen sicher funktionieren und heftet Hinweiszettel an Scheibenwischer, wenn Hydranten mal wieder zugeparkt wurden und im Notfall nicht erreichbar sind. Mit 17 Jahren geht es für ein mehrwöchiges Praktikum zur Berufsfeuerwehr, und nach erfolgreichem Abschluss wäre er dann „Feuerwehranwärter“. Später möchte er sich gerne ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr engagieren und beruflich als Rettungssanitäter arbeiten. „Für mich ist es wichtig anderen Leuten zu helfen“, versichert Ayoub glaubhaft, „ich hab in der Schule auch Schulsanitätsdienst und auch einen Erste-Hilfe-Kurs mit Bescheinigung.“

10. Jugendrat – Die Wahl

Der 10. Remscheider Jugendrat wird aus 15 Mitgliedern bestehen. Die Wahl findet vom 14. bis 18. März an allen weiterführenden und berufsbildenden Schulen in Remscheid statt. Diejenigen, die wahlberechtigt sind aber nicht in Remscheid zur Schule gehen, können ihre Stimme am 16. März auf einer Aktionsfläche im Allee-Center abgeben.

Wahlberechtigt sind alle Jugendlichen, die zum Stichtag 14. März 2022 zwischen 14 und 17 Jahren alt und seit mindestens 3 Monaten in Remscheid wohnhaft sind.

Am Freitag, 18. März um 19 Uhr wird das vorläufige Wahlergebnis in der Gelben Villa, Eberhardstraße 29, öffentlich bekanntgegeben.

Sascha von Gerishem
Sascha von Gerishemhttps://www.luettringhauser.de
Geboren 1977 in Duisburg, aufgewachsen in Wuppertal, Duisburg und am Niederrhein, Alumnus des Collegium Augustinianum Gaesdonck, Studiengang Absatzwirtschaft an der Fontys Hogescholen Venlo, selbstständig seit 1998, u.a. als freier Dozent an diversen Berufsakademien.
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