Frauenkino der AsF Remscheid in der Zentralbibliothek zum Internationalen Frauentag.
Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) in der SPD Remscheid hat in die Remscheider Zentralbibliothek eingeladen, um am Weltfrauentag den Film „Das Ereignis“ vorzuführen.
Dr. Gerhilt Dietrich begrüßte das Filmpublikum, das nicht nur aus Frauen bestand, verteilte rote Rosen und führte in den Film ein, der auf dem gleichnamigen Buch von Annie Ernaux basiert, das viele autobiographische Bezüge enthält.
Im Oktober 1963 bemerkt die 23-jährige Studentin Annie, dass sie schwanger ist. Ein uneheliches Kind würde die junge Frau aus einfachen Verhältnissen alles kosten, was sie sich aufgebaut hat: Das Studium, das sie mit der Hoffnung verbindet, dem einfachen Elternhaus zu entwachsen. Abtreibungen sind in Frankreich jedoch illegal. Der Weg, ihr Leben durch eine Abtreibung wieder unter Kontrolle zu bringen, bringt sie in Lebensgefahr.
Wie ist es, wenn man als Frau abtreiben will und es nicht darf? Mit schonungsloser Offenheit erzählt Annie Ernaux von ihrem eigenen Schwangerschaftsabbruch. Und von den Demütigungen, Verletzungen und Stigmatisierungen, die sie dabei erleiden musste – und die bis heute nachhallen.
Im Anschluss an die Vorführung sprachen die Anwesenden über den Film, der mit eindrücklicher Inszenierung die Hilflosigkeit und das Ausgeliefertsein der Annie so realistisch traf, dass manche Zuschauende während der Vorführung immer wieder mal den Atem anhalten mussten, und feierten die Errungenschaften einer umfassenden Selbstbestimmung, die Frauen zumindest in Deutschland mittlerweile haben.
In Polen werden die Frauenrechte gerade wieder in Richtung Mittelalter gedreht und Abtreibungen sind wieder illegal, selbst nach Vergewaltigungen. Der Film, der in den 1960ern spielt, zeigt entsprechend das Elend, das Frauen in Polen im Jahr 2023 nun wieder erwartet.