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Remscheid

„Heute: Damenwahl“: Texte und Gedichte von und über Frauen

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Unter dem Motto „Heute: Damenwahl“ fanden sich die Remscheider Künstlerinnen Angela Heise und Ulla Wilberg in der vergangenen Woche im Festsaal des Lüttringhauser Rathauses ein, um den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern längere Texte und Gedichte von und über Frauen nahezubringen. Der Kulturkreis im Heimatbund Lüttringhausen hatte wieder einmal zu einer seiner spannenden Veranstaltungen eingeladen. Und das Spektrum des Abends war breit und vielfältig: Es gab viel Humor und ebenso viel Nachdenkliches, ja Trauriges. Als „männliche Verstärkung“ hatten die beiden Vorleseprofis den Musiker Stefan Coesfeld eingeladen.

Mit männlicher Musik

Coesfeld, Meister im Vertonen von alten deutschen Gedichten, spielte Filigranes zu Werken von Eichendorff, Lenau und Goethe. Sein Finger-Style-Spiel auf der Gitarre passte ausgezeichnet zu den ausgewählten Texten und unterstützte die Atmosphäre im Rathaussaal.

Angela Heise und Ulla Wilberg, bereits mehrere Male als künstlerisches Duo unterwegs (unter anderem in der Denkerschmette), nahmen sich Zeit, das Thema auszubreiten: Tucholsky kam zu Wort (gleich mehrfach) und Heise bewies ihr Schauspieltalent in einem „gelesenen Sketch“ mit Telefon, in dessen Verlauf eine Frau sich vor ihrem Mann rechtfertigen muss („Ich geh‘ doch nicht mit einem Mann ins Theater, den du kennst.“), bis sie ein Bild findet, das den Spieß kurzerhand umdreht. Else Lasker-Schüler kam vorbei, Mascha Kaleko schaute über deren Schulter, Werner Finck steuerte den „Brief einer verheirateten Frau an ihren Geliebten“ bei.

Vertonmeister Stefan Coesfeld. | Foto: Sarah Gold
Vertonmeister Stefan Coesfeld. | Foto: Sarah Gold

Nebenbei bewies Angela Heise durch eine Performance mit Herzblut, wie traurig doch das weltberühmte Erich-Kästner-Gedicht „Sachliche Romanze“ eigentlich ist. Und auch bei Ulla Wilbergs vehementem Vortrag zu „Ich habe dir alles hingegeben“ (Tucholsky) hatten die Zuhörerinnen und Zuhörer ein Lächeln im Gesicht, wenn auch manchmal ein verhangenes. Ganz stark wurden die beiden, wenn sie gemeinsam einen Text lasen. An diesen Stellen kam deutlich zutage, wie gut sich das Duo bereits kennt. Kästners „Die unverstandene Frau“ war dann ziemlich harter Tobak (aber so wahr!), bevor Ringelnatz („Schöne Frauen und schöne Katzen“) und die abenteuerliche und sehr amüsante Geschichte des Spatzenpaares Lups für zahlreiche Lacher sorgte (Manfred Kyber).

Stefan Coesfeld beschloss den gelungenen Abend mit „Alles ist eitel“ (Goethe), was man von den drei anwesenden Künstlern nun wirklich nicht behaupten konnte.

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