Der Remscheider Corona-Krisenstab hat in seiner heutigen Sitzung ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Bekämpfung des Corona Virus im Stadtgebiet Remscheid beschlossen.
Das vom Corona-Krisenstab beschlossene Maßnahmenpaket besteht aus den drei Säulen Information, Intensivierung der Kontaktpersonennachverfolgung und Ahndung von Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung. Die Einzelmaßnahmen haben der Remscheider Krisenstab und die örtliche Gesundheitsbehörde mit dem Landeszentrum Gesundheit zur lokalen Eindämmung des Infektionsgeschehens abgestimmt. Der Beschluss ist Folge einer seit Tagen steigenden 7-Tage-Inzidenz. Sie liegt heute bei 52,05. Damit ist der Wert der 7-Tage-Inzidenz für Remscheid erstmals auf über 50 gestiegen. Der Remscheider Krisenstab wird morgen (23.09.) über weitere zusätzliche Schutzmaßnahmen beraten.
Intensive Aufklärung für Reiserückkehrende
Bereits vorgestern (20.09.) hat der Remscheider Krisenstab eine umfassende Informationskampagne beschlossen. Sie hat zum Ziel, die reiserückkehrenden Familienverbünde kurzfristig über das aktuelle Infektionsgeschehen und die hiermit verbundenen Risiken intensiv aufzuklären. Zurzeit wird hierzu ein mehrsprachiges Anschreiben mit einfacher und klarer Ansprache zu Risiken und Verhaltensanforderungen über alle Kitas und Schulen sowie Vereine und Verbände an alle Eltern verteilt. Allein mit der Versendung über Kitas und Schulen erreicht der Remscheider Krisenstab rund 18.000 Haushalte.
Weiterer Baustein der Informationskampagne ist eine breit angelegte mehrsprachige Aufklärungsaktion mit Piktogrammen in öffentlichen Gebäuden, Schulen, Kitas, Sportstätten und Flüchtlingseinrichtungen über Verhaltensregeln und Ahndungsmöglichkeiten.
Die Piktogramme werden ab heute in die städtischen Social-Media-Kanäle eingespielt.
Des Weiteren startet heute eine stadtweite Plakatierungsaktion. Die Plakate, die auf die wichtigsten Corona-Verhaltensregeln und ein drohendes Bußgeld bei Verstoß aufmerksam machen, werden auch in den Bussen der Stadtwerke Remscheid aufgehängt (Plakat siehe Anlage).
Mehrsprachige Informationen
Ab sofort gibt es außerdem die tägliche mehrsprachige Übersetzung der Corona-Pressinformationen und Weiterleitung über das Kommunale Integrationszentrum (KI) an die Multiplikatoren der Zielgruppen geben.
Hinzu kommen gemeinsame Aufklärungsbesuche von Kommunalem Ordnungsdienst (KOD) und KI in Moscheen, Teestuben und Supermärkten.
Als weitere Schutzmaßnahmen hat der Krisenstab heute beschlossen:
- Der Krisenstab empfiehlt das Tragen von Alltagsmasken in der Öffentlichkeit für das gesamte Stadtgebiet.
- Das Gesundheitsamt wird die Einhaltung häuslicher Quarantänen verstärkt kontrollieren und Verstößen gegen die Quarantäne-Auflagen konsequent ahnden.
- Die Präsenz des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) in der Öffentlichkeit wird verstärkt. Ab sofort ist er auch wieder sonntags im Einsatz und wird Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung konsequent ahnden.
- Großveranstaltungen über 300 Personen werden mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen bis auf Weiteres nicht mehr genehmigt.
- Den Schulen wird die Durchführung von Sportunterricht in Hallen untersagt. Dies gilt zunächst bis zu den Herbstferien.
- Acht Sporthallen, denen eine ausreichende Lüftung fehlt, werden komplett geschlossen. Das sind:
1. Alexander-von-Humboldt-Realschule/Sporthalle Altbau
2. Sportanlage / Gymnastikhalle Jahnplatz
3. Albert-Einstein-Gesamtschule II – Turnhalle
4. Berufskolleg Wirtschaft u. Verw., Sporthalle
5. Schulzentrum Klausen
6. GGS Siepen, Sporthalle
7. Albert-Einstein-Gesamtschule – Gymnastikhalle
8. Albert-Einstein-Gesamtschule – Sporthalle
- Der Sportbund und die Sportvereine werden gebeten, die Situation in den Hallen im Trainings- und Spielbetrieb – falls erforderlich – zu entzerren.
- Es erfolgt ein öffentlicher Aufruf für den Verzicht auf Reisen in Risikogebiete und eine Darstellung der Folgen bei Reisen in Risikogebiete.
- Zusätzlich soll es über eine Einbindung der Wirtschaftsakteure eine gezielte Aufklärung der Arbeitnehmerschaft über mögliche arbeitsrechtlichen Konsequenzen von Urlauben in Risikogebieten geben.