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Remscheid

Stadtplanung nach Gutsherrenart

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Chance einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung verpasst.

Obwohl der letzte Versuch die Stadt Unsummen an Geld und Ressourcen gekostet sowie einen jahrelangen Stillstand in Lennep verursacht hat, soll der Rat noch vor den Sommerferien erneut über einen Grundsatzbeschluss zum Bau eines Outlet-Centers am Rande der Lenneper Altstadt abstimmen – ohne zuvor die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger dazu angehört zu haben. Daher beantragte die Fraktion DIE LINKE auf der letzten Ratssitzung eine Bürgerbefragung bezüglich eines DOCs am Standort Lennep durchzuführen, bevor ein endgültiger politischer Beschluss gefasst wird!

Leider konnten sich weder die Ampel noch die CDU-Fraktion zu einer solchen Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger durchringen. Ratsmitglied Peter Lange zeigte sich enttäuscht: „Die Chance die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig einzubeziehen und so ein wichtiges Stimmungsbild einzuholen, hat man heute Abend verpasst. Stattdessen wird erneut über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden. Dabei wollte man eigentlich aus den vergangenen Fehlern lernen“, erklärt Lange nach der Sitzung am Donnerstagabend. „Wir wissen, dass sich viele Menschen nach Bekanntgabe der Pläne für ein neues Outlet-Center übergangen fühlen. Besonders diejenigen, die ihre Ideen aktiv in die Bürgerbeteiligungsprozesse eingebracht haben“, so Lange weiter.

Colin Cyrus, Bezirksvertreter BV Lennep, Sachkundiger Bürger im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Mobilität, Umweltpolitischer Sprecher und Kreisgeschäftsführer von Die Linke.Remscheid. Foto: Sascha von Gerishem
Colin Cyrus, Bezirksvertreter BV Lennep, Sachkundiger Bürger im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Mobilität, Umweltpolitischer Sprecher und Kreisgeschäftsführer von Die Linke.Remscheid. Foto: Sascha von Gerishem

Dass ihre Vorschläge in die Gestaltung des Centers einfließen, hält unser Lenneper Bezirksvertreter Colin Cyrus für illusorisch: „Die meisten Ideen passen nicht zu einem Outlet-Center, was in erster Linie wirtschaftliche Interessen verfolgt und dementsprechend gewinnbringend gestaltet wird. Daher und in Anbetracht der Dimension und Tragweite des Projekts ist es auch eine Frage des Respekts, ein Meinungsbild einzuholen und die Menschen über die Zukunft Remscheids und Lenneps ernsthaft und direkt mitbestimmen zu lassen.“

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