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Judo: Remscheider TV Tabellenführer der NRW-Liga trotz Minikader

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Der märchenhafte Weg des Judoteams vom Remscheider TV (RTV) scheint kein Ende nehmen zu wollen. Bei der NRW-Liga fuhren die Bergischen in Herford zwei Siege ein. Zunächst einen 5:2-Sieg gegen die Bundesligareserve der SUA Witten-Annen, dann wurde der BTW Bünde mit 4:3 bezwungen. So wurde die Tabellenführung übernommen. Beeindruckend die Art und Weise, wie die Siege zu stande kamen, trotz widriger Voraussetzungen: Personalnot durch sechs Ausfälle und zuletzt der Meniskusriss von Nam Hai im Abschlusstraining. Der „Minikader“ bestach durch Teamgeist und kämpferische Moral.

Mit geschwächtem Kader

In der ersten Begegnung gegen den amtierenden NRW-Liga-Meister SUA Witten-Annen 2 geriet das RTV-Judoteam zunächst mit 0:2 in Rückstand, da Marco van Huet (-100 Kilogramm), trotz starken Kampfes, kein Mittel gegen seinen Gegner fand. Die Klasse bis 60 Kilogramm konnte durch Nam Hais Ausfall nicht besetzt werden.

Neuzugang Acland Wendt (-66) verkürzte auf 1:2 und läutete die Aufholjagd ein. Pascal Scherrenberg (+100) siegte nach der Hälfte der Kampfzeit durch eine spektakuläre Technik vorzeitig gegen Bundesligakämpfer Manuel Neumann und stellte auf 2:2. Erstmalig in Führung ging der RTV durch Rodel Arnolds (-73), der seinen Gegner kurz vor Kampfende entscheidend zu Fall brachte. Fast identisch lief es bei Fabian Karau (-90): Nach einem Schlagabtausch auf Augenhöhe holte er fünf Sekunden vor Kampfende mit einem Schulterwurf den Siegpunkt. Kapitän Junior Degen (-81) stellte den 5:2-Endstand her. Er dominierte seinen Gegner und warf ihn nach knapp einer Minute auf den Rücken.

Trainer Peter Degen, der die Kämpfer mit den richtigen Strategie ausstattete, hatte so einen entscheidenden Anteil an den Remscheider Siegen. Gegen Bünde stellte er auf zwei Positionen um. Rodel Arnolds tauschte mit Junior Degen die Gewichtsklasse und für Marco van Huet kam Markus Dittmann. Dittmann (-100) konnte den Angriffen seines Kontrahenten nur kurz standhalten und unterlag. Wieder war es Acland Wendt (-66), der den ersten Punkt mit seiner aggressiven und dynamischen Kampfführung holte, weil er vorzeitig durch Hüftwurf siegte. Für den Ausgleich sorgte Pascal Scherrenberg (+100) nach einer Minute. Junior Degen (-73) erkämpfte souverän die Führung. Fabian Karau (-90) unterlag dem ehemaligen langjährigen Bundesligakämpfer Yassin Grothaus erst in der Verlängerung.

Den alles entscheidenden Kampf über Sieg und Niederlage bestritt Rodel Arnolds (-81). Die Spannung war gute greifbar, dann löste sie sich in ohrenbetäubendem Remscheider Jubel auf, nachdem Arnolds seinen Gegner mit einer blitzsauberen Fußtechnik spektakulär auf die Matte beförderte. 4:3.

Für die Teammanager Cedric Pick und Rene Endres konnte der siegreiche Tag gar nicht hoch genug eingeschätzt werden: „Als eines der ganz wenigen Teams im Wettkampfsport, fahren wir bewusst eine sehr offensive Strategie. So haben wir uns als Aufsteiger ja schon vor Saisonbeginn ganz klar dazu bekannt direkt im ersten Jahr in die 2. Bundesliga durchmaschieren zu wollen. Wenn dann der Erfolg ausbleibt, machst du dich natürlich sofort angreifbar. Umso beeindruckender finde ich es, wie die Jungs mit diesem Druck positiv umgehen“, so Pick.

Nun richten alle Augen auf den anstehenden Heimkampftag am 25. Mai 2019 in der Neuenkamper Halle gegen den PSV Bochum (8.) und Stella Bevergern (10.).

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