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20 Jahre Flair-Weltladen in Lüttringhausen

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Zum zwanzigjährigen Jubiläum des Flair-Weltladen in der Lüttringhauser Gertenbachstraße steht keine Geburtstagsfeier an.

Man muss nicht jeden Geburtstag groß feiern. Besonders dann nicht, wenn andere Feierlichkeiten gerade stattgefunden haben. So denken die Mitarbeiter des Flair-Weltladens auf der Gertenbachstraße in Lüttringhausen und begehen den zwanzigsten Geburtstag des Ladenlokals in diesen Tagen eher still und bescheiden. Erst zur Jahresmitte hat man den gelungenen Umbau groß gefeiert.

Gemeinsam für Gutes

Die Flair-Schokolade ist eine tolle Geschenkidee. Foto: Sascha von Gerishem
Die Flair-Schokolade ist eine tolle Geschenkidee. Foto: Sascha von Gerishem

Die Anfänge des Weltladens im Jahre 1999 gingen auf verschiedene Initiativen zurück, die sich mit fairem Handel beschäftigt haben. Und nach Besuchen der Weltläden in u.a. Köln und Hagen stand schnell fest: „Lasst uns in Lüttringhausen einen Weltladen gründen.“
Von Anfang an wollte man nicht nur fair gehandelte Waren anbieten, sondern auch Hintergrundinformationen dazu geben können. Der Weltladen sollte als Café ein Treffpunkt sein, in dem Interessierte auch gleich die Möglichkeit haben, die fair gehandelten Waren zu probieren. Vom ersten Tag an war ein Buchhandel im Laden integriert, der bis heute ein wichtiges Standbein ist.

Im Flair-Weltladen findet man immer ein passendes Geschenk. Foto: Sascha von Gerishem
Im Flair-Weltladen findet man immer ein passendes Geschenk. Foto: Sascha von Gerishem

Einige Umbauten haben im Laufe der Jahre den Flair-Weltladen äußerlich verändert. Aus den anfänglichen zwei Räumen sind nun drei mit einer Verkaufsfläche von 100 Quadratmetern geworden. Die letzte große Renovierung, die im Sommer 2019 abgeschlossen wurde, hat ca. 50.000 Euro gekostet. Das Warenangebot hat sich stets vergrößert. Nur an fair gehandelte Kleidung hat man sich noch nicht herangetraut. „Das ist sehr speziell“, verrät Manfred Brauers, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Ökumenische Initiative Lüttringhausen, die den Weltladen betreibt.

Bildungsarbeit als wichtiges Element

Die Bildungsarbeit war dem Laden immer wichtig, erläutert Manfred Brauers. Außer dem regelmäßig stattfindendem Literatur-Café, das zumeist vom Vorsitzenden des Vereins, Johannes Haun, durchgeführt wird nimmt der Verein an den Fairen Wochen teil, die in den letzten 14 Tagen des September stattfinden. Auch der Weltladentag (2. Samstag im Mai) steht immer auf der Agenda. Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit Misereor, für Schulen und gesondert für die Öffentlichkeit, sind selbstverständlich. Schulgruppen besuchen regelmäßig den Weltladen. Einige Praktikanten wurden bereits beschäftigt.

Ebenfalls neu: Naturkosmetik. Foto: Sascha von Gerishem
Ebenfalls neu: Naturkosmetik. Foto: Sascha von Gerishem

Der Geburtstag des Flair-Weltladens in diesen Tagen wird dazu genutzt, die 30 ehrenamtlichen Mitarbeiter zu einer Feier einzuladen. Darüberhinaus wird es einige besondere Angebote geben. Zum Beispiel werden die neuen Wellness-Produkte am 6. und 7. Dezember mit einem 10%igen Rabatt angeboten.

Einsatz für das Lieferkettengesetz

In der Zukunft wird das Lieferkettengesetz eine wichtige Rolle in der Arbeit des Weltladens spielen. Die Initiative Lieferkettengesetz tritt für die Wahrung von Menschenrechten in Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette ein, von der Rohstoffgewinnung bis zum Verkauf an den Endkunden. „Greenpeace“ macht schon mit, „Brot für die Welt“ ebenso.
Für die Zukunft sieht Manfred Brauers den Klimawandel als größte Aufgabe an. „Unsere Kaffeeanbauer müssen wegen des Klimawandels weiter in der Höhe anbauen. Anders gedeiht der Kaffee nicht mehr.“

Herrnhuter Sterne gibt es im Flair-Weltladen in unzähligen Ausführungen. Foto: Sascha von Gerishem
Herrnhuter Sterne gibt es im Flair-Weltladen in unzähligen Ausführungen. Foto: Sascha von Gerishem

Als Fazit der ersten zwanzig Jahre sagt Manfred Brauers: „Was wir im Flair-Weltladen dringend brauchen ist ein Generationswechsel. Die Herausforderungen sind nicht kleiner, sondern größer geworden. Sich für fairen Handel einzusetzen ist nach wie vor notwendig und wichtig.“

Drei Jahre wollte man durchhalten. Jetzt sind es bereits 20 geworden. Herzlichen Glückwunsch, auch ohne Feierlichkeiten.

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