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Frühere Bundesbahndirektion: Zentraler Service und Stärkung der Innenstadt

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Der Umzug wichtiger Verwaltungseinheiten in die ehemalige Bundesbahndirektion wird konkreter: Die Verwaltung schlägt dem Stadtrat jetzt ein konkretes Nutzungskonzept vor und möchte die Umsetzungsplanung und die Verhandlungen zum Mietvertrag durch externe Fachleute begleiten lassen.

Deshalb steht das Thema auf der Tagesordnung der Ratssitzung am 1. März. Der Rat hatte im Februar vorigen Jahres dem Umzug grundsätzlich zugestimmt. Demnach sollen in der früheren Bundesbahndirektion Teile des Jugendamtes, des Stadtbetriebes Schulen, des Schulamtes und des Sozialamtes untergebracht werden. Das Straßenverkehrsamt, der Bezirkssozialdienst Elberfeld und das Einwohnermeldeamt (ausgenommen die Bürger-Büros) sollen komplett dort einziehen. Sie sollen als zentraler, gut erreichbarer und moderner Standort gebündelt die Dienstleistungen der Stadt für die Bürger anbieten – nicht mehr orientiert nach einzelnen Ämtern sondern nach dem sogenannten Lebenslagenprinzip. Neben den städtischen Leistungseinheiten sollen auch das Jobcenter und die School of  Education der Bergischen Universität mit einziehen und so den Standort  zusätzlich aufwerten.

Der Rat entscheidet

Die Stadt will im Gegenzug durch Verkauf oder Abmietung der jetzt noch unterschiedlichen Standorte nicht nur den Service zu verbessern, sondern auch Einsparungen zu erzielen, die dann wiederum eine weitgehende Gegenfinanzierung für die Miete am zentralen Standort Döppersberg sicherstellen würden. Wie hoch unter dem Strich die jährliche Mehrbelastung wäre, soll jetzt mithilfe externer Experten konkret geprüft und mit dem Vermieter verhandelt werden. Der aktuelle Arbeitsauftrag sieht ausdrücklich auch vor, dass nach Prüfung aller Fakten auch das Ergebnis stehen kann, keinen Mietvertrag abzuschließen. Am Ende entscheidet der Rat.

Für Oberbürgermeister Uwe Schneidewind ist die Bundesbahndirektion ein Schlüsselprojekt: „Die kraftvolle Revitalisierung dieser stadtbildprägenden Immobilie unmittelbar am Döppersberg würde das neue Eingangstor unserer Stadt noch einmal ganz gewaltig aufwerten und viel zusätzliche Frequenz in diesen zentralen Bereich bringen. Ein weiter dauernder Leerstand an dieser Stelle ist eine schreckliche Vorstellung angesichts der positiven Entwicklung des gesamten Umfeldes, vom Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes über das Köbo-Haus und den Schwebebahnhof bis zum Wupperpark mit dem Marketing-Pavillon, dem Café Cosa und dem Bunker. Ein erfolgreicher Abschluss wäre ein zentraler Schritt in der Kulisse meines Zukunftsprogramms für unsere Stadt:  ein perfekter Impuls für die Zukunftsaufgabe multifunktionale Innenstadt. Wir wollen die Innenstädte zu lebendigen Zentren machen. Das erreichen wir mit optimierten Service-Angeboten und mit mehr Menschen, die die Nachfrage nach Angeboten des Einzelhandels, der Gastronomie und anderer Dienstleistungen erhöhen. Elberfeld kann eine der attraktivsten multifunktionalen Innenstädte Deutschlands zu werden – in einer engen Kopplung von Wohnen, Einkaufen, Arbeiten, Kultur, Freizeit und Erholung.“

Der Busbahnhof Wuppertal Hauptbahnhof am Döppersberg. Foto: Sascha von Gerishem
Der Busbahnhof Wuppertal Hauptbahnhof am Döppersberg. Foto: Sascha von Gerishem

Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig, in dessen Zuständigkeit die Planungen fallen, betont: „Die Bundesbahndirektion ermöglicht einen Quantensprung im Bürgerservice. Gleichzeitig schafft sie moderne Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeiterinnen, zum Beispiel mit  Desk-Sharing und mobiler Arbeit oder Abläufen  nach dem Lebenslagenprinzip, also ein Beispiel für die moderne Arbeitsorganisation, die wir in der gesamten Verwaltung umsetzen wollen.“ Ihre Realisierung bedeute daher nicht, dass andere Verwaltungsstellen bei der Modernisierung auf der Strecke blieben. „In Kooperation mit dem Jobcenter könnten in der Bundesbahndirektion – wie vorbildlich im „Haus der Integration“ schon umgesetzt – Service-orientierte Frontoffice-Zonen entstehen. Dies ist aber noch lange nicht alles. Die Neuorganisation und Digitalisierung umfasst alle Verwaltungsbereiche –  zum Beispiel mit der digitalen Eingangspost und der elektronischen Akte. Auch für das Rathaus in Barmen und das Verwaltungshaus in Elberfeld sind mit zentralen Eingangszonen für die Angebote der Stadt Neuerungen geplant, die den Service verbessern sollen. Zudem wird Wuppertal seine Vorreiterrolle als Digitale Modellkommune weiter ausbauen und intensivieren.“ 

Bereits erfolgt ist eine erste Machbarkeitsuntersuchung. In ihr wurde durch eine Beratungsgesellschaft in enger Zusammenarbeit mit den Ämtern und Leistungseinheiten ermittelt, welche Raum-Bedarfe bestehen, wie groß die zu erwartenden Besucherströme sind und welche Funktionalität der neue Standort haben muss.

Wenn der Rat zustimmt, geht die Verwaltung jetzt in die Umsetzungsplanung und in die Verhandlungen zum Mietvertrag. Dafür veranschlagt sie Kosten in Höhe von 180.000 Euro für die Planungen und 110.000 Euro für die rechtliche Begleitung der Mietverhandlungen. 

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(red) Pressemitteilungen und andere Veröffentlichungen.
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