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Klimakrise: Kindern helfen Widersprüche und Ängste zu bewältigen

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Die dramatischen Folgen der globalen Klimakrise werden hierzulande immer sicht- und spürbarer. Das bekommen auch junge Kinder mit – sie sorgen sich und brauchen Sicherheit. Wie sollen Eltern darauf reagieren? Wie können Kitas und Grundschulen Zukunftsängste kindgerecht auffangen und zu Orten werden, in denen Kinder Antworten finden und Selbstwirksamkeit erfahren? Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“* bereitet Pädagoginnen und Pädagogen gezielt darauf vor. Hier ein Einblick – auch für Eltern -, worauf es dabei ankommt.

Wenn es darum geht, Kindern einen guten Umgang mit Ängsten und schwierigen Situationen nahezubringen, zählen zunächst einmal die scheinbar simplen Dinge: Reden, Fragen stellen, Zuhören. Das gilt Zuhause am Küchentisch genauso wie in Kita, Hort und Grundschule.

Wesentlich ist, die Sorgen der Kinder nicht klein zu machen. Also nicht zu sagen „Mach dir keine Sorgen!“ Stattdessen sollten Erwachsene möglichst gute Vorbilder sein. Auch sie können angesichts der zahlreichen Krisen Ängste und Sorgen haben – wichtig ist, wie sie damit umgehen. Dabei geht es nicht darum, Kindern die Welt oder gar die Klimakrise zu erklären oder Werte einfach vorzuschreiben. Im Gegenteil. Ist Autofahren etwas Schlechtes? Ist Fleischessen ok? Für Kinder ist es elementar, wenn Eltern und Lernbegleitende in Kita und Grundschule mit ihnen gemeinsam versuchen, schwierigen Fragen nachzugehen. Und die Kinder dabei eigene Ideen und Alternativen entwickeln und ernsthaft ausprobieren dürfen.

Kinder werden aktiv und lernen nachhaltiges Handeln

Nah an der Alltagswelt der Kinder zu bleiben, ist dabei ein wichtiger Punkt. Beim neusten BNE-Angebot der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“*, geht es beispielsweise darum, die Kinder über den Umgang mit ihrem Spielzeug an Möglichkeiten heranzuführen, wie unser Konsumverhalten nachhaltiger wird.

Wie viel braucht man zum Spielen? Welche Materialien und Ressourcen stecken in Spielzeugen? Wie lassen sich kaputte Dinge reparieren? Indem sie sich mit Fragen wie diesen auseinandersetzen – und das ohne Vorgaben und Verbote -, erfahren Kinder, dass sie Einfluss haben und Dinge verändern können. Sie lernen, selbst aktiv zu werden und nachhaltig zu handeln. Diese Erfahrungen helfen ihnen, bei gesellschaftlichen Krisen mutig zu sein und nicht zu verzweifeln.

Darauf kommt es an – ein Überblick

  • Mit Kindern über Sorgen und Ängste sprechen und sie ernst nehmen.
  • Vorbild sein im Umgang mit Ängsten wie auch beim nachhaltigen Handeln.
  • Nah am Alltag der Kinder bleiben.
  • Kindern die Möglichkeit geben, eigene Erfahrungen zu machen und Alternativen zu entwickeln.
  • Keine Werte vorgeben und auf Verbote verzichten.

Unterstützung für Kitaleitungen, Erzieherinnen, Erzieher und Lehrkräfte

All diese Punkte sind auch relevant in der Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE. Hier werden Erwachsene und Kinder motiviert und befähigt, nachhaltig zu denken, zu handeln und mitzugestalten. Pädagogische Methoden aus der BNE wie das gemeinsame Philosophieren mit Kindern oder das Entdecken und Forschen und alles, was sonst noch dazu gehört, können Pädagoginnen und Pädagogen in Fortbildungen und Onlinekursen der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“* kennenlernen. Einen praktischen Einstieg bietet außerdem die Aktionswoche „Konsum umdenken“ vom 20. bis 26. September.

Wer mehr über die BNE-Angebote der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“* erfahren will, findet weitere Informationen unter folgendem Link: www.hdkf.de/bne

* Kommentar von Sascha von Gerishem: Es fehlt mindestens das „und Forscherinnen“. Der Anteil der Frauen in der Forschung ist in Deutschland vergleichsweise gering, 2017 betrug ihr Anteil lediglich 28 Prozent, das ist EU-weit der drittletzte Platz. In Lettland und Litauen lag der Frauenanteil 2017 bei 52 bzw. 50 Prozent. Solche peinlichen Namensgebungen dürfen heutzutage nicht mehr stattfinden, schon gar nicht, wenn das an sich hervorragende Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

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