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Presseschau 19. Januar 2021

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Deutschland

Corona

Besser kurz und schmerzvoll

Zum Corona-Gipfel und dem Lockdown.

Der noch härtere Lockdown wird wohl kommen. Ausgangssperren und lahmgelegter Nahverkehr sind Stichworte, die kursieren, bevor Kanzlerin und Länderchefs wieder beraten, wie es nun weitergehen soll im Deutschland der Pandemie.

Mit dem Wissen von jetzt, Mitte Januar, wird offenbar, was man um Weihnachten hätte anders machen müssen: Wenn schon Lockdown, dann besser kurz und schmerzvoll als lang und locker! Flächendeckend alles zu für zwei Wochen, das wäre besser gewesen, als hier und dort ein paar Wege abzuschneiden.

Mit dem Willen, den Lockdown möglichst schmerzfrei zu gestalten, brachte Brandenburg eine 15-Kilometer-Regel zustande, die von den meisten Bürgern unbemerkt blieb. So erreichte die rot-grün-schwarze Landesregierung, dass keiner nach Sachsen zum Skifahren durfte in einer Zeit ohne Schnee. Dass Kitas in weiten Teilen des Landes weiter laufen als wäre nichts, ist angesichts der Infektionszahlen kaum mehr zu erklären. Das ist das Ergebnis einer feigen Politik, die bloß nicht wehtun will. Es wird Zeit, hier ein Zeichen zu setzen und wirksam Kontakte zu beschränken.

Die Träger der Lokalpolitik fordern das seit Wochen – und es ist geboten, auf sie zu hören. Die Bürgermeister haben mehr Gespür dafür, was ihren Bürgern, ihren Unternehmen und ihren Innenstädten zuzumuten ist. Sie wissen auch: Ein Lockdown mit Schmerzen ist keine unpopuläre Politik mehr – sondern die Politik, die die Menschen wollen.

Quelle: Lausitzer Rundschau – www.lr-online.de

Patientenschützer fordern von Corona-Gipfel Kehrtwende beim Schutz von Pflegeheimen

Brysch: Nicht infizierte Bewohner an sichere Orte verlegen – Tägliche Schnelltests und Hygiene-Kontrollen dringend notwendig – Impfungen kommen für viele zu spät.

Osnabrück. Vor dem Corona-Gipfel an diesem Dienstag haben Deutschlands Patientenschützer Bund und Länder zu einer Kehrtwende beim Schutz von Pflegeheimbewohnern aufgerufen. „Ohne eine konsequente Verlegung von Bewohnern mit einem negativen PCR-Test an einen sicheren Ort sind Ketteninfektionen vorprogrammiert. Dafür muss der Staat in der Pandemie für bezahlte freie Plätze in den Pflegeeinrichtungen sorgen“, sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Die heiminterne Trennung von Infizierten und Nichtinfizierten ist gescheitert.“

Deutschland werde trotz Impfung noch lange mit Corona leben müssen, sagte Brysch und verlangte daher weitere konkrete Schutzmaßnahmen: „Ebenso gilt es, die desolate Hygienesituation in den Heimen durch regelmäßige Kontrollen der Gesundheitsämter zu beenden.“ Überdies müsse das „Test-Debakel“ sofort abgestellt werden. „Mit zusätzlichem Personal haben Bund und Länder für tägliche Schnelltests und wöchentliche PCR-Tests zu sorgen“, verlangte der Patientenschützer.

Die geplanten Lockdown-Verschärfungen seien zum Schutz der Heime hingegen völlig unzureichend. „Es muss ein Ende haben, dass je nach Region bis zu 90 Prozent der Menschen, die an und mit Covid-19 sterben, Pflegeheimbewohner sind. Mit nächtlichen Ausgangssperren, verbindlichen Homeoffice-Regeln und FFP2-Masken-Pflicht wird sich daran kaum etwas ändern“, so seine Sorge. „Auch müssen nicht 12.000 Pflegeheime abgeriegelt und damit 900.000 Menschen eingesperrt werden. Diesen Fakten haben sich die Bundeskanzlerin, Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten endlich zu stellen.“

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung – www.noz.de

Das dicke Ende

Nun sind Bund und Land im Kampf gegen Corona aus dem Tritt geraten. Was die Effizienz im Kampf gegen Corona angeht, wird Deutschland im internationalen Vergleich durchgereicht. Die nun beschlossene Verlängerung des Lockdowns ist unumgänglich, um die Infektionszahlen irgendwie im Zaum zu halten. Zugleich wäre aber mehr Ehrlichkeit notwendig: Die angestrebte Zahl von weniger als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in sieben Tagen ist in diesem Winter nicht mehr zu erreichen. Auch nicht mit medizinischen Masken in Bus und Bahn. Es ist abzusehen, dass die Schulen erst nach Ostern in einen Regelbetrieb zurückkehren können. Die neuen Beschlüsse von Bund und Ländern werden keine Kehrtwende einleiten können. Sie können den Bremsweg vielleicht verkürzen. Es braucht endlich mehr Erkenntnis, wie die Ansteckungswege verlaufen. So lange bleibt nur der Appell an die Bürgerinnen und Bürger, Kontakte möglichst zu vermeiden.

Quelle: Frankfurter Rundschau – www.fr.de

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Corona-Beschlüssen

Die Corona-Krisentreffen von Bundes­regierung und Ministerpräsidenten drohen in deprimierender Routine zu erstarren. Ein paar zunehmend halbherzig klingende Maßnahmenverlängerungen – warum soll der Lockdown nun ausgerechnet am 14. Februar und damit einen Tag vor Rosenmontag enden? – kombiniert mit leicht verschärften Einschränkungen, Verboten und Vorgaben: Was da alle paar Wochen scheibchenweise verkündet wird, wirkt zunehmend hilf- und planloser.

Es wird höchste Zeit, dass die Politik zumindest trittfest Hinweise gibt, wie der Lockdown in den nächsten Monaten gestaltet werden soll. Geliefert werden muss eine nüchterne Bestandsaufnahme, die den Menschen Perspektive statt Stückwerk bietet. Und eine Impfstrategie, die inakzeptable Lieferverzögerungen nicht schicksalsergeben einpreist.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten – www.stuttgarter-nachrichten.de

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(red) Pressemitteilungen und andere Veröffentlichungen.
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