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Presseschau 21. Januar 2021

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Diese Themen waren am 21. Januar 2021 Gegenstand von Berichterstattung in der Presse.

Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der Überlänge teilen wir diesen Beitrag auf mehrere Seiten auf. Jeweils unten können Sie auf den gewünschten Teil klicken (Seitenzahlen) oder mit dem rechten Pfeil immer direkt zum nächsten Teil klicken. Ob das so praktikabel ist, werden wir in den nächsten Tagen beobachten. Rückmeldungen nehmen wir jederzeit gerne an.

Corona

Mitteldeutsche Zeitung zu Politik und Corona

Das Vertrauen in die Spitzenpolitiker sinkt, wenn nach jeder Ministerpräsidentenkonferenz die dort mühselig ausgehandelten Kompromisse am Tag danach in Sonderwegen der Länder münden. Es braucht jetzt Vorbilder, es braucht Warmherzigkeit, es braucht Einfühlungsvermögen für alle. Das blitzt bei Politikern zwischendurch immer wieder auf – wie Merkels Äußerung, es breche ihr das Herz, dass Menschen in Einsamkeit gestorben sind. Aber die Sehnsucht vieler Bürger bleibt unerfüllt, dass sie sich mit ihren Sorgen verstanden fühlen.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung – www.mz-web.de

Schwachstelle Impfen

Nicht die europaweite Bestellung des Corona-Gegenmittels ist das Problem, sondern grobe Fehler der EU-Kommission. Sie bestellte zu spät zu wenig bei Biontech und Pfizer und steht jetzt in der Schlange hinter anderen Ländern. Dazu gesellt sich jetzt der Ampullen-Lapsus. Brüssel sieht nicht gut aus und für den Bund wird es immer schwieriger, die europäische Impfstrategie zu verteidigen.

Quelle: Straubinger Tagblatt – www.idowa.de

Balance halten

Kommentar von Ute Strunk zu Herdenimmunität und Impfpflicht

Die Aussicht, mit einem Impfstoff, der erfolgreich vor Covid-19 schützt, den Weg zurück in die Normalität zu schaffen, stimmt hoffnungsvoll. Die Corona-Schutzimpfung ist zumindest ein Ausweg aus der Pandemie. Ein anderer wäre die Entwicklung von wirksamen Medikamenten zur Behandlung.

Mit dem Start der Impfkampagne ist aber auch ein Thema wieder stärker in den Fokus gerückt, das schon bei den Masern sehr kontrovers diskutiert wurde: die Impfpflicht. Das Thema polarisiert. Kritiker sehen darin einen Verstoß gegen das Grundgesetz. Befürworter betrachten die Impfpflicht als Schutzmaßnahme für die Gesamtbevölkerung – und damit als verfassungsgemäß. Ein Argument für die Impfpflicht ist das Ziel der Herdenimmunität: Wenn ein großer Teil der Gemeinschaft geimpft ist und ein Virus somit keine Wirte mehr findet, sind auch jene geschützt, die etwa aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können. Das überzeugt und trifft bei der Masernimpfung tatsächlich zu, denn ihr Schutz hält meist ein Leben lang.

Bei Corona ist nach aktuellem Kenntnisstand aber weder klar, wie lange der Impfschutz anhält, noch, ob die Geimpften weiter ansteckend sind. Das alles bildet den Hintergrund für eine Antwort auf die Frage nach der Impfpflicht. Es geht um die Balance zwischen dem Gemeinwohl auf der einen Seite und dem Eingriff in individuelle Freiheiten, dem Recht auf körperliche Unversehrtheit auf der anderen Seite. Vielleicht aber wird sich die Frage auch gar nicht stellen. Schließlich ist ein großer Teil der Bevölkerung ja durchaus bereit, sich impfen zu lassen – auch ohne Pflicht.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz – www.allgemeine-zeitung.de

Krankenhausärzte sehen Gefahr durch Mutationen nach Lockdown-Verschärfung nicht gebannt

VLK-Präsident Weber: „Wenn die Mutante so schlimm ist wie angegeben, dann Gnade uns Gott“ – Gipfelbeschlüsse dennoch „angemessen“

Osnabrück. Deutschlands Krankenhausärzte sehen die Gefahr durch Corona-Mutationen nach der Lockdown-Verschärfung nicht gebannt. „Wenn die Mutation so schlimm ist, wie Angaben aus England es vermuten lassen, dann Gnade uns Gott. Dann könnte es sein, dass wir alles noch mal neu bedenken müssen“, sagte Michael Weber, Präsident des Verbandes der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK), im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

Weber verwies auf regional noch sehr hohe Infektionszahlen. Sachsen sei „absolut am Limit“, in Südbrandenburg und Thüringen sei die Lage kritisch, in Bayern gebe es trotz bereits verschärfter Regeln noch zu viele Neuinfektionen. Ein Einschleppen der Mutante könnte daher ein schnelles Nachschärfen erforderlich machen, etwa mit Ausgangssperren. „Ich hoffe, dass wir dazu nicht kommen müssen“, so der Krankenhausärztepräsident.

Da die Zahl der Corona-Intensivpatienten bundesweit in den vergangenen Wochen aber „von fast 6.000 auf nun knapp unter 5.000 gesunken“ sei, seien die Bund-Länder-Beschlüsse vom Dienstag dennoch „angemessen“, betonte Weber. Durch mehr Homeoffice und eine OP-Masken-Pflicht sinke die Gefahr, sich im ÖPNV anzustecken. Die Verlängerung der Schulschließungen sei mit Blick auf die Virusgefahr nachvollziehbar. Auch durch die etwa doppelt so hohen Kapazitäten des deutschen Gesundheitssystems gegenüber Großbritannien könnten Szenen wie in London verhindert werden.

Dass in den Pflegeheimen so viele Menschen an Corona sterben, „entlastet die Intensivstationen auf makabre Weise“, sagte Weber weiter. Denn von den Intensivstationen werde „nur“ ein Drittel der Corona-Toten gemeldet, die meisten anderen direkt von den Pflegeeinrichtungen. Es sei aber auch „klar, dass nicht jeder hochbetagte, multimorbide und demente Mensch, der sich im Heim mit dem Virus infiziert, auf eine Intensivstation verlegt und dort beatmet wird“.

Der Schutz der Heimbewohner sei „extrem schwierig“, erklärte der Krankenhausärztechef, denn demente Menschen könnten nicht zur Einhaltung der Hygieneregeln gebracht werden. Um die Lage zu entschärfen, müssten alle Pflegekräfte schnellstmöglich geimpft werden, und für Personal und Besucher brauche es eine Pflicht zu FFP2-Masken und Schnelltests.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung – www.noz.de

Merkels Richtlinie

Bundeskanzlerin sieht in Corona eine Jahrhundertkatastrophe. Von Thomas Seim.

Die Bundeskanzlerin erklärt sich und die Corona-Strategie ihrer Bundesregierung. Es war höchste Zeit dazu. Zwar rechnen 70 Prozent der Menschen im Land ohnehin mit einer Verlängerung von Einschränkungen über den 14. Februar hinaus. Aber in den vergangenen Wochen wuchs in der Bevölkerung die Unzufriedenheit mit den Entscheidern in Bund und Ländern. Es entstand immer stärker der Eindruck, die Verantwortlichen wollten schneller durchregieren, ohne sich lange mit den Bedenken und Nachfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger zu beschäftigen und ihnen ihre Politik zu erklären.

Angela Merkel neigt als Naturwissenschaftlerin ohnehin dazu, politische Entscheidungen als alternativlos darzustellen und sie damit dem politischen Streit um die bessere Lösung einfach zu entziehen. Nun allerdings hat sie mit ihrem Auftritt in Berlin erstmals öffentlich erklärt, dass die Strategie der Bundesregierung im Kampf gegen Corona politisch und nicht ausschließlich wissenschaftlich begründet ist.

Dieser Abschied von ihrer Alternativlos-Logik ist richtig. Die Kanzlerin konnte dafür gute Gründe nennen. Vor die Alternative gestellt, eine Immunisierung der Bevölkerung durch eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus zuzulassen oder sie durch Impfungen und Schutzmaßnahmen wie den Stillstand öffentlichen Lebens zu ermöglichen, hat sie die Richtungsentscheidung für den Schutz der Bevölkerung durch Kontrolle und Impfstoffe vorgegeben. Man kann sich dieser Argumentation angesichts der zum Teil dramatischen Gefährdung insbesondere älterer Menschen durch Corona nicht entziehen.

Auch die Einordnung der Corona-Pandemie als „Jahrhundertkatastrophe“ macht die Einschränkungen im öffentlichen Leben nachvollziehbar. Merkel hat diesem erschreckenden Urteil gestern zugleich eine erste erlösende Perspektive gegeben. Zwar wird Mitte Februar nicht alles vorbei sein, aber erste Erleichterungen für Kitas und Schulen wird es dann wohl geben können, auch Friseure und der Einzelhandel können darauf hoffen. Verbunden bleibt dieses mit der Mahnung zur Vorsicht wegen der Corona-Mutationen. Das Erklären von Politik ist die Hauptaufgabe der Regierungschefin. Viel zu lange hat sie dies vernachlässigt. Nun hat Merkel sich korrigiert. Das ist ein klares Richtlinien-Signal der Kanzlerin – auch an die Ministerpräsidenten. Ein Ende der drastischen Einschränkungen wird erst möglich, wenn zum Ende des Sommers jeder Bürgerin und jedem Bürger ein Impfangebot gemacht worden ist. Das Ende des Sommers ist der 21. September. Fünf Tage später gehen mit der Bundestagswahl auch Merkels 16 Jahre im Kanzleramt zur Neige.

Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) – www.nw.de

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(red) Pressemitteilungen und andere Veröffentlichungen.
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