7. März 2022 ist Equal Pay Day

Der Equal Pay Day ist Anlass für den DGB-Stadtverband Remscheid mit einer Fahne vor dem Remscheider Rathaus auf den Tag aufmerksam zu machen, der die Ungleichbezahlung von Frauen und Männern anzeigt. Denn Frauen verdienen durchschnittlich 18% weniger als Männer, was in Tagen ausgedrückt heißt, dass Frauen die ersten 66 Tage im Jahr, in diesem Jahr also bis zum 7. März, umsonst arbeiten.

Kerstin Mittelbach, Vertreterin der Frauen im DGB-Stadtverband Remscheid: „Es ist das erste Mal, dass der Equal Pay Day vor dem internationalen Frauentag am 8. März liegt. Dennoch gibt es gerade in Deutschland noch viel zu tun, ist doch die Lohnungleichheit hierzulande im europäischen Vergleich sehr groß.“ Mittelbach verweist darauf, dass z.B. in Ländern wie Belgien, Italien oder Luxemburg die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, auch Gender Pay Gap genannt, weniger als halb so hoch ist wie in Deutschland.

„Es ist das erste Mal, dass der Equal Pay Day vor dem internationalen Frauentag am 8. März liegt.“

Kerstin Mittelbach, DGB Remscheid

Um die Verdienstlücke zu schließen, setzen die Gewerkschaften im DGB vor allem auf die Anwendung von Tarifverträgen. Dort, wo Tarifverträge gelten, ist die Verdienstlücke durchschnittlich um 10 Prozentpunkte niedriger. Und Frauen, die nach Tarif bezahlt werden, erhalten fast ein Viertel mehr Gehalt als Frauen in nicht tarifungebundenen Unternehmen.

Für Peter Lange, Vorsitzender des DGB-Stadtverbands Remscheid, muss ungerechte Bezahlung auch politisch aufgegriffen werden. “Frauen unterscheiden sich in ihren Erwerbsbiografien und der Berufswahl. Das ist oft strukturell bedingt und nicht Folge individueller Entscheidungen. Auch die ungleiche Aufteilung von Sorgearbeit, etwa bei Kinderbetreuung, Pflege oder Hausarbeit, führen zu einer niedrigeren Gesamtarbeitszeit (Teilzeit) oder gar Minijobs, die oft viel schlechter entlohnt sind. Hier hat der Gesetzgeber Handlungsmöglichkeiten, z.B. wenn es um die Stärkung der Tarifbindung geht. Die Verdienstgrenze für Minijobbende hingegen anzuheben, führt aber genau zum gegenteiligen Effekt.“

Für die laufenden Betriebsratswahlen wünscht sich der DGB eine starke Beteiligung von Frauen. „Gerade in Betrieben mit einem funktionierenden Betriebsrat, die durch starke Gewerkschaften unterstützt werden, gibt es die besten Möglichkeiten, sich für eine gerechte Bezahlung einzusetzen. Deshalb sind Frauen und Männer hier besonders gefordert“, so Peter Lange abschließend. In Betrieben mit Betriebsrat sei die Lohnungleichheit kleiner als im Durchschnitt, erklärt der Gewerkschaftsbund.

EU-Lieferkettengesetz muss Kinder wirksam schützen

Kinderrechtsorganisationen appellieren an die Bundesregierung.

Die Kinderrechtsorganisationen Kindernothilfe, Plan International Deutschland, Save the Children, terre des hommes, UNICEF Deutschland und World Vision Deutschland fordern gemeinsam mit der Initiative Lieferkettengesetz die Bundesregierung auf, sich im EU-Gesetzgebungsverfahren für ein robustes und kinderrechtlich wirksames EU-Sorgfaltspflichtengesetz für Unternehmen einzusetzen. Anlass ist der für Ende Februar angekündigte Entwurf der EU-Kommission für eine Regelung zu nachhaltigem unternehmerischen Handeln. Unternehmen sollen EU-weit mit einem solchen „EU-Lieferkettengesetz“ verpflichtet werden, ihrer menschenrechtlichen Sorgfalt in allen Stufen der Produktion verbindlich nachzukommen.

Kinderrechte müssen besonders berücksichtigt werden!

Im Rahmen des EU-Gesetzgebungsprozesses wird die Bundesregierung aufgefordert, über ein wirksames „EU-Lieferkettengesetz“ auch die angekündigte Weiterentwicklung des deutschen Lieferkettengesetzes voranzutreiben. In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die Organisationen, dass die Rechte von Kindern dabei besonders berücksichtigt werden:

Kinder stellen fast ein Drittel der Weltbevölkerung, in vielen Ländern des globalen Südens ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung unter 18 Jahre alt. Kinder sind von den negativen Auswirkungen unternehmerischen Handelns am stärksten betroffen. Die meisten Kinderrechtsverletzungen wie Kinderarbeit im Bergbau oder die Belastung mit Umweltgiften in Landwirtschaft oder der Textilindustrie finden häufig am Anfang globaler Wertschöpfungs- und Lieferketten statt. Deshalb ist es aus Sicht der Organisationen unverzichtbar, dass Unternehmen dazu verpflichtet werden, nicht nur bei ihren direkten Geschäftspartnern, sondern in ihren gesamten Wertschöpfungs- und Lieferketten Kinderrechtsrisiken zu identifizieren und wo nötig für wirksame Abhilfe, Prävention und Wiedergutmachung zu sorgen.

Damit würde das EU-Lieferkettengesetz über das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz hinaus gehen und ihren kinderrechtlichen Verpflichtungen besser nachkommen.

Download Positionspapier EU-Lieferkettengesetz (PDF-Dokument)

Fastenaktion: Sieben Wochen ohne Stillstand

Der Flair-Weltladen in Lüttringhausen startet seine Fastenaktion.

Der Flair-Weltladen-Lüttringhausen lädt zum 3. Mal dazu ein, die Fastenzeit zu nutzen, um fair gehandelte Produkte zu kosten und sich mit den Kooperativen, die im globalen Süden wertvolle Lebensmittel produzieren, zu solidarisieren. Vom 2. März an können sieben Wochen lang, jeweils mittwochs, vorbereitete Tüten in der Gertenbachstraße 17 abgeholt werden. Sie enthalten zu unterschiedlichen Gerichten Bio-Qualität-Produkte aus dem Fairen Handel im Wert von 11 Euro.

„7 Wochen ohne Stillstand“ heißt in diesem Jahr die Fastenaktion der Evangelischen Kirche. Der Flair-Weltladen interpretiert das Thema so, dass in jeder Tüte Rezepte mitgereicht werden, für die dann auch fair gehandelte Produkte in der Tüte zu finden sind. So kann „Bewegung“ in die Mahlzeiten kommen und die Freude beim Kochen wachsen. „Rote-Linsen-Suppe mit Reis und Paprika“ heißt besipielsweise ein Rezept oder „Gebratene Möhren mit Bulgur und Kräuter-Joghurt“.

Abonnieren kann man die „Fairen Tüten“ per Mail (flairweltladen@t-online.de) oder am Telefon (02191-564016). Bei der Anmeldung bitte die Adresse und Telefonnummer nicht vergessen! Bezahlt werden die sieben Tüten bei Abnahme der ersten Tüte insgesamt.

Über Anmeldungen freut sich das Weltladen-Team bis zum 21. Februar 2022.

Handzettel zur Fastenaktion 2022

Aktionsverkauf: Bücher zu Niedrigpreisen im Flair Weltladen

14 Tage lang – vom 05.02. bis zum 19.02.2022 – bietet die Buchhandlung im Flair-Weltladen Lüttringhausen neuwertige, gute Bücher zu niedrigen Aktionspreisen an. Es sind natürlich Bücher, deren gesetzliche Buchpreisbindung aufgehoben wurde. Verlage können die Preisbindung aufheben, wenn z.B. das Buch schon einige Zeit auf dem Markt war und nur noch Reste zu bekommen sind. Die sind überhaupt nicht zu verachten. Der Buchmarkt ist sehr schnelllebig. Titel sind oft nach wenigen Jahren vergriffen und werden nicht neu aufgelegt. Deshalb sind vom 05.02.22 an richtige Schätze in der Buchhandlung des Flair-Weltladen Lüttringhausen zu heben.

Wer nach neuer Lektüre für sich selbst und Kinder sucht, kann fündig werden. Eine gute Gelegenheit, das ein oder andere Geschenk jetzt schon zu besorgen und zum geeigneten Zeitpunkt zu überreichen.

Global Brunch in Wuppertal: Schwarz ist der Ozean

In netter Runde frühstücken, neue Menschen kennenlernen und sich dabei über globale Zusammenhänge austauschen. Für wen das nach einem perfekten Start in den Sonntag klingt, ist beim Global Brunch in Wuppertal gut aufgehoben.

Anlässlich des Internationalen Tages zur Abschaffung der Sklaverei und dem Tag der Menschenrechte geht es während des fairen Frühstücks darum, was volle Flüchtlingsboote vor Europas Küsten mit der Geschichte von Sklavenhandel und Kolonialismus zu tun haben und was jede*r tun kann, um sich gegen Ungleichheit und für Menschenrechte zu engagieren. Dazu zeigt Serge Palasie vom Eine-Welt Netz NRW die Ausstellung „Schwarz ist der Ozean“. In einem kurzen Impuls wird er aufzeigen, wieso es wichtig ist, die Geschichte zu kennen, um die Gegenwart verstehen zu können.

Der Global Brunch findet am 5. Dezember 2021 im BürgerBahnhof Vohwinkel, Bahnstraße 16 in 42329 Wuppertal statt. Der Eintritt kostet 5 Euro und beinhaltet ein leckeres Frühstück inklusive einer kulinarischen Überraschung aus Marokko und einen Kaffee oder ein Freigetränk nach Wahl.

Coronamaßnahmen

Während der Veranstaltung sind alle Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten. Für eine Teilnahme gelten daher die 2G-Regeln: geimpft oder genesen. Bitte entsprechende Nachweise mitbringen.

Anmeldung

Anmeldung bis spätestens 30. November 2021 bei AHM Abdul Hai per Mail unter ahm.abdul.hai@eine-welt-netz-nrw.de oder telefonisch (01 60) 98 75 07 74 oder bei Amana e.V. unter info@amana-ev.de.

Hintergrund

Die Frühstücksreihe Global Brunch ist im Herbst 2018 in Düsseldorf gestartet.

Die Idee: Bei einem fairen Frühstück wird ein spannendes Thema rund um die Globalen Nachhaltigkeitsziele durch einen kurzen Impuls beleuchtet und anschließend in lockerer Atmosphäre darüber diskutiert. Das Frühstück wird dabei immer von einem anderen Verein vorbereitet. So lernen alle Teilnehmenden neue Engagierte aus der Zivilgesellschaft kennen. Wir waren begeistert von der Idee und bringen den Global Brunch deswegen jetzt auch nach Wuppertal. Hier soll der Global Brunch jedes Mal an einem neuen Ort stattfinden, so dass wir nicht nur lecker frühstücken, sondern auch viele spannende Ecken in unterschiedlichen Wuppertaler Quartieren kennenlernen.

Crowdfunding: Aktiver Klimaschutz durch Zero Waste

Unverpacktes Einkaufen ist vielen Menschen nach wie vor fremd. Diese Kluft möchte der Unverpackt Verband nun mit einem eigenen Handbuch schließen. Der Leitfaden zum unverpackten Einkaufen zeigt bereits in digitaler Form, wie einfach und freudvoll müllfreies Einkaufen ist. Mit dem Crowdfunding soll der erste Druck des Buches finanziert werden, sodass auch nicht digital-affine Menschen Zugang zu den Informationen erhalten und das Thema Unverpackt noch breiter in der Gesellschaft aufgestellt wird.

Im Mai 2021 brachte der Unverpackt Verband ein rund hundert Seiten langes Buch rund um das unverpackte Einkaufen raus, das Verbrauchern erstmals die Möglichkeit bietet, sich intensiv mit dem unverpackten Einkaufen zu beschäftigen, sich motivieren zu lassen und sich einfache Alltagstipps anzueignen. Die Resonanz war positiv und die Anfragen nach einer gedruckten Version des Handbuches zahlreich. Schnell stand die Frage im Raum, ober der Verband das Buch drucken könnte.

Aus kostenlosem Leitfaden wird ein gedrucktes Handbuch

Die Vorteile einer Printversion des Buches überwogen dann schließlich denn mit dem Oekom-Verlag hat der Verband nun einen Partner gefunden, der das Buch so ökologisch wie möglich produziert. Unverpackt einzukaufen geschieht mit allen Sinnen und ein Buch in der Hand zu halten spricht viele dann doch nochmal mehr an, als ein digitales Produkt. Außerdem kann der Unverpackt Verband den Läden mit dem gedruckten Buch ein analoges Tool an die Hand geben, mit dem das unverpackte Einkaufen vielen Menschen näher gebracht werden kann. Denn viele Unverpackt-Läden kämpfen seit Beginn der Pandemie mit rückläufigen Kundschaftszahlen.

Den Klimawandel durch unverpacktes Einkaufen aufhalten

Die Crowdfunding-Kampagne und das gedruckte Buch sollen den Läden helfen, Menschen noch mehr für das Thema Unverpackt zu begeistern. Denn Klimaschutz kann nur mit einer ressourcenschonenden Wirtschaft funktionieren. Die Unverpackt-Läden sorgen mit ihrem gemeinwohlorientierten Ansatz dafür, dass der ökologische Fußabdruck nach dem Einkauf so positiv wie eben möglich ist, und der Genuss obendrein dabei nicht auf der Strecke bleibt. Diese Art des Einkaufens und der ökologische Ansatz dahinter können viel bewirken, wenn noch mehr Menschen sich damit beschäftigen. Dazu möchte dieses Buch maßgeblich beitragen.

Darum freuen sich sowohl die Unverpackt-Läden als auch der Verband über Unterstützung beim Crowdfunding und über das bald erscheinende Buch!

Testsieger „Faires Pfund Bio Kaffee“

Bestnote Sehr gut bei Kaffeeanbau u. Transparenz, über die Hälfte der Kaffees fiel durch.

„Das beste Produkt im Test“: In der aktuellen November-Ausgabe der Zeitschrift ÖKO-TEST hat der Bio-Kaffee „Faires Pfund“ von Fair Trade-Pionier GEPA mit der Bestnote „gut“ als Testsieger abgeschnitten. Insgesamt fielen 14 von 20 untersuchten gemahlenen Kaffees durch. Auch in der Einzelkategorie „Kaffeeanbau/Transparenz“ konnte der GEPA-Kaffee als einziger mit der Bestnote „sehr gut“ überzeugen, wie auch ÖKO-TEST positiv hervorhebt. Hier gingen die sechs Bio-Anbieter im Gegensatz zu konventionellen Anbietern mit gutem Beispiel voran. Am schlechtesten im Testergebnis „Kaffeeanbau/Transparenz“ schnitten Kaffees namhafter Marken ab. Laut ÖKO-TEST zählt der „Faires Pfund Bio Kaffee“ auch in Sachen Inhaltsstoffe zu den Besten im Test. (Kategorien „Inhaltsstoffe“ und „Sensorik“ jeweils die Einzelnote „gut“), viele Kaffees landeten dagegen im Mittelfeld oder sogar bei Note „ausreichend“ und „mangelhaft“. Abwertungen gab es bei allen Kaffees für den Nachweis von Furan, das beim Rösten entsteht.

ÖKO-TEST: Transparenz Voraussetzung für Menschenrechte und Umweltschutz

Verantwortung bei Menschenrechten und Umweltschutz geht für ÖKO-TEST mit Transparenz einher. Deshalb mussten die 20 Kaffee-Anbieter einen umfangreichen Fragebogen zu allgemeiner sozialer und ökologischer Unternehmensverantwortung, menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten, Risikomanagement sowie Rückverfolgbarkeit ihrer Lieferkette ausfüllen. Diese Themen stehen für die GEPA und ihre Handelspartner an erster Stelle. Daher konnte der Vorreiter im Fairen Handel seine Aussagen durch Fairtrade- und Bio-Zertifikate, Lieferdokumente und Verweise auf www.gepa.de lückenlos belegen sowie seine Fair plus- Punkte bei der Zusammenarbeit mit Handelspartnern darstellen.

Klimawandel hat die ökonomische Lage von Kleinbäuer*innen weiter verschlechtert

Im Hintergrundartikel „Kaffee ist alle“ geht ÖKO-TEST auf die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels für Kaffee ein: Viele Arten sind vom Aussterben bedroht, Schädlinge und Krankheiten wie der Kaffeerost nehmen zu. Im Artikel wird auch GEPA-Einkaufsmanager Kaffee, Kleber Cruz Garcia, befragt. Er sieht die Schuld bei der Verbreitung von Kaffeerost vor allem bei den niedrigen Kaffeepreisen: „Wenn die Kosten des Kaffeeanbaus die Einnahmen aus dem Verkauf übersteigen, werden die Kaffeepflanzen nicht mehr gepflegt, mit Düngemitteln nicht versorgt, das Unkraut nicht entfernt, die Insekten nicht bekämpft.“ Der Klimawandel verschärft das Phänomen. Kleber Cruz Garcia: „Bei steigender Temperatur und höherer Feuchtigkeit hat der Kaffeerost schwache und alte Kaffeepflanzen gefunden, die zu einer schnellen Verbreitung des Pilzes beigetragen haben.“ Sein Fazit: „Der Klimawandel hat die schlechte ökonomische Situation der kleinen Bauern verstärkt“. Aufgrund seiner langjährigen Verbindung mit den Kaffeeproduzent*innen ist er davon überzeugt, dass es keinen Klimaschutz ohne faire Preise gibt. Kaffee ist hier ein repräsentatives Beispiel unter vielen. Deshalb hat die GEPA unter dem Motto #ClimateJusticeNow in diesem Jahr einen mehrjährigen Schwerpunkt für mehr Klimagerechtigkeit gestartet. Alle Infos dazu unter www.gepa.de/Klimagerechtigkeit.

Als Fair Trade-Pionier steht die GEPA seit über 45 Jahren für Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis mit TOP3 in der Kategorie „Unternehmenspartnerschaften 2020“ für die langjährige Zusammenarbeit mit dem Teepartner Tea Promoters India und mit dem „CSR-Preis der Bundesregierung 2020“ in der Kategorie „Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement“. Als eines von wenigen Unternehmen in Deutschland hat sich die GEPA nach dem Garantiesystem der WFTO prüfen lassen. Näheres zu Preisen und Auszeichnungen sowie zur GEPA allgemein unter www.gepa.de.

Flair-Weltladen: Handgearbeitete Schuhe

Sonderaktion mit handgearbeiteten Schuhen aus Südafrika im Flair-Weltladen in Lüttringhausen.

„Remscheid war bekannt für gute Schuhe, aber nun herrscht Ebbe“, sagt Johannes Haun, Vorsitzender der Ökumenischen Initiative Lüttringhausen als Betreiber des Flair-Weltladens in der Lüttringhauser Gertenbachstraße. Haun freut sich sehr, dass er ab sofort und bis zum 13. November 2021 eine große Auswahl an fair produzierten Schuhen aus Südafrika anbieten kann. „Diese Aktion ist als Ausgleich gedacht, für die fehlenden Fachhändler in Remscheid“, unterstreicht Haun.

Überzeugt von den Schuhen haben den Vorsitzenden gleich mehrere Aspekte. Denn das Unternehmen Veldskoen, das die Schuhe in Südafrika produziert, ist ein alteingesessenes Familienunternehmen, das von Schwarzen geführt wird. Etwa 140 Mitarbeitende stehen in der „Hopewell Factory“ in Durban in Lohn und Brot, im Unternehmen werden die Mitarbeitenden selbst ausgebildet. Im gesamten Unternehmen werden europäische Sicherheitsstandards eingehalten, was sich besonders bei den Arbeitsbedingungen positiv niederschlägt, denn beim Umgang mit Leder ist der Einsatz von Chemikalien und Farben unumgänglich. Und obwohl höhere Sicherheitsstandards angelegt werden, als vor Ort eigentlich erforderlich, werden die Mitarbeitenden gerecht bezahlt, deutlich über dem Mindestlohn.

Das Modell Heritage, hier mit gelber Sohle und gelben Schnürsenkeln. Foto: Sascha von Gerishem
Das Modell Heritage, hier mit gelber Sohle und gelben Schnürsenkeln. Foto: Sascha von Gerishem

Veldskoen #wietrageichmeine

„Die Schuhe haben aber auch einen ganz besonderen Gehkomfort und sind bequem“, wirft Berit Gehrt lachend ein, „und sie haben bunte Sohlen!“ Berit Gehrt macht eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei Bauer & Böcker, ein Remscheider Unternehmen, das eher für LED-Technik denn für Schuhe bekannt ist, das aber die deutschlandweite Vermarktung der Veldskoen-Schuhe übernommen hat. Berit kümmert sich um die Aktivitäten in den sozialen Medien. Und das Modell „Heritage“, das mit farbigen Sohlen und den farblich passenden Schnürsenkeln daherkommt, hat besonders für die Instagram- und Influencer-Welt viel Potential zu bieten, spätestens seit Prinz Harry und Ashton Kutcher sich beteiligt haben. Und bei Preisen ab 125 Euro für ein Paar handgearbeiteter Lederschuhe kann sich niemand beschweren.

„Eigentlich sind es ja Arbeitsschuhe“, ergänzt Katja Gehrt, die ihre „Schuh“-Kollegin von Bauer & Böcker vertritt und ihre Tochter Berit beim Pressetermin unterstützt. „Veldskoen heißt Feldschuhe, und so wurden sie hauptsächlich eingesetzt, also früher“, so die Marketing-Fachfrau. Jetzt mit den bunten Sohlen und Schnürsenkeln sehen die Wildlederschuhe natürlich viel stylischer aus. Und obwohl sie aus Leder sind, gelten die Schuhe als nachhaltig, denn tatsächlich wurden die Felle früher sonst einfach im Müll entsorgt.

Es gibt verschiedene Schuhmodelle, auch in klassischeren Schuhfarben. Foto: Sascha von Gerishem
Es gibt verschiedene Schuhmodelle, auch in klassischeren Schuhfarben. Foto: Sascha von Gerishem

Die Materialien sind jeweils so naturbelassen wie möglich, vermeiden Müll bzw. auch Reste werden auch wieder zu neuen Sohlen verarbeitet. Die Schuhe sind recht wasserfest, was beim Remscheider Wetter schon mal ein Wettbewerbsvorteil ist. Zum jetzigen Zeitpunkt könnte der Weltladen die Schuhe noch nicht dauerhaft ins Sortiment aufnehmen, da Veldskoen noch nicht als fair zertifiziert ist. „Darum bieten wir die Schuhe hier als Aktionsverkauf an, denn alles wofür das Unternehmen steht und sich einsetzt, erfüllt die Ideen fairen Handels“, merkt Johannes Haun an. Die Zertifizierung des südafrikanischen Unternehmens ist schon angelaufen, aber die Mühlen der Bürokratie mahlen und mahlen und mahlen noch…

Anprobieren und bestellen

Die Nachfrage nach den Schuhen war schon am ersten Tag im Weltladen sehr groß. Es sind einige Modelle da, um sie anzuprobieren, sie anzufassen und auch, um sich die Farben anzuschauen. Es gibt die Modelle von Schuhgröße 36 bis 46 anzuprobieren, aber man kann sie nicht gleich mitnehmen. Anprobieren, Größe und Farbe auswählen und nach ein paar Tagen kann man das gewünschte Paar dann im Weltladen abholen, man wird per Telefon informiert. Und um sich die Zeit zu vertreiben, kann man ja schon mal überlegen, ob ein feiner Ledergürtel nicht auch noch chic wäre, die Farbe aus den Schuhen wird dort nämlich nochmal aufgenommen. Eine rundum durchdachte und gute Sache.

Die Ledergürtel mit dem Farbakzent gibt es in S, M und L für je 42,90 Euro. Foto: Sascha von Gerishem
Die Ledergürtel mit dem Farbakzent gibt es in S, M und L für je 42,90 Euro. Foto: Sascha von Gerishem

Der Flair-Weltladen

Der Flair-Weltladen befindet sich in der Gertenbachstraße 17 in 42899 Remscheid-Lüttringhausen, im Herzen der Lütterkuser Altstadt. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 10–18 Uhr und samstags von 10-13 Uhr. Angeboten werden Lebensmittel, Getränke, Geschenkartikel, Schmuck, Kosmetik und Papeterie aus fairem Handel und es gibt einen Buchhandel. Alles was nicht vorrätig ist, kann kurzfristig bestellt werden – so wie etwa Schulbücher. Mehr Infos auf www.flair-weltladen.de.

Das Modell Heritage mit Rosa, Orange und Grün, aber es gibt noch Rot, Blau und Hot Pink. Foto: Sascha von Gerishem
Das Modell Heritage mit Rosa, Orange und Grün, aber es gibt noch Rot, Blau und Hot Pink. Foto: Sascha von Gerishem