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Bürgerfest: Einweihung der neuen Rathausumgebung

Heimatbund, Stadt Remscheid und BV Lüttringhausen feiern feierliche Eröffnung vom Rathauspark Lüttringhausen.

Was lange währt, wird endlich gut. Oder auch: Gut Ding will Weile haben. Beide Sprichwörter treffen auf die neu gestaltete Umgebung um das Lüttringhauser Rathaus zu. Hinter dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude ist ein lichter, begrünter und angenehmer Platz entstanden, der im Rahmen eines siebenstündigen Bürgerfestes am Samstag der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wurde. Bis es allerdings zu diesem positiven Abschluss kommen konnte, war es ein gutes Stück Weg zu gehen.

Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Heimatbund-Ehrenvorsitzender Peter Maar und Lüttringhausens Bezirksbürgermeister Jürgen Heuser. Foto: Sascha von Gerishem
Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Heimatbund-Ehrenvorsitzender Peter Maar und Lüttringhausens Bezirksbürgermeister Jürgen Heuser. Foto: Sascha von Gerishem

Die Geschichte gliedert sich in drei Abschnitte. Initiator war der Lüttringhauser Heimatbund, der mit Unterstützung der Bezirksvertretung angeregt hatte, die Flächen rund um das Rathaus zu modernisieren und somit aufzuwerten. Zunächst wurde die kleine Grünanlage zwischen Rathaus und der Gertenbachstraße neu gestaltet. Anschließend erfuhr der Raum vor dem Lüttringhauser Rathaus eine Modernisierung. Der dritte Abschnitt umfasste die Neugestaltung der Anlagen hinter dem Rathaus. Das alles war ein Prozess, der sich über mehrere Jahre hinzog. Der finanzielle Aufwand war enorm. Für den Heimatbund Lüttringhausen agierten der 2. Vorsitzende Dirk Bosselmann und der Ehrenvorsitzende Peter Maar, der die abwesende Vorsitzende auch bei der Begrüßung vertrat und allen Beteiligten dankte.

Sozialdezernent Thomas Neuhaus und Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz im Gespräch mit einer Bürgerin. Foto: Peter Klohs
Sozialdezernent Thomas Neuhaus und Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz im Gespräch mit einer Bürgerin. Foto: Peter Klohs

Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz gab in seinem Grußwort zum Bürgerfest die Zahlen für die Finanzierung bekannt: Das Land NRW hatte 32.000 Euro zur Fertigstellung des Areals bewilligt, die Stadt Remscheid steuerte 22.800 Euro bei und der Lüttringhauser Heimatbund war mit 17.200 Euro beteiligt. „Hartnäckigkeit“, schloß der OB, „hat einen Namen, und der lautet Lüttringhausen.“ Ausdrücklich bedankte sich Mast-Weisz bei Dirk Buchwald, Bereichsleiter bei den TBR, für sein hohes Engagement, ohne das diese Umgestaltung nicht in der jetzt vorliegenden Form oder erst sehr viel später realisiert hätte werden können. „Ja, ein toller Kollege“, ergänzte Sozialdezernent Thomas Neuhaus, „eine Säule.“

Kinder genossen das Wasserspiel sichtlich. Foto: Peter Klohs
Kinder genossen das Wasserspiel sichtlich. Foto: Peter Klohs

Es oblag im Anschluss dem Lüttringhauser Bezirksbürgermeister, Jürgen Heuser, die neugestaltete Fläche der Öffentlichkeit zu übergeben. Am Rande des Außengeländes steht auf einem Sockel das altehrwürdige Kinderpaar aus Stein, das in früheren Zeiten den Eingang der Lüttringhauser Badeanstalt zierte. Außerdem ist ein Wasserspiel integriert, das alleine schon zum Hinsetzen und Verweilen einlädt.

Die Musik- und Kunstschule der Stadt Remscheid sorgte für abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung. Foto: Peter Klohs
Die Musik- und Kunstschule der Stadt Remscheid sorgte für abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung. Foto: Peter Klohs

Somit waren die offiziellen Tagespunkte abgehakt, und dem Bürgerfest stand nichts mehr entgegen. Ein reicher und vielfältiger musikalischer Tag lag vor den Besuchern des Festes. Der Lüttringhauser Posaunenchor machte den Anfang, die Musik- und Kunstschule in Lüttringhausen folgte ihm mit Pop- und Rocksongs, die Bigband der Schule spielte Jazz. Am Abend war weiterer Jazz in Gestalt der Beale-Street-Jazz Band vorgesehen. Der Lüttringhauser Männerchor bot an seinem Stand Grillwürstchen an und zeigte sich bereits am späten Nachmittag hoch zufrieden mit dem Gästeaufkommen und dem Fest im Allgemeinen.

Der Flair-Weltladen machte auf seine Arbeit aufmerksam und hatte pikante Curry-Nudeln, selbstverständlich bis in die kleinsten Zutaten aus fair gehandelten Waren zubereitet, im Angebot, die Lütteraten hatten Kinderbücher, aber auch Romane für Erwachsene zum Verkauf ausgestellt. Die beiden Visagistinnen am Stand der Lütteraten hatten buchstäblich alle Hände voll zu tun, um den Andrang beim Kinderschminken in gewissen Grenzen zu halten. Außerdem waren die Nachbarn des Rathauses, die Fleischerei Nolzen sowie die Bäckerei Beckmann, in das Bürgerfest integriert. Von den Menschen hinter den Ständen konnte man einhellige Begeisterung hören. „Der Besuch ist gut“, kam es von den Lütteraten, „das Wetter spielt mit, was will man mehr?“

Und auch die Gäste des Festes äußerten sich positiv. „Wichtig ist“, sagte Martina Gernt-Hoppe, „dass überhaupt wieder Etwas stattfinden kann. Die Menschen sind einfach nur froh, sich wieder einigermaßen unbeschwert draußen treffen und feiern zu können. Und dieses Bürgerfest kommt den Lüttringhausern gerade recht.“

Am Samstag ist internationaler Weltladentag

Auch der Flair-Weltladen in Lüttringhausen macht mit.

In jedem Jahr wird am zweiten Maisamstag der Weltladentag begangen. Wie 900 andere Weltläden, die bundesweit tätig sind, wird sich auch der Flair-Weltladen in der Gertenbachstraße in Lüttringhausen daran beteiligen. Die beiden Vorsitzenden der Ökumenischen Initiative, die den 1999 eröffneten Weltladen in Lüttringhausen betreibt, Johannes Haun und Manfred Brauers, erläutern, was in diesem Jahr das bestimmende Thema sein wird.

„Der Weltladentag wird unter dem Motto ‚Mächtig unfair‘ stehen“, sagt Manfred Brauers, „und die unfaire Preisgestaltung im Handel thematisieren. Es ist doch absurd, wenn einzelne Unternehmen immense Gewinne machen, während produzierende Menschen am Anfang der Lieferkette um ihre Existenz kämpfen. Oft sind die Preise, die sie für ihr Produkt erhalten, niedriger als die Produktionskosten. Wir glauben, dass das wirklich mächtig unfair ist.“

„Es ist doch absurd, wenn einzelne Unternehmen immense Gewinne machen, während produzierende Menschen am Anfang der Lieferkette um ihre Existenz kämpfen.“

Manfred Brauers

„Solche ausbeutenden Dumping-Preise müssen verboten werden“, ergänzt Johannes Haun. „Stattdessen braucht es endlich eine gerechte Verteilung der Gewinne entlang der Lieferkette. Und vor Allem existenzsichernde Einkommen weltweit.“

„Es braucht endlich eine gerechte Verteilung der Gewinne entlang der Lieferkette.“

Johannes Haun

Zwei Erfolge können die Weltläden für das Jahr 2021 bereits vorweisen: Das Lieferkettengesetz wurde initiiert und unfaire Handelspraktiken wurden per Gesetz verboten. „Die beiden Gesetze sind ein wichtiger Anfang“, sagt Manfred Brauers, „sind aber aus Sicht der Fair-Handels-Bewegung noch nicht weitgehend genug.“ Die Gesetze, da ist sich Johannes Haun sicher, werden bald nachgeschärft. „Das ist schon in der Planung“, weiß er. „Wichtig ist, dass zukünftig keine Preise unterhalb der Produktionskosten gezahlt werden, dass die Löhne und Einkommen existenzsicher sind und die Menschenrechte eingehalten werden. Und das alles weltweit.“

Aktion vor dem Lüttringhauser Rathaus

Am Freitag, dem 13.Mai, wird der Flair-Weltladen vor dem Lüttringhauser Rathaus eine Aktions-Ausstellung zum Thema durchführen. Von zehn bis dreizehn Uhr werden die Auswirkungen unfairen Handels gezeigt und auf die Wichtigkeit des fairen Handelns hingewiesen. Am folgenden Samstag werden vor dem Lüttringhauser Weltladen in der Gertenbachstraße zahlreiche Aktivitäten stattfinden.

Fairtrade: Podiumsdiskussion mit Landtagskandidaten

Am 15. Mai wird in Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt und damit Politiker*innen, die in dieser Zeit von globalen Krisen unsere Zukunft gestalten können. Das Bergische Forum für globale Verantwortung und Eine Welt wollte deswegen von den Kandidat*innen erfahren, wie sie ihrer Verantwortung nachkommen werden.

Das in Solingen beheimatete „Forum Globale Verantwortung und Eine Welt“ hatte für den Abend des 6. Mai zu einer Podiumsdiskussion mit Landtagskandidaten des Wahlkreises Wuppertal II zum Thema Nachhaltigkeit und fairer Handel eingeladen. Im CVJM-Haus an der Lüttringhauser Gertenbachstraße fanden sich Josef Neumann (SPD) sowie die Grüne Eva Miriam Fuchs und der Kandidat der Linken Kai Merkel ein. Die CDU sah sich außer Stande, diesen Termin wahrzunehmen, und auch die FDP-Kandidatin Alexandra Trachte hatte sehr kurzfristig abgesagt. Dazu Josef Neumann: „Es kann nicht sein, dass sich zwei demokratische Parteien der Diskussion über Nachhaltigkeit und fairen Handel immer wieder entziehen.“ 25 Interessierte verfolgten die zweistündige Diskussion und beteiligten sich mit Zwischenfragen an der Runde.

SPD Landtagsabgeordneter Josef Neumann und RGA-Redakteur Sven Schlickowey. Foto: Peter Klohs
SPD Landtagsabgeordneter Josef Neumann und RGA-Redakteur Sven Schlickowey. Foto: Peter Klohs

Wenig überraschend waren sich die drei Diskussionsteilnehmer im Großen und Ganzen in den beiden Gesprächsblöcken zu den Themen „Internationale Zusammenarbeit“ und „Fairer Handel“ einig. Dass es keine langweilige Veranstaltung wurde lag auch an der lebhaften und engagierten Moderation von RGA-Redakteur Sven Schlickowey.

„Zeigt die aktuelle Krise nicht, dass wir ein viel radikaleres Lieferkettengesetz bräuchten?“

Frage aus dem Publikum

Unterschiedliche Positionen wurden zum Lieferkettengesetz deutlich. Neumann sowie Fuchs betonten, sie seinen froh, dass es überhaupt ein solches gebe, während Merkel die Meinung vertrat, das Lieferkettengesetz verdiene diesen Namen nicht. „Das ist ein zahnloses Gebilde.“ Eva Miriam Fuchs zitierte dazu Robert Habeck: „Wir müssen und wir werden besser werden.“ Dazu ergab sich eine interessante Frage aus dem Publikum: „Zeigt die aktuelle Krise nicht, dass wir ein viel radikaleres Lieferkettengesetz bräuchten?“ Josef Neumann drückte seine Sorge aus, dass die Globalität angesichts der weltweiten Krisen zumindest kurzfristig verloren gehen könne. „Wobei“, fügte er hinzu, „der faire Handel unbestritten eine globale Angelegenheit ist.“ „Immer billiger produzieren ist auf jeden Fall nicht die Lösung“, fand Kai Merkel, der hinzufügte, dass die Lieferketten in Teilen auch noch nicht nachhaltig seien.

Kai Merkel, Landtagskandidat für Die Linke. Foto: Peter Klohs
Kai Merkel, Landtagskandidat für Die Linke. Foto: Peter Klohs

Etwas ausführlicher wurde über die aktuellen Probleme in der Weltwirtschaft gesprochen. „Die Probleme stammen nicht alleine von der Coronakrise oder des Krieges in der Ukraine. Die Preiserhöhungen sind von China gewollt. Da werden auch mal zwei Millionen Chips einfach mal eine Woche irgendwo stehen gelassen“, war Neumann überzeugt. Eva Miriam Fuchs brachte es auf den Punkt: „Die Welt wird – wenn überhaupt – von Menschen gerettet werden, die sich einen fairen Einkauf leisten können.“ Das sah Kai Merkel etwas differenzierter: „Ich finde die Frage unangemessen, ob wir es uns leisten können, auf fairen Handel zu achten.“

„Ich finde die Frage unangemessen, ob wir es uns leisten können, auf fairen Handel zu achten.“

Kai Merkel, Landtagskandidat Die Linke.NRW

Ein weiteres Thema war die Bildungspolitik. „Es ist ein neues Schulfach ‚Wirtschaft‘ eingeführt worden, wusste Moderator Schlickowey und erfragte die Meinung der Diskutanten hierzu. „Ein Fach ‚politische Bildung‘ hätte mir besser gefallen“, äußerte der Vertreter der Linken. „Und da kann man auch direkt über internationale Zusammenhänge lehren.“ „Vielleicht“, ergänzte ergänzte Eva Miriam Fuchs, „brauchen wir gar kein neues Schulfach, sondern neue Inhalte.“ Dazu ergäbe sich die spannende Frage, wie man eine Schule für Neues öffnen könne, fügte Neumann hinzu.

Landtagskandidatin für die Grünen: Eva Miriam Fuchs. Foto: Peter Klohs
Landtagskandidatin für die Grünen: Eva Miriam Fuchs. Foto: Peter Klohs

Zusammenfassend erklärte der SPD-Vertreter, dass es zu all diesen Themen keine einfachen Lösungen gebe. „Und wenn jemand sagt, er habe eine gefunden: Glaubt ihm Nicht.“ Kai Merkel beendete den diskussionsreichen Abend mit der Feststellung: „Man sieht auch immer häufiger fair gehandelten Kaffee bei den Discountern. Wir sind auf einem guten Weg.“

Mit Fairen Rosen Frauenrechte weltweit stärken

Rosen sind ein ideales Geschenk, um „Alles Gute“, „Danke“ oder „Ich liebe dich“ zu sagen. Was uns aber meist nicht bewusst ist: Die meisten Rosen stammen aus afrikanischen Ländern wie Kenia, Äthiopien und Tansania. Dort arbeiten viele Frauen als Pflückerinnen oftmals unter sehr schlechten Arbeitsbedingungen. Das geht auch anders!

„Ich setze mich für fairen Handel ein, weil jeder Mensch es verdient, ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben zu führen.“

Burkhard-Mast-Weisz, Oberbürgermeister Stadt Remscheid

Bereits seit 2016 ist Remscheid eine von 700 Fairtrade-Towns in Deutschland und wurde letztes Jahr erneut mit dem Titel ausgezeichnet. Die Stadt setzt sich damit aktiv für den fairen Handel, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Frauenrechte weltweit ein. Machen auch Sie mit! Versenden Sie Ihre Grüße mit fairen Blumen und tragen Sie damit zu fairen Arbeitsbedingungen von Frauen weltweit bei.

"Ich setze mich für fairen Handel ein, weil jeder Mensch es verdient, ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben zu führen." Burkhard-Mast-Weisz, Oberbürgermeister Stadt Remscheid
„Ich setze mich für fairen Handel ein, weil jeder Mensch es verdient, ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben zu führen.“ Burkhard-Mast-Weisz, Oberbürgermeister Stadt Remscheid

Faire Blumen in Remscheid?

Sie finden sie hier: https://www.fairtrade-deutschland.de/aktiv-werden/aktuelle-aktionen/rosenaktion/einkaufs-finder-floristinnen

Mehr zu Fairen Rosen:

https://www.fairtrade-deutschland.de/aktiv-werden/aktuelle-aktionen/rosenaktion/hintergrundinformationen

7. März 2022 ist Equal Pay Day

Der Equal Pay Day ist Anlass für den DGB-Stadtverband Remscheid mit einer Fahne vor dem Remscheider Rathaus auf den Tag aufmerksam zu machen, der die Ungleichbezahlung von Frauen und Männern anzeigt. Denn Frauen verdienen durchschnittlich 18% weniger als Männer, was in Tagen ausgedrückt heißt, dass Frauen die ersten 66 Tage im Jahr, in diesem Jahr also bis zum 7. März, umsonst arbeiten.

Kerstin Mittelbach, Vertreterin der Frauen im DGB-Stadtverband Remscheid: „Es ist das erste Mal, dass der Equal Pay Day vor dem internationalen Frauentag am 8. März liegt. Dennoch gibt es gerade in Deutschland noch viel zu tun, ist doch die Lohnungleichheit hierzulande im europäischen Vergleich sehr groß.“ Mittelbach verweist darauf, dass z.B. in Ländern wie Belgien, Italien oder Luxemburg die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, auch Gender Pay Gap genannt, weniger als halb so hoch ist wie in Deutschland.

„Es ist das erste Mal, dass der Equal Pay Day vor dem internationalen Frauentag am 8. März liegt.“

Kerstin Mittelbach, DGB Remscheid

Um die Verdienstlücke zu schließen, setzen die Gewerkschaften im DGB vor allem auf die Anwendung von Tarifverträgen. Dort, wo Tarifverträge gelten, ist die Verdienstlücke durchschnittlich um 10 Prozentpunkte niedriger. Und Frauen, die nach Tarif bezahlt werden, erhalten fast ein Viertel mehr Gehalt als Frauen in nicht tarifungebundenen Unternehmen.

Für Peter Lange, Vorsitzender des DGB-Stadtverbands Remscheid, muss ungerechte Bezahlung auch politisch aufgegriffen werden. “Frauen unterscheiden sich in ihren Erwerbsbiografien und der Berufswahl. Das ist oft strukturell bedingt und nicht Folge individueller Entscheidungen. Auch die ungleiche Aufteilung von Sorgearbeit, etwa bei Kinderbetreuung, Pflege oder Hausarbeit, führen zu einer niedrigeren Gesamtarbeitszeit (Teilzeit) oder gar Minijobs, die oft viel schlechter entlohnt sind. Hier hat der Gesetzgeber Handlungsmöglichkeiten, z.B. wenn es um die Stärkung der Tarifbindung geht. Die Verdienstgrenze für Minijobbende hingegen anzuheben, führt aber genau zum gegenteiligen Effekt.“

Für die laufenden Betriebsratswahlen wünscht sich der DGB eine starke Beteiligung von Frauen. „Gerade in Betrieben mit einem funktionierenden Betriebsrat, die durch starke Gewerkschaften unterstützt werden, gibt es die besten Möglichkeiten, sich für eine gerechte Bezahlung einzusetzen. Deshalb sind Frauen und Männer hier besonders gefordert“, so Peter Lange abschließend. In Betrieben mit Betriebsrat sei die Lohnungleichheit kleiner als im Durchschnitt, erklärt der Gewerkschaftsbund.

EU-Lieferkettengesetz muss Kinder wirksam schützen

Kinderrechtsorganisationen appellieren an die Bundesregierung.

Die Kinderrechtsorganisationen Kindernothilfe, Plan International Deutschland, Save the Children, terre des hommes, UNICEF Deutschland und World Vision Deutschland fordern gemeinsam mit der Initiative Lieferkettengesetz die Bundesregierung auf, sich im EU-Gesetzgebungsverfahren für ein robustes und kinderrechtlich wirksames EU-Sorgfaltspflichtengesetz für Unternehmen einzusetzen. Anlass ist der für Ende Februar angekündigte Entwurf der EU-Kommission für eine Regelung zu nachhaltigem unternehmerischen Handeln. Unternehmen sollen EU-weit mit einem solchen „EU-Lieferkettengesetz“ verpflichtet werden, ihrer menschenrechtlichen Sorgfalt in allen Stufen der Produktion verbindlich nachzukommen.

Kinderrechte müssen besonders berücksichtigt werden!

Im Rahmen des EU-Gesetzgebungsprozesses wird die Bundesregierung aufgefordert, über ein wirksames „EU-Lieferkettengesetz“ auch die angekündigte Weiterentwicklung des deutschen Lieferkettengesetzes voranzutreiben. In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die Organisationen, dass die Rechte von Kindern dabei besonders berücksichtigt werden:

Kinder stellen fast ein Drittel der Weltbevölkerung, in vielen Ländern des globalen Südens ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung unter 18 Jahre alt. Kinder sind von den negativen Auswirkungen unternehmerischen Handelns am stärksten betroffen. Die meisten Kinderrechtsverletzungen wie Kinderarbeit im Bergbau oder die Belastung mit Umweltgiften in Landwirtschaft oder der Textilindustrie finden häufig am Anfang globaler Wertschöpfungs- und Lieferketten statt. Deshalb ist es aus Sicht der Organisationen unverzichtbar, dass Unternehmen dazu verpflichtet werden, nicht nur bei ihren direkten Geschäftspartnern, sondern in ihren gesamten Wertschöpfungs- und Lieferketten Kinderrechtsrisiken zu identifizieren und wo nötig für wirksame Abhilfe, Prävention und Wiedergutmachung zu sorgen.

Damit würde das EU-Lieferkettengesetz über das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz hinaus gehen und ihren kinderrechtlichen Verpflichtungen besser nachkommen.

Download Positionspapier EU-Lieferkettengesetz (PDF-Dokument)

Fastenaktion: Sieben Wochen ohne Stillstand

Der Flair-Weltladen in Lüttringhausen startet seine Fastenaktion.

Der Flair-Weltladen-Lüttringhausen lädt zum 3. Mal dazu ein, die Fastenzeit zu nutzen, um fair gehandelte Produkte zu kosten und sich mit den Kooperativen, die im globalen Süden wertvolle Lebensmittel produzieren, zu solidarisieren. Vom 2. März an können sieben Wochen lang, jeweils mittwochs, vorbereitete Tüten in der Gertenbachstraße 17 abgeholt werden. Sie enthalten zu unterschiedlichen Gerichten Bio-Qualität-Produkte aus dem Fairen Handel im Wert von 11 Euro.

„7 Wochen ohne Stillstand“ heißt in diesem Jahr die Fastenaktion der Evangelischen Kirche. Der Flair-Weltladen interpretiert das Thema so, dass in jeder Tüte Rezepte mitgereicht werden, für die dann auch fair gehandelte Produkte in der Tüte zu finden sind. So kann „Bewegung“ in die Mahlzeiten kommen und die Freude beim Kochen wachsen. „Rote-Linsen-Suppe mit Reis und Paprika“ heißt besipielsweise ein Rezept oder „Gebratene Möhren mit Bulgur und Kräuter-Joghurt“.

Abonnieren kann man die „Fairen Tüten“ per Mail (flairweltladen@t-online.de) oder am Telefon (02191-564016). Bei der Anmeldung bitte die Adresse und Telefonnummer nicht vergessen! Bezahlt werden die sieben Tüten bei Abnahme der ersten Tüte insgesamt.

Über Anmeldungen freut sich das Weltladen-Team bis zum 21. Februar 2022.

Handzettel zur Fastenaktion 2022

Aktionsverkauf: Bücher zu Niedrigpreisen im Flair Weltladen

14 Tage lang – vom 05.02. bis zum 19.02.2022 – bietet die Buchhandlung im Flair-Weltladen Lüttringhausen neuwertige, gute Bücher zu niedrigen Aktionspreisen an. Es sind natürlich Bücher, deren gesetzliche Buchpreisbindung aufgehoben wurde. Verlage können die Preisbindung aufheben, wenn z.B. das Buch schon einige Zeit auf dem Markt war und nur noch Reste zu bekommen sind. Die sind überhaupt nicht zu verachten. Der Buchmarkt ist sehr schnelllebig. Titel sind oft nach wenigen Jahren vergriffen und werden nicht neu aufgelegt. Deshalb sind vom 05.02.22 an richtige Schätze in der Buchhandlung des Flair-Weltladen Lüttringhausen zu heben.

Wer nach neuer Lektüre für sich selbst und Kinder sucht, kann fündig werden. Eine gute Gelegenheit, das ein oder andere Geschenk jetzt schon zu besorgen und zum geeigneten Zeitpunkt zu überreichen.