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ZDFinfo-Dokureihe über „Europas vergessene Diktaturen“

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Das moderne Europa gilt heute als Zusammenschluss gefestigter und freiheitlicher Demokratien. Dabei konnten sich Diktaturen bis in die Mitte der 1970er-Jahre sogar in Griechenland und Portugal halten. Die ZDFinfo-Reihe „Europas vergessene Diktaturen“ in ZDFinfo, am Dienstag, 7. Dezember 2021, ab 20.15 Uhr, zeigt zwei der letzten Diktaturen Europas und dokumentiert, wie der Westen und andere Akteure diese brutalen und repressiven Systeme bis zuletzt unterstützt haben. Der Film von Despina Grammatikopulu um 20.15 Uhr beleuchtet „Das Regime der Obristen in Griechenland“. Um 21.00 Uhr nehmen Antonio Cascais und Luis Andrew „Die Ära Salazar in Portugal“ ins Visier. Beide Folgen sind bereits ab Samstag, 4. Dezember 2021, 5.00 Uhr, ein Jahr lang in der ZDFmediathek verfügbar.

"Europas vergessene Diktaturen: Das Regime der Obristen in Griechenland": Schwarz-Weiß-Bild. Premierminister Oberst Georgios Papadopoulos, Brigadegeneral Stylianos Pattakos und Oberst Nikolaos Makarezos posieren in Uniform mit freundlichem Gesicht. ©ZDF / Keystone/Hulton Archive/Getty Images
Die Diktatur der Obristen wird von drei Militärs gelenkt: dem späteren Premierminister Oberst Georgios Papadopoulos (M.), Brigadegeneral Stylianos Pattakos (l.) und Oberst Nikolaos Makarezos (r.). ©ZDF / Keystone/Hulton Archive/Getty Images

21. April 1967 – Panzer rollen durch Athen. Unter dem Befehl von Oberst Georgios Papadopoulos setzen die Militärs einen Putschplan um, der von der NATO im Kampf gegen den Kommunismus entwickelt wurde. In nur einer Nacht sichern sich die Obristen so die Macht über Griechenland. Schon in den ersten Tagen nach dem Putsch werden Tausende Kommunisten und linke Oppositionelle festgenommen und auf abgelegene Inseln vor der Küste Griechenlands verschleppt. In der Folgezeit errichten die Obristen eine Schreckensherrschaft, in der die Hetze gegen alles politisch Linke in brachialer und roher Gewalt mündet. Ihre Herrschaft endet erst im Juli 1974.

"Europas vergessene Diktaturen: Portugal": Der ehemalige Regimegegner José Pedro Soares hält sich an einem Fenstergitter fest und schaut aus diesem raus. ©ZDF - José Carlos Barradas
Der ehemalige Regimegegner José Pedro Soares wird im Sommer 1971 von der portugiesischen Geheimpolizei PIDE verhaftet und gefoltert. ©ZDF – José Carlos Barradas

Portugal ist Schauplatz der längsten rechten Diktatur des modernen Europas. Mehr als 40 Jahre lang beherrscht der „Estado Novo“ das Land. An seiner Spitze: António de Oliveira Salazar. 1932 erhebt er sich zum Alleinherrscher und verfolgt kompromisslos ein Ziel: das Kolonialreich erhalten. Seine berüchtigte Geheimpolizei PIDE unterdrückt jede Opposition. Bei ihren Verhören setzt sie Folter ein, Menschen werden willkürlich verhaftet und über Monate hinweg inhaftiert. Auch nach seinem Tod 1970 hat die Diktatur noch Bestand. Doch am 25. April 1974 putschen linksgerichtete Soldaten, besetzen Lissabon – und werden von den Menschen begeistert empfangen. Innerhalb weniger Stunden ist die Diktatur gestürzt. Der Aufstand verläuft friedlich und geht als „Nelkenrevolution“ in die Geschichte ein. Die afrikanischen Kolonien Portugals werden binnen anderthalb Jahren in die Unabhängigkeit entlassen.

"Europas vergessene Diktaturen: Portugal": Auf einem Lastwagen sitzen Soldaten mit Nelken in den Gewehrläufen. ©ZDF - Manuel Litran
Nach einem 13 Jahre langen und völlig aussichtslosen Krieg in den afrikanischen Kolonien verliert das Regime des „Estado Novo“ die Unterstützung des Militärs. Soldaten der portugiesischen Streitkräfte besetzen am 25. April 1974 die Hauptstadt Lissabon. Innerhalb weniger Stunden wird die über 40 Jahre andauernde Diktatur gestürzt. ©ZDF – Manuel Litran
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