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„Shalom“-Oberleitungsbusse rollen durch die Klingenstadt

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Hebräischer Friedensgruß macht für mindestens drei Monate auf jüdisches Leben neugierig

Dass die Solinger O-Busse rollende Werbetafeln sind, ist nicht ungewöhnlich. Jetzt bekennen sie auch Farbe: „Shalom“ steht in blau und weiß auf zwei Bussen, die für mindestens ein Vierteljahr die Linien 681, 682 und 683 bedienen werden – ein Zeichen für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus. Dass der hebräische Friedensgruß einmal durch die ganze Klingenstadt fährt und am Vohwinkeler Bahnhof von einer „Shalom“-Schwebebahn „abgelöst“ wird, hat vor allem mit dem bundesweiten Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ (www.2021JLID.de) zu tun. Dessen Generalsekretärin Sylvia Löhrmann stellte bereits im Dezember zusammen mit Oberbürgermeister Tim Kurzbach, Stadtwerke-Geschäftsführer Conrad Troullier sowie Bernd Krebs und Gabriela Lauenstein vom Freundeskreis Solingen – Ness Ziona die gemeinsame Aktion vor.

Diese findet Oberbürgermeister Kurzbach umso wichtiger, als pandemiebedingt derzeit viel Unfrieden herrsche: „Da kann der Shalom-Bus gleichermaßen irritieren und inspirieren.“ Zudem liegt ihm die Wachsamkeit für und das Engagement gegen alltäglichen Antisemitismus am Herzen: „Das ist ein ständiges Problem unserer Gesellschaft“, warnt Kurzbach, der nicht nur auf die Schönheit und traditionsreiche Kultur jüdischen Lebens aufmerksam machen möchte, wenn „mal wieder eine Mahnwache“ vonnöten sei.

Deshalb freuen sich die Projektpartner:innen darüber, mit dem Shalom-Bus eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und möglichst auch zu sensibilisieren. Gerne leisten die Stadtwerke mit dem aufmerksamkeitsheischenden Schriftzug „einen Beitrag zum Frieden“, betont SWS-Geschäftsführer Conrad Troullier. Und für den Freundeskreis, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen und im kommenden Jahr die 35-jährige Städtepartnerschaft mit Ness Ziona feiert, war es eine Ehrensache, für die Beklebung Spenden einzuwerben. „Das ist Bürgerschaftspflicht“, findet Bernd Krebs. Als Solingerin und Generalsekretärin des bundesweit tätigen Vereins „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ hat Sylvia Löhrmann doppelt Grund zur Freude: „Wir wollen ja nicht nur die erreichen, die ohnehin in unsere über 2300 Veranstaltungen kommen, sondern die Menschen im Alltag ansprechen.“ So hätten mit Solingen nun acht Städte bundesweit „Shalom“-Fahrzuge ins Rollen gebracht – beispielsweise die Kölner „Schalömchen“-Straßenbahn oder die „Shalom“-Schwebebahn. Und da das Festjahr #2021JLID nun offiziell bis Ende Juli 2022 verlängert wird, fahre der „Shalom“-O-Bus mit Hinweisen auf den Verein und den Freundeskreis ja vielleicht sogar bis zum Sommer durch die Klingenstadt.

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