Jetzt abonnieren: Die Faire Kiste vom Flair-Weltladen

Von Mitte Oktober bietet der Flair-Weltladen-Lüttringhausen einen Lieferservice an, um Lebensmittel aus dem Fairen Handel regelmäßig zu beziehen. Das Angebot heißt „Die Faire Kiste“.

Jeden Monat wird ein jahreszeitlich passendes Sortiment zusammengestellt. Im Oktober zum Stichwort „Italien“. Von dort werden Waren von „Libera terra“ bezogen, einer Organisation, die „von der Mafia befreites Land“ auf Sizilien bewirtschaftet. Beim Thema „Italien“ kann man natürlich mit Pasta und Tomatensauce in der Fairen Kiste rechnen und vielem anderen mehr, alles biologisch-organisch produziert. Für November ist das Thema „Frühstück“ für die Faire Kiste vorgesehen. Der Flair-Weltladen liefert gern nach Hause. Wer die Kiste selbst abholen möchte, kann dies natürlich gern tun.

Bequem abonnieren und den Fairen Handel unterstützen

Die Faire Kiste gibt es für 30 oder 50 Euro zu kaufen. Für die Kiste wird eine einmalige Pfandgebühr von 4 bzw. 5 Euro erbeten. Der Bezug der Fairen Kiste kann jederzeit unterbrochen werden (z.B. wenn man längere Zeit nicht zuhause ist). Auch eine Kündigung des Abonnements ist jederzeit möglich.

Seine Bestellung kann man im Laden, telefonisch (0 21 91) 56 40 16 oder per E-Mail flair-weltladen@t-online.de aufgeben.

Hintergundinformation

Seit 1982 gibt es in Italien ein Gesetz, das es dem italienischen Staat ermöglicht, Mitglieder der Mafia zu enteignen. Ein weiteres Gesetz ermöglicht es, diese Güter Sozialkooperativen zur Bewirtschaftung zur Verfügung zu stellen. Häufig sind die Ländereien in einem Zustand völliger Verwahrlosung und müssen für die landwirtschaftliche Nutzung erst wiederhergestellt werden.

Remscheid ist seit mehreren Jahren zertifizierte Fairtrade-Town. Fairer Handel verhindert Fluchtursachen und ermöglicht Menschen weltweit ein auskömmliches und freies Leben.

Wissen, was man kauft: „plan b“ im ZDF über mehr Transparenz

Das Lieferkettengesetz nimmt Unternehmen endlich in die Verantwortung, keine Waren zu verkaufen oder produzieren zu lassen, die den Menschen oder der Umwelt schaden.

Vieles von dem, was man jeden Tag kauft, hat oft einen langen Weg hinter sich. Wer es wie hergestellt hat und unter welchen Bedingungen – das wollen immer mehr Verbraucher genau wissen. Auch Unternehmen haben bisher häufig nur wenig Kenntnis von der Herkunft der Rohstoffe und von Missständen in ihren Lieferketten. Und keiner fragt nach, solange der Gewinn stimmt. Allerdings lässt sich ein Wandel beobachten: Einige Pioniere kämpfen für mehr Transparenz und Verantwortung wie „plan b“ am Samstag, 29. August 2020, um 17.35 Uhr im ZDF zeigt. Die Dokumentation „Wissen, was man kauft – Mehr Transparenz für Kunden“ von Gregor Eppinger steht ab Samstag, 29. August 2020, 10 Uhr, in der ZDFmediathek zur Verfügung.

Die größten Umweltverpester

Die Textilbranche ist gemeinsam mit der Ölindustrie einer der größten Umweltverschmutzer weltweit. Was vor allem zählt, ist Masse und Preis. Das will Ralf Hellmann mit seiner Firma Dibella ändern, die Bett- und Tischwäsche für Hotels, Krankenhäuser und Restaurants herstellt. Wie fast alle Textilhersteller hat Hellmann die Produktion längst aus Europa verlagert – unter anderem nach Indien. Allerdings will er, dass jeder Produktionsschritt umwelt- und sozialverträglich ist – und ganz transparent. Für seine Kunden organisiert der Unternehmer deshalb Informationsreisen zu Baumwollfarmern nach Indien. Seine Überlegung: Wenn seine Abnehmer sehen, wer ihre Laken und Tischdecken herstellt, werden sie eher bereit sein, mehr Verantwortung zu übernehmen und höhere Preise zu akzeptieren. Rolf Slickers, ein Großkunde, der für die Wäsche von 80.000 Hotelbetten verantwortlich ist, reist mit. Obwohl Slickers sich jeden Tag mit Textilien beschäftigt, war er bisher weder dort, wo die Baumwolle herkommt, noch hat er sich angesehen, wie sie verarbeitet wird. Es ist für ihn eine besondere Erfahrung, den Anfang der Lieferkette erkunden zu können.

Antoni Hauptmann hat sich mehr Transparenz bei Lebensmitteln zur Aufgabe gemacht. Dazu nutzt er die „Blockchain“-Technologie, die eine fälschungssichere Rückverfolgung ermöglicht. Ihm geht es um den „Fisch mit der Seriennummer“. Deshalb begibt er sich auf die Reise zum Ursprung einer Fischfrikadelle – ein Pilotprojekt für einen großen Tiefkühl-Lebensmittelhersteller. Auf einem Fischtrawler will Hauptmann von Anfang an protokollieren, wo und wie der Fisch gefangen und weiterverarbeitet wird – und so kontrollierbar machen, damit alles mit rechten Dingen zuging. Denn 33 Prozent aller Fischbestände sind überfischt und weitere 60 Prozent bereits erschöpft. Hauptmanns Ziel: ein wirklich nachhaltiger Fischfang – durch Transparenz. So bekommt der Verbraucher den Durchblick und weiß genau, was er kauft.

Bestellungen im Flair-Weltladen möglich

Der Flair-Weltladen in Lüttringhausen hat derzeit wegen der Corona-Virusinfektion geschlossen. Dennoch sind Bestellungen möglich, sowohl aus dem Buchhandel, als auch aus dem Sortiment fairgehandelter Waren. Sie können unter allen gebotenen Abstands-Maßnahmen mittwochs und freitags zwischen 17 und 18 Uhr abgeholt werden. Auf Wunsch wird bestellte Ware im Raum Lennep-Lüttringhausen auch ausgeliefert.

Bestellmöglichkeiten

Bestellt werden kann per Brief: Gertenbachstr. 17, 42899 Remscheid, Telefon: 02191-564016 (Anrufbeantworter) oder Mail: flair-weltladen@t-online.de bzw. die Bestellfunktion auf der Homepage www.flair-weltladen.de unter Buchhandel wählen.

Bei Kaufland eigene Behälter mitbringen

Nachhaltiger Einkauf an der Frischetheke: Kaufland ermöglicht überall das Mitbringen eigener Behälter.

Kaufland bietet seinen Kunden in allen Filialen die Möglichkeit, ihre eigenen Behälter an die Frischetheke mitzubringen und somit Plastik einzusparen. Mit der Einführung eines neuen Frischetabletts hat das Unternehmen eine für alle Filialen praktikable Möglichkeit gefunden, Fleisch, Wurst oder Käse nicht in Folie zu verpacken, sondern direkt in die eigene Mehrwegdose der Kunden zu legen.

„Der Kundenwunsch nach mehr Nachhaltigkeit steht für uns im Mittelpunkt“, sagt Patrick Höhn, Geschäftsführer Frische. „Deshalb freuen wir uns, dass wir jetzt mit der Einführung des Frischetabletts in allen Filialen eine einfache und einheitliche Lösung anbieten können und somit eine weitere Maßnahme im Rahmen unserer Plastikstrategie erfolgreich umsetzen.“

Die Durchführung

Der Ablauf ist ganz einfach: Kauft der Kunde an der Frischetheke ein, wird der mitgebrachte und bereits geöffnete Behälter auf das Frischetablett gestellt und über die Theke gereicht. Der Mitarbeiter stellt das Frischetablett mit Behälter auf die Waage und füllt die gewünschte Ware in die Dose. Berechnet wird selbstverständlich nur das Nettogewicht. Das Gewicht für Tablett und Dose wird automatisch abgezogen. Nachdem der Kunde seine Mehrwegdose wieder erhalten hat, befestigt er den Kassenbon darauf. „So werden alle Hygienevorschriften hundertprozentig eingehalten“, betont Höhn.

Weitere Maßnahmen

Im Rahmen der Plastikstrategie der Schwarz Gruppe REset Plastic hat sich Kaufland das Ziel gesetzt, den eigenen Kunststoffverbrauch bis 2025 um 20 Prozent zu reduzieren. Deshalb arbeitet das Unternehmen kontinuierlich daran, den Einsatz und Verbrauch von Plastik in seinen Prozessen und weiteren Einflussbereichen zu reduzieren. Neben der Plastikreduktion bei den Produkten im Eigenmarkenbereich und einer nachhaltigen Sortimentsgestaltung setzt Kaufland auf einen umweltfreundlichen Einkauf. Damit Kunden komfortabel und nachhaltig einkaufen können, bietet das Unternehmen langlebige Einkaufshelfer, wie Frischetaschen im Obst- und Gemüsebereich, Stoffbeutel aus bio-zertifizierter Baumwolle, stabile Permanent-Tragetaschen, Einkaufsboxen aus nachhaltig-zertifiziertem Karton oder platzsparende Kunststoff-Klappboxen

Zur Plastikstrategie der Schwarz Gruppe

Die Schwarz Gruppe, die mit den Handelssparten Lidl und Kaufland zu den international größten Handelsunternehmen gehört, ist sich ihrer Verantwortung für die Umwelt bewusst und nimmt diese wahr. Mit REset Plastic hat sie eine ganzheitliche, internationale Strategie entwickelt, die sich in fünf Handlungsfelder gliedert: Vermeidung, Design, Recycling, Beseitigung sowie Innovation und Aufklärung. Damit wird die Vision „Weniger Plastik – geschlossene Kreisläufe“ Wirklichkeit.

Die fünf Leitsätze der Handlungsfelder von REset Plastic – die Plastikstrategie der Schwarz Gruppe

  1. REduce – Vermeidung Wir verzichten wo immer möglich und nachhaltig auf Plastik.
  2. REdesign – Design Wir gestalten Produkte so, dass sie recyclingfähig sind, und schließen Kreisläufe.
  3. REcycle – Recycling Wir sammeln, sortieren, recyceln und schließen Wertstoffkreisläufe.
  4. REmove – Beseitigung Wir unterstützen bei der Beseitigung von Plastikmüll aus der Umwelt.
  5. REsearch – Innovation und Aufklärung Für innovative Lösungen investieren wir in Forschung und Entwicklung und klären über Recycling und Ressourcenschonung auf.

Mehr Informationen unter www.reset-plastic.com/de/

Greta-Effekt: Bio-Branche boomt

Die Bio-Branche gewinnt neue Kund*innen. Gleichzeitig kaufen die Kund*innen mehr. Der Naturkostgroßhandel hat seinen Umsatz in 2019 deutlich gesteigert. Er verzeichnet für 2019 einen Umsatzzuwachs von rund 8 Prozent. Laut Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V. haben der ‚Greta-Effekt‘ und das gesteigerte Bewusstsein der Verbraucher*innen für Nachhaltigkeit einen deutlich positiven Einfluss auf die Marktentwicklung.

Der deutsche Naturkostgroßhandel steigerte seinen Umsatz von knapp 1,78 Mrd. Euro (2018) auf gut 1,92 Mrd. Euro (2019). Der Blick auf die einzelnen Monate zeigt: Alle schließen mit einem Umsatzgewinn ab. Dabei ist das erste Halbjahr traditionell das stärkere – diesmal war es jedoch genau umgekehrt. 2019 war von einer besonderen Dynamik geprägt. Im zweiten Halbjahr 2019 fiel die Umsatzentwicklung mit 7,92 Prozent deutlich höher aus als nach dem ersten Halbjahr zu erwarten war. Für den Facheinzelhandel lässt sich daraus ein Umsatzplus von 8,67 Prozent und ein Gesamtumsatz von 3,76 Mrd. Euro hochrechnen (2018: 3,46 Mrd. Euro).

Umsatzentwicklung des Naturkostgroßhandels 2019. Grafik: obs/BNN, Grafik Zitrusblau
Umsatzentwicklung des Naturkostgroßhandels 2019. Grafik: obs/BNN, Grafik Zitrusblau

Bedeutung von Klimaschutz wachsend

„Die Entwicklung der Umsatzzahlen im Verlauf des Jahres spiegelt die wachsende Bedeutung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf der gesellschaftspolitischen Agenda. Mit ‚Fridays for Future‚, zwei globalen Klimastreiks und viel medialer Aufmerksamkeit ist das Thema nachhaltiger Konsum in der zweiten Jahreshälfte viel stärker bei Verbraucher*innen angekommen“, kommentiert Kathrin Jäckel, BNN-Geschäftsführerin Kommunikation und Markt, die Entwicklung in 2019.

Der Naturkostfachhandel hat 2019 neue Kunden*innen gewonnen und zugleich pro Kund*in mehr Naturkost und Naturwaren verkauft als 2018. Messen lässt sich das mittels Auswertung der Bons. 2018 lag der Betrag pro Bon höher als 2017, allerdings stagnierte die Anzahl der Bons. Für 2019 gilt: Mehr Bons pro Tag und ein deutlicher Anstieg der Bonbeträge – wiederum besonders im zweiten Halbjahr.

Ökologie und Nachhaltigkeit entsprechen dem Zeitgeist

„Der Naturkostfachhandel spürt den Zeitgeist. Ökologische Produkte und nachhaltiger Konsum sind in Deutschland stärker im Fokus der Verbraucher*innen. Heute kauft der Einzelne mehr Bio-Produkte und immer mehr Menschen tun das im Naturkostfachhandel. Die Öffnung des Lebensmitteleinzelhandel für Verbandsware hat die Lage für den Fachhandel fundamental verändert. Trotzdem zeichnet sich eine positive Entwicklung ab und der Umsatz der Branche steigt“, ergänzt Jäckel.

Kund*innen wollen heute mehr als nur ein Produkt. Und auch mehr als nur Einkaufen. Der Fachhandel vermittelt authentisch und glaubwürdig sein konsequentes und beständiges Engagement für ökologische Lebensmittel und die dahinterstehende Wirtschaft. So kann er auch in Zeiten starker Konkurrenz auf Kund*innen zählen, für die Nachhaltigkeit nicht nur ein Trend ist, sondern ebenfalls Ausdruck einer Haltung. Diese besondere Kundenbindung und das Gewinnen neuer Kund*innen fördert die Branche aktuell mit der Kampagne „Öko statt Ego“, die zu einem bewussten und ökologisch- nachhaltigen Konsum aufruft.

Der Bundesverband Naturkost Naturwaren e.V. vertritt die Unternehmen der Naturkost- und Naturwarenbranche. Der Verband verabschiedet besondere Qualitätsrichtlinien für den Naturkost-Fachhandel (aktuell über 400 Verkaufsstellen), die über die gesetzlichen Anforderungen für Bio-Produkte hinausgehen. Die BNN-Mitgliedsunternehmen beschäftigen insgesamt rund 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter über 1.000 Auszubildende. Der Naturkost-Facheinzelhandel erzielte 2019 in Deutschland ein Umsatzvolumen von 3,76 Milliarden Euro mit Bio-Lebensmitteln und Naturkosmetik.

Fairtrade auf der Süßwarenmesse ISM

Bauern und Bäume brauchen bessere Preise. Darum Fairen Handel fördern, nicht nur in Fairtrade-Städten wie Remscheid.

Ein Kakaopreis, der eine gute Zukunft ermöglicht – die Realität in den größten Anbauländern Elfenbeinküste und Ghana sieht leider anders aus, als dieser schlichte Wunsch: „Der Weltmarktpreis ist zu niedrig, um ein existenzsicherndes Einkommen zu erreichen. Dazu kommen oft kleine Anbauflächen und niedrige Ernten“, erklärt Anne Marie Yao, Cocoa Manager von Fairtrade Africa, auf der Süßwarenmesse ISM. Neben Armut gefährden Klimawandel und die Abwanderung der Jugend die Lieferketten. Die positive Nachricht: Immer mehr Unternehmen wollen ihre Lieferketten nachhaltiger gestalten und setzen beim Rohstoffeinkauf auf Fairtrade.

2019 wuchs der Kakaoabsatz nach ersten Hochrechnungen um 28 Prozent auf etwa 70.000 Tonnen Fairtrade-Kakao. Inzwischen liegt der Marktanteil bei rund 15 Prozent. Trotz des Erfolgs fordert Fairtrade ein Lieferkettengesetz: „Partner, die sich ernsthaft für Nachhaltigkeit engagieren, haben höhere Kosten und dadurch einen Wettbewerbsnachteil“, sagte TransFair-Vorstandsvorsitzender Dieter Overath. „Es ist an der Zeit, dass die Politik nachhaltige Produkte und ethischen Konsum fördert und für einen fairen Wettbewerb im Sinne der Schwächsten sorgt. “

Über Zertifizierung hinaus: Projektearbeit vor Ort

Wie langfristiges Engagement vor Ort aussieht, zeigt beispielsweise Lidl: Gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) baute der Discounter die Landwirtschaftsschule PROCACAO in der Elfenbeinküste auf, die nach acht Jahren nun auf eigenen Beinen steht. In dieser Zeit wurden dort über 18.000 Farmer im nachhaltigeren Kakaoanbau ausgebildet. Sie konnten ihre Erträge deutlich steigern und geben zudem ihr erlerntes Wissen weiter. Mit Fairtrade internationalisierte Lidl in Ghana ein langfristig angelegtes Projekt, bei dem die Kakaolieferkette von Schokoladentafeln physisch rückverfolgbar ist. „Unser Engagement in der Elfenbeinküste und in Ghana trägt dazu bei, Lieferketten transparenter und fairer zu gestalten“, so Florian Schütze, Prokurist CSR Einkauf bei Lidl International. „Um langfristige Verbesserungen zu erreichen, hat Lidl sich im Januar im Rahmen der Internationalen Grünen Woche freiwillig zu existenzsichernden Einkommen in den Lieferketten seiner Eigenmarken verpflichtet.“

Bäume als Bollwerk gegen den Klimawandel

Der Preisdruck hat nicht nur eine negative Wirkung auf die Menschen. Mehr als 90 Prozent der Urwälder Westafrikas sind verschwunden. Sie fielen unter anderem dem Kakaoanbau zum Opfer. Um der Zerstörung entgegenzuwirken startete der Schweizer Schokoladenhersteller Chocolats Halba zusammen mit Fairtrade Africa und weiteren Partnern ein Projekt in Ghana. 2.500 Bauern werden unterstützt, ihre Kakao-Monokulturen in biologisch vielfältige Agroforstparzellen umzuwandeln. In den nächsten drei Jahren werden 400 Hektar Kakaopflanzungen durch Fruchtbäume, Edelhölzer und Kulturpflanzen, wie Bohnen und Mais, aufgewertet. „Durch die Methode der dynamischen Agroforstkultur kann die Produktivität der Kakaopflanzungen wesentlich gesteigert werden. Auf der gleichen Parzelle können die Bauern Nahrungsmittel und Edelhölzer anbauen, was wesentlich zur Steigerung ihres Einkommens, zur Klimaresilienz und zum Walderhalt beiträgt“, ist Petra Heid, Leiterin Nachhaltigkeit Chocolats Halba/Sunray überzeugt.

Vielfältige Probleme brauchen vielfältige Lösungen

Anne Marie Yao von Fairtrade Africa bestätigt, dass verschiedene Ansätze nötig sind, um die Situation zu verbessern: „Unser Ziel ist es, den Anbau zu diversifizieren, damit die Menschen Einkommen jenseits von Kakao generieren. Wir fördern zudem gezielt Frauen, denn sie sind oft diejenigen mit der meisten Arbeit und dem geringsten Einkommen.“ Yao appelliert an Süßwarenbranche, Politik und Verbraucher, konsequent auf Fairtrade zu setzen: „Der Mindestpreis gibt Stabilität und Planungssicherheit. Die Fairtrade-Prämie leistet einen wichtigen Beitrag, um vor Ort Gemeinschaftsprojekte umzusetzen.“ Fairtrade begrüßt zudem die Ankündigung Ghanas und der Elfenbeinküste, einen staatlichen Aufschlag für Kakaopreise einzuführen. „Grundsätzlich ist das eine gute Initiative, von der alle Bauern, auch die nicht zertifizierten, profitieren könnten“, so Yao.

Fairtrade-Zucker und Honig sowie neue Partner

Auch fairer Zucker und Honig verzeichnen Zuwächse. Insgesamt wurden in Deutschland 2019 rund 11.700 Tonnen fairer Zucker eingesetzt, ein Plus von 17 Prozent. Die Hälfte kommt als Haushaltszucker auf den Markt, der Rest verarbeitet in Soft Drinks, Eis und Süßwaren. Die Fairtrade-Honigabsätze stiegen um acht Prozent auf 1.400 Tonnen.

Fairtrade auf der ISM

Stand A006, Passage zw. Halle 10 und Halle 11

Agenda 2030: Comedy for Future

Das hat es noch nicht gegeben: 17 der bekanntesten Comedians/Comediennes Deutschlands finden sich am 22. April 2020 für ein neues Comedy-Mega-Event in der Kölner LANXESS arena zusammen.

Unter dem Titel „Comedy for Future“ werden die 17 Künstler*innen in einer knapp dreistündigen Comedy-Stand-up-Show bis zu 15.000 Fans unterhalten und dabei die 17 Nachhaltigkeitsziele der von den 193 UN-Staaten unterzeichneten „Agenda 2030“ bekannt machen.

Auf der Bühne stehen: Idil Baydar aka Jilet Ayse, Jacqueline Feldmann, Lisa Feller, Alain Frei, Maria Clara Groppler, Maxi Gstettenbauer, Nicole Jäger, Matze Knop, Markus Krebs, Benaissa Lamroubal, Tobias Mann, Michael Mittermeier, Moritz Neumeier, Atze Schröder, Olaf Schubert, Tahnee und Jan van Weyde.

Die Künstler*innen verzichten auf ein Honorar. Der Erlös der Veranstaltung wird durch 17 geteilt und an 17 im Sinne der „Agenda 2030“ handelnde Projekte, Vereine und Institutionen gespendet.

Auftritt ohne Honorar

Initiator und Veranstalter dieses einzigartigen Events ist der gemeinnützige Verein „Comedy for Future e.V.“. Dessen Vorsitzender, der TV-Produzent Josef Ballerstaller, sagt: „Die Agenda 2030 ist für die Menschheit eines der wichtigsten Dokumente, wenn es darum geht, die Welt besser zu machen und zu erhalten – im eigenen Umfeld sowie über alle Staatengrenzen hinweg. Mit diesem Event wollen wir zeigen, was Unterhaltung bewirken kann, wenn es um unsere Zukunft geht.“

„Comedy for Future e.V.“ verfolgt den Ansatz, die Nachhaltigkeitsziele der UN durch Event- und TV-Projekte bekannter zu machen und mit den erzielten Erlösen Agenda-Projekte zu unterstützen.

UN-Nachhaltigkeitsziele bekannter machen

Prof. Dr. Peter Heck, Hochschullehrer am Umwelt-Campus Birkenfeld und Ehrenmitglied von „Comedy for Future e.V.“, ist überzeugt: „Mit dem Event ‚Comedy for Future‘ ist ein origineller und vielversprechender Ansatz entwickelt worden, die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 einem möglichst breiten Publikum bekannt zu machen. Als Wissenschaftler bin ich besonders dankbar, dass 17 renommierte Unterhaltungskünstler ihr Können und ihren Namen für die Agenda 2030 einsetzen. Ich bin sicher, dass das Event ein großer Erfolg wird.“

Prof. Dr Peter Heck weiter: „Eine erfolgreiche Umsetzung der Agenda 2030 ist die Grundlage für die notwendige Transformation der Welt. Und dabei sind alle gefragt: Politik und Wirtschaft, aber auch jeder Einzelne von uns. Damit dies gelingen kann, ist eine Verbreitung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung unerlässlich.“

Kartenvorverkauf

Der Vorverkauf für „Comedy for Future“ hat gerade begonnen. Tickets für die Lanxess Arena gibt es über www.eventim.de, www.lanxess-arena.de, unter 0221 8020 und an allen bekannten VVK-Stellen.

Weitere Informationen: www.comedyforfuture.de

Faire Beschaffung: Fairtrade-Town Remscheid im AK Soziales

Ilka Brehmer, Mitglied der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town Remscheid und Sprecherin des Arbeitskreis Soziales der Remscheider Grünen (AK Soziales) lud Lars Fastenrath, Fachdienstleister Interne Dienste der Stadt Remscheid, und Sophia Merrem, Eine-Welt-Promotorin für das Bergische Land beim „Forum für soziale Innovation“ und Sprecherin der Steuerungsgruppe ein, um sich mit dem Thema „Faire öffentliche Beschaffung in Remscheid“ auseinanderzusetzen.

Politischer Wille nötig

Das öffentliche Vergaberecht lässt den Kommunen bei der Beschaffung einen weiten Spielraum. Es ist nicht zwingend vorgeschrieben allein nach Preis zu entscheiden, welches Angebot den Zuschlag erhält, es gilt das Wirtschaftlichste Angebot zu nutzen. Die Kriterien dafür können von der Kommune unterschiedlich gewichtet werden. So ist es möglich soziale Aspekte und fairen Handel höher als den Preis zu werten.

Im Rat der Stadt Remscheid wird letztendlich die unterschiedliche Gewichtung festgelegt. Die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town Remscheid setzt sich gerne aktiv für einen hohen Anteil sozialer und fairer Richtlinien bei der Beschaffung ein. Vertreter*innen der Steuerungsgruppe freuen sich über Einladungen in verschiedene Arbeitskreise (auch bei Vereinen, Kirchen, etc.), um über die Vorteile und positiven Hintergründe zu berichten und praktische Tipps zu geben.