Klimaschutz an Schulen: Energiesparmeister 2020 gesucht

Preise im Wert von 50.000 Euro für 16 Landessieger und einen Sonderpreisträger Bewerbung bis 31. März 2020 auf www.energiesparmeister.de

Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 50.000 Euro – diese Belohnung winkt den besten Klimaschutzprojekten an deutschen Schulen. Ob verpackungsfreier Schulkiosk, Energie-Rallye durch das Schulhaus oder Upcycling-Projekt: Der Energiesparmeister-Wettbewerb prämiert das in Sachen Kreativität, Nachhaltigkeit und Kommunikation überzeugendste Projekt aus jedem Bundesland.

Bewerben können sich Lehrer und Schüler aller Schularten und Altersklassen bis zum 31. März 2020 auf www.energiesparmeister.de. Der Schulwettbewerb wird unterstützt durch die vom Bundesumweltministerium beauftragte Kampagne „Mein Klimaschutz“ und ist eine Aktion der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online.

Energiesparmeister for Future – seit 12 Jahren für den Klimaschutz

„Was seit Fridays for Future die ganze Welt weiß, können wir schon seit zwölf Jahren beobachten“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. „Tausende Schülerinnen und Schüler in Deutschland setzen sich mit großer Leidenschaft und kreativen Projekten für den Schutz des Klimas ein. Dieses Engagement belohnen wir mit dem Energiesparmeister-Wettbewerb – und machen Lust zum Nachahmen.“

Schulen sind in zweifacher Hinsicht der beste Ort, um sich im Klimaschutz zu üben: Durch ihren Strom- und Heizenergieverbrauch verursacht eine mittelgroße Schule rund 300 Tonnen CO2 jährlich – so viel CO2 binden etwa 24.000 Buchen im Jahr. Mit ihren Klimaschutzprojekten tragen junge Menschen dazu bei, die CO2-Bilanz von Schulen zu verbessern und erhalten gleichzeitig die Möglichkeit, ihre Zukunft aktiv mitzugestalten.

Jury wählt 16 Landessieger und einen Sonderpreisträger

Welches Projekt aus jedem Bundesland gewinnt, entscheidet Ende April eine Expertenjury aus Politik und Gesellschaft. Die sechzehn Landessieger erhalten je 2.500 Euro Preisgeld, eine Patenschaft mit einem Unternehmen oder einer Institution in ihrer Region sowie die Chance auf den mit weiteren 2.500 Euro dotierten Bundessieg. Der Bundessieger wird Ende Mai in einer Online-Abstimmung auf www.energiesparmeister.de bestimmt. Für alle Preisträger geht es am 19. Juni 2020 zur Preisverleihung ins Bundesumweltministerium in Berlin.

Auch ehemalige Preisträger erhalten wieder die Chance auf einen Gewinn. Sie können sich für den Sonderpreis „langfristiges Engagement“ bewerben. Das Projekt mit der überzeugendsten Weiterentwicklung seit seiner Auszeichnung wird mit 1.000 Euro und der Reise zur Preisverleihung in Berlin belohnt.

Verantwortung ist anziehend – Nachhaltige Kleidung bei Kaufland

Der Lebensmittelhändler Kaufland setzt sich für die Gestaltung nachhaltiger Lieferketten von Textilien ein. Vom Anbau der Rohstoffe über den Einsatz umweltverträglicher Substanzen bei der Verarbeitung bis zur Einhaltung hoher sozialer Standards werden alle Bereiche mit in die Prozessgestaltung einbezogen. „Das schafft man nur, wenn alle Beteiligten auf Augenhöhe zusammenarbeiten“, sagt Johannes Mahrholdt, Geschäftsführer Einkauf Non Food bei Kaufland.

Rundum nachhaltiges Sortiment

Eine gerade herausgebrachte, nachhaltig gestaltete Sportkollektion aus recyceltem Kunststoff und die Zertifizierung sämtlicher Eigenmarken-Baumwollartikel nach dem Öko-GOTS-Standard (Global Organic Textile Standard) sowie dem neuen nachhaltigen Textilsiegel „Der Grüne Knopf“ machen das umfassend nachhaltige Textilsortiment bei Kaufland aus. Besonders viel Wert wird auf Transparenz und Fairness gelegt. „Deshalb haben wir in unseren Produktionsländern eigene Mitarbeiter vor Ort, die täglich zu den Lieferanten rausfahren. Und auch ich bin regelmäßig dort, um mir ein Bild machen zu können und die Bedingungen und die Menschen kennenzulernen. So findet ein viel besserer Wissensaustausch statt und wir können sichergehen, dass die Bedingungen wirklich eingehalten werden“, so Mahrholdt.

Dialogveranstaltung zu „Verantwortungsvollem Handeln im Handel“ in Berlin

Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen im Rahmen seiner Dialogreihe zu den Themen „Haltungsbedingungen in der konventionellen Tierhaltung“ und „Nachhaltiger Pflanzenschutz“ diskutiert. Daran anknüpfend nutzt Kaufland den Jahresanfang nun direkt, um mit relevanten Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über die textile Lieferkette zu sprechen. Gemeinsam mit dem Verlag des Tagesspiegels hat das Unternehmen am kommenden Mittwoch, den 15. Januar 2020, eingeladen, um unter dem Titel „Verantwortungsvolles Handeln im Handel“ über transparente und nachhaltige Lieferketten zu diskutieren. Sprecher werden unter anderem Dr. Gerd Müller (Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), Antje von Broock (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), Kathrin Krause (Verbraucherzentrale Bundesverband), Stefanie Sabet (Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie) und Johannes Mahrholdt (Kaufland) sein.

Neue Schriftenreihe „Ernährung und Gesellschaft“

Rechtzeitig zu Beginn des neuen Jahrzehnts und eingebettet in die Debatte über Nachhaltigkeit und Ernährung startet die neue Schriftenreihe „Ernährung und Gesellschaft“ mit Band 1 „Fleisch – Vom Wohlstandssymbol zur Gefahr für die Zukunft“.

Fleisch ist heute in der modernen Gesellschaft nicht mehr unhinterfragt ein Wohlstandssymbol, sondern mit vielfältigen Folgen für Umwelt und Gesundheit verbunden. Der Sammelband von Prof. Dr. Jana Rückert-John und Dr. Melanie Kröger ist druckfrisch im Nomos Verlag erschienen und markiert den Start der neuen Schriftenreihe „Ernährung und Gesellschaft“. Er beschäftigt sich mit Fragen der Tierhaltung, der Fleischproduktion, des Fleischkonsums, mit gesellschaftlichen Fleischdiskursen sowie mit aktuell viel diskutierten Alternativen, wie Veganismus, Vegetarismus und In-vitro-Fleisch.

Umwelt-, Tier- und Gesundheitsschutz

Der Reihenstart spiegelt eben diese Debatte über Ernährung in Zusammenhang mit Umwelt-, Tier- und Gesundheitsschutz wider. Die Reihe widmet sich sozialwissenschaftlichen Fragen der Ernährung. Dazu gehören Themen wie Ernährungsalltag, Ernährungspolitik, Fleischkonsum, Nachhaltigkeit sowie die Auswirkungen und globalen Zusammenhänge von Lebensmittelproduktion und -konsum aus gesellschaftlicher Perspektive. Veröffentlicht werden Beiträge aus verschiedenen Disziplinen in deutscher und englischer Sprache.

Bestellmöglichkeit

Herausgegeben von Prof. Dr. Jana Rückert-John, Dr. Melanie Kröger, 2019, 466 S., Broschiert, ISBN 978-3-8487-4190-8: Fleisch Vom Wohlstandssymbol zur Gefahr für die Zukunft (Nomos Shop)

Remscheid bekommt einen Unverpackt-Laden

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Remscheids erster Unverpackt-Laden „Urginell und Unverpackt im Caféhaus“ eröffnet am 1. März 2020 in der Hindenburgstraße.

In ganz Deutschland gibt es bereits 240 von Ihnen. In Hamburg gibt es zwei, in Köln, Düsseldorf und Wermelskirchen haben sie bereits eröffnet, in Radevormwald steht eine Eröffnung unmittelbar bevor. Und Remscheid bekommt nun auch einen: Einen Unverpackt-Laden. Melanie Rothe wird ihn am 1. März 2020 in der Hindenburgstraße 45 eröffnen.

Aufgewachsen in einer Mühle

Melanie Rothe. Foto: Peter Klohs
Melanie Rothe. Foto: Peter Klohs

Melanie ist im Schwarzwald geboren und aufgewachsen, „in einer Mühle“, wie sie erzählt. „Wir haben unsere Lebensmittel selbst hergestellt. Und dabei gemerkt, wie einfach das ist.“ Sie hat ihre Jugend sehr genossen, das Leben in der Natur, mit vielen Tieren. Den ersten Supermarkt lernte sie im Alter von 12 Jahren kennen. Die sofort einsetzende Reizüberflutung hat ihren weiteren Lebensstil geprägt.

„Ich mag kein Plastik“, berichtet sie, „es ist schädlich für den Körper.“ Und nachdem sie eine Handvoll Unverpackt-Läden besucht hatte, kam die Idee, zusammen mit ihrem Lebensgefährten und ihrer Freundin Laila mutig zu sein und ein solches Geschäft auch in Remscheid zu eröffnen.

Buy local: Regionalität fördern

Es wird einige Besonderheiten im Remscheider Unverpackt-Laden geben: Ein vegetarisches und veganes Deli-Bistro wird angeschlossen sein. Alle Speisen gibt es auch zum Mitnehmen – und mit Rezept. Einmal pro Woche gibt es frischen Tofu. Eine Bio-Zertifizierung wird angestrebt. Käse und andere Milchprodukte wird es in Demeter-Qualität geben. „Ich will die regionalen Anbieter unterstützen“, erzählt Melanie, „und nur in der Region einkaufen.“

Dafür erhält sie vom Unverpacktladen e.V. Unterstützung. Der Verband recherchiert unter anderem, welche Lieferanten für welche Anforderungen geeignet sind (www.unverpackt-verband.de).

Zur Finanzierung des Unverpackt-Ladens hat Melanie ein Crowdfunding eingerichtet. „Gemessen an anderen Unverpackt-Läden läuft es in Remscheid schleppend“, sagt sie, „obwohl die Menschen, die ich anspreche, allesamt begistert sind.“ Und da sie Plastik in welcher Form auch immer vermeiden will – und die Lebensmittel in teuren Glas-Silos gelagert werden – ist der finanzielle Bedarf schon enorm. Über 50.000 Euro werden es bis zur Eröffnung schon werden. „Ich eröffne auf jeden Fall“, sagt Melanie dazu, „das Angebot wird halt größer, je höher das Spendenaufkommen wird.“ Da sie kein eingetragener Verein ist, kann sie keine Spendenquittung ausstellen. „Ich will eine Alternative anbieten und damit keine Reichtümer erwirtschaften“, erklärt sie. „Ich verdiene in meinem Beruf genug.“
Melanie ist Sporttherapeutin und arbeitet bei Bauke van der Velden in Wuppertal-Ronsdorf. Außerdem hat sie Ernährungslehre studiert.

Noch ist es eine Baustelle

Noch ist der Unverpackt-Laden, der den Namen „Urginell und Unverpackt im Caféhaus“ bekommen soll, eine Baustelle. Aber noch im Dezember werden die neuen Fenster geliefert, und dann geht alles sehr schnell. Der Laden ist mittig auf der Hindenburgstraße ansässig, unmittelbar gegenüber vom Gertrud-Bäumer-Gymnasium.

Wer Melanie und ihren Unverpackt-Laden durch einen Beitrag zum Crowdfunding unterstützen möchte, kann dies am Besten über ihre Homepage in die Wege leiten (www.urginell-unverpackt.de). Von da aus kommt man mit einem Klick zum Cowdfunding. Auch auf Facebook und Instagram ist der Unverpackt-Laden bereits aktiv (siehe Foto).

Also dann: Im Sinne eines nachhaltigen Lebens wünschen wir gutes Gelingen. Und sehen uns bei der Eröffnung! Versprochen.

20 Jahre Flair-Weltladen in Lüttringhausen

Zum zwanzigjährigen Jubiläum des Flair-Weltladen in der Lüttringhauser Gertenbachstraße steht keine Geburtstagsfeier an.

Man muss nicht jeden Geburtstag groß feiern. Besonders dann nicht, wenn andere Feierlichkeiten gerade stattgefunden haben. So denken die Mitarbeiter des Flair-Weltladens auf der Gertenbachstraße in Lüttringhausen und begehen den zwanzigsten Geburtstag des Ladenlokals in diesen Tagen eher still und bescheiden. Erst zur Jahresmitte hat man den gelungenen Umbau groß gefeiert.

Gemeinsam für Gutes

Die Flair-Schokolade ist eine tolle Geschenkidee. Foto: Sascha von Gerishem
Die Flair-Schokolade ist eine tolle Geschenkidee. Foto: Sascha von Gerishem

Die Anfänge des Weltladens im Jahre 1999 gingen auf verschiedene Initiativen zurück, die sich mit fairem Handel beschäftigt haben. Und nach Besuchen der Weltläden in u.a. Köln und Hagen stand schnell fest: „Lasst uns in Lüttringhausen einen Weltladen gründen.“
Von Anfang an wollte man nicht nur fair gehandelte Waren anbieten, sondern auch Hintergrundinformationen dazu geben können. Der Weltladen sollte als Café ein Treffpunkt sein, in dem Interessierte auch gleich die Möglichkeit haben, die fair gehandelten Waren zu probieren. Vom ersten Tag an war ein Buchhandel im Laden integriert, der bis heute ein wichtiges Standbein ist.

Im Flair-Weltladen findet man immer ein passendes Geschenk. Foto: Sascha von Gerishem
Im Flair-Weltladen findet man immer ein passendes Geschenk. Foto: Sascha von Gerishem

Einige Umbauten haben im Laufe der Jahre den Flair-Weltladen äußerlich verändert. Aus den anfänglichen zwei Räumen sind nun drei mit einer Verkaufsfläche von 100 Quadratmetern geworden. Die letzte große Renovierung, die im Sommer 2019 abgeschlossen wurde, hat ca. 50.000 Euro gekostet. Das Warenangebot hat sich stets vergrößert. Nur an fair gehandelte Kleidung hat man sich noch nicht herangetraut. „Das ist sehr speziell“, verrät Manfred Brauers, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Ökumenische Initiative Lüttringhausen, die den Weltladen betreibt.

Bildungsarbeit als wichtiges Element

Die Bildungsarbeit war dem Laden immer wichtig, erläutert Manfred Brauers. Außer dem regelmäßig stattfindendem Literatur-Café, das zumeist vom Vorsitzenden des Vereins, Johannes Haun, durchgeführt wird nimmt der Verein an den Fairen Wochen teil, die in den letzten 14 Tagen des September stattfinden. Auch der Weltladentag (2. Samstag im Mai) steht immer auf der Agenda. Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit Misereor, für Schulen und gesondert für die Öffentlichkeit, sind selbstverständlich. Schulgruppen besuchen regelmäßig den Weltladen. Einige Praktikanten wurden bereits beschäftigt.

Ebenfalls neu: Naturkosmetik. Foto: Sascha von Gerishem
Ebenfalls neu: Naturkosmetik. Foto: Sascha von Gerishem

Der Geburtstag des Flair-Weltladens in diesen Tagen wird dazu genutzt, die 30 ehrenamtlichen Mitarbeiter zu einer Feier einzuladen. Darüberhinaus wird es einige besondere Angebote geben. Zum Beispiel werden die neuen Wellness-Produkte am 6. und 7. Dezember mit einem 10%igen Rabatt angeboten.

Einsatz für das Lieferkettengesetz

In der Zukunft wird das Lieferkettengesetz eine wichtige Rolle in der Arbeit des Weltladens spielen. Die Initiative Lieferkettengesetz tritt für die Wahrung von Menschenrechten in Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette ein, von der Rohstoffgewinnung bis zum Verkauf an den Endkunden. „Greenpeace“ macht schon mit, „Brot für die Welt“ ebenso.
Für die Zukunft sieht Manfred Brauers den Klimawandel als größte Aufgabe an. „Unsere Kaffeeanbauer müssen wegen des Klimawandels weiter in der Höhe anbauen. Anders gedeiht der Kaffee nicht mehr.“

Herrnhuter Sterne gibt es im Flair-Weltladen in unzähligen Ausführungen. Foto: Sascha von Gerishem
Herrnhuter Sterne gibt es im Flair-Weltladen in unzähligen Ausführungen. Foto: Sascha von Gerishem

Als Fazit der ersten zwanzig Jahre sagt Manfred Brauers: „Was wir im Flair-Weltladen dringend brauchen ist ein Generationswechsel. Die Herausforderungen sind nicht kleiner, sondern größer geworden. Sich für fairen Handel einzusetzen ist nach wie vor notwendig und wichtig.“

Drei Jahre wollte man durchhalten. Jetzt sind es bereits 20 geworden. Herzlichen Glückwunsch, auch ohne Feierlichkeiten.

„Wir haben keine drei Erden zur Verfügung“

Die Lüttringhauser Gespräche mit Dr. Gudrun Kordecki im Gemeindehaus der evangelischen Kirche Lüttringhausen widmeten sich der globalen Zukunft.

Der zweite Abend der diesjährigen Lüttringhauser Gespräche widmete sich der globalen Zukunft. Dr. Gudrun Kordecki vom Institut für Kirche und Gesellschaft der evangelischen Kirche Westfalen in Schwerte bezog in ihrem Vortrag auch die Agenda 2030 ein und machte keinen Hehl daraus, dass Deutschland wichtige Ziele der Agenda nicht erfüllen werde.

Fatale Auswirkungen egoistischer Lebensweise

„Wenn alle so leben würden wie wir in Mitteleuropa“, sagte die Chemikerin, „dann bräuchten wir drei Erden. Die haben wir aber nicht.“ Und sie malte ein pessimistisches Bild dessen, was Politik in Zukunft erreichen kann.

47% der natürlichen Ökosysteme sind in den vergangenen Jahren verloren gegangen. Die Biomasse der auf der Erde lebenden Säugetiere hat um 82% abgenommen.

Zur Bestandsaufnahme gehörte der Fakt, dass der augenblickliche und zum größten Teil vom Menschen verursachte Klimawandel die größte Herausforderung unserer Zeit ist. Sehr deutlich schlägt der Verlust der Biodiversität zu Buche. 47% der natürlichen Ökosysteme sind in den vergangenen Jahren verloren gegangen. Die Biomasse der auf der Erde lebenden Säugetiere hat um 82% abgenommen. Gleichzeitig haben wir es mit einem steten Bevölkerungswachstum zu tun. Die Lebensweise der Menschen ändert sich permanent. „Die planetarischen Belastungsgrenzen sind zum Teil bereits jetzt überschritten“, zitierte sie den schwedischen Forscher Johan Rockström. Wir brauchen jedoch die biologische Vielfalt in vielen Bereichen unseres Lebens.

Deswegen hat die Weltklimakonferenz die Agenda 2030 ins Leben gerufen. Diese Agenda will dazu beitragen, dass die ökologischen Grenzen des Planeten eingehalten werden, ohne die sozialen Mindeststandards zu verändern. Dazu wurden 17 Ziele formuliert, denen sich alle Staaten der UN verpflichtet fühlen und die alle von diesen Staaten unterschrieben wurden. Die Agenda 2030 muss konsequent in allen Politikbereichen und in allen Staaten angewendet werden, wenn die herrschenden Zustände nachhaltig geändert werden sollen.

Nach den Buchstaben der Agenda 2030 soll der Hunger auf der Welt bis zum Jahre 2030 vollständig besiegt werden. Nachhaltige Landwirtschaft soll gefördert werden. Der Anteil an Ökolandbau soll auf 20% erhöht werden. Bemerkenswerterweise enthält die deutsche Version zur Agenda 2030 das Wort „Hunger“ sowie die Verpflichtung zum Kampf dagegen nicht. Hunger scheint in den deutschen Politikerköpfen nicht stattzufinden.

Dr. Gudrun Kordecki vom Institut für Kirche und Gesellschaft der evangelischen Kirche Westfalen im evangelischen Gemeindehaus Lüttringhausen. Foto: Peter Klohs
Dr. Gudrun Kordecki vom Institut für Kirche und Gesellschaft der evangelischen Kirche Westfalen im evangelischen Gemeindehaus Lüttringhausen. Foto: Peter Klohs

Fokus dringend auf Fairen Handel legen

Die Verringerung bzw. die Vermeidung von Abfällen ist ein weiterer wichtiger Punkt der Agenda. Ressourcen müssen geschont werden. Der Marktanteil an Waren mit dem Umweltlabel (Blauer Engel, Fair-Trade-Label) ist von jetzt 6% bis zum Jahre 2030 auf 34% zu erhöhen. Der Fokus soll auf fairen Handel gelegt werden. Der Hauptfokus aller Maßnahmen soll auf Bildung und Information liegen.

Auch bemerkenswert ist es, dass Mobilität in der kompletten Agenda keine Rolle spielt. E-Autos, die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs, alternative Energieformen…. diese Worte sucht man vergeblich. Die Eingabe eines Politikers der Grünen im Europaparlament, die auf deutschen Autobahnen geltende Richtgeschwindigkeit von 130 km/h als Geschwindigkeitsbegrenzung zu deklarieren, hatte nie eine ernsthafte Chance auf Verwirklichung.

Natürlich formuliert die Agenda 2030 eine Menge, in der man die Treibhausgase reduzieren soll. Deutschland wird diesen (bescheidenen) Wert nicht erreichen.
Und so weiter, und so fort. Das Thema ist zu gewaltig, als das man es in einem 75-minütigen Vortrag endgültig abarbeiten könnte. Aber warum passiert in Deutschland zu diesem Thema zu wenig?

Unverpackt – Ein Anfang.

Gudrun Kordecki bleibt höflich. „Ich vermute, die Politiker sind nicht mutig genug.“
Ein kleines positives Zeichen gibt es aus Remscheid zu vermelden: Anfang 2020 wird auf der Hindenburgstraße der erste Unverpackt-Laden im Stadtgebiet eröffnen. Mehr dazu in Bälde an dieser Stelle.

Externer Link

19 Belege, dass die AfD den menschengemachten Klimawandel leugnet.

Lütterkusen: Martinszug und Mätensingen

Freitag reitet Sankt Martin beim Martinszug der Grundschulen, ausgerichtet von der GGS Eisernstein. Für die Aktion „Muteinander für Remscheid Tolerant“ laden der Lüttringhauser, die Naturheilpraxis Sandra Schulte, die AWO Lennep-Lüttringhausen, Foodsharing Lüttringhausen, die Grünen Remscheid und die Fairtrade-Town Remscheid zum Mätentreff in die Gertenbachstraße.

Der traditionelle Martinszug startet am Freitag, 8. November 2019, um 17.20 Uhr an der Grundschule Eisernstein in der Lockfinker Straße 23, und an der KGS Franziskus Lüttringhausen, Richard-Pick-Straße 22 und der GGS Adolf-Clarenbach, Pestalozzistraße 17, jeweils erst um 17.30 Uhr.

Ausrichter ist in diesem Jahr die GGS Eisernstein, federführend dabei Schulsekretärin Anna-Maria Lehmann, die auch durch ihr Engagement im Frauenchor Remscheid weithin bekannt ist.

Sternenzug ins Dorp

Von den Schulen ziehen die kleinen Züge dann ins Lütterkuser Dorp, um sich auf der  Gertenbachstraße an der Kreuzung Tannenbergstraße zu einem großen Martinszug zu vereinen. Sankt Martin führt den Zug von dort aus hoch zu Roß über die Richthofenstraße bis zum Feuerplatz in der Friedhofstraße. Dort erzählen die Schulkinder der ausrichtenden Grundschule Eisernstein die Geschichte von Sankt Martin, die alten Martinslieder werden gesungen und jedes Kind erhält einen Weckmann, auch wenn es kein Schulkind ist. Die vielen Spenden der Lüttringhauser haben das auch in diesem Jahr wieder ermöglicht. Wie im vergangenen Jahr spielt Sascha Heidtmann den Sankt Martin und bringt dazu sein Pferd Lou mit.

Mätentreff statt Mätensingen em Dorp

Im Anschluss an den Martinszug gibt es für die Helfer der GGS Eisernstein ein Helferfest an der Grundschule. Alle anderen sind herzlich in die untere Gertenbachstraße zum Mätentreff eingeladen. Beim Dorf-Blog „Lüttringhauser“ von Sascha von Gerishem in der Gertenbachstraße 4 laden Heilpraktikerin Sandra Schulte, die Lüttringhausen-Gruppe vom Foodsharing Remscheid, die AWO Lennep-Lüttringhausen, die Steuerungsgruppe Fairtrade-Town Remscheid und die Grünen Remscheid zum gemütlichen Beisammensein unter dem Motto „Muteinander für Remscheid Tolerant“ (www.muteinander.de) ein. Kinder sind mit ihren Laternen und ihren Familien herzlich zum Singen und Verweilen eingeladen. Es gibt Kinderpunsch, Glühwein, Kekse, Süßigkeiten, frittiertes Gemüse und Grillwürstchen. Glühwein und Grillwürstchen gibt es gegen Spende für die Aktion Muteinander. Gerne können wie in jedem Jahr eigene Tassen mitgebracht werden.

Solingen: „Das Kongo Tribunal“ und Podiumsdiskussion

Filmvorführung „Das Kongo Tribunal“ und anschließende Podiumsdiskussion am Donnerstag, 14. November 2019, um 18 Uhr im Bürgersaal der ev. Stadtkirche Fronhof.

Der Solinger Arbeitskreis Bildung für nachhaltige Entwicklung lädt gemeinsam mit der Amnesty International Gruppe Solingen und dem FSI Forum für soziale Innovation ein, um Aufmerksamkeit für die Ausbeutung, Unterdrückung und Wirtschaftsverbrechen im Kongo zu schaffen und öffentlich über Handlungsmöglichkeiten zu diskutieren.

Mehr als 20 Jahre Kongokrieg

Das Kongo Tribunal. Plakat: offiziell
Das Kongo Tribunal. Plakat: offiziell

Der Schweizer Regisseur Milo Rau versammelte Opfer, Täter, Zeugen und Analytiker des Kongokrieges im Ostkongo. In dieser als Volkstribunal gestalteten Versammlung lässt er  drei Straffälle des Krieges beispielhaft verhandeln, die in all den Jahren stets straffrei blieben. Rau entwirft so ein unverschleiertes Porträt des größten und blutigsten Wirtschaftskriegs der Menschheitsgeschichte.

Der Film greift vielfältige Aspekte von Menschenrechtsfragen, globalen Wirtschaftsbeziehungen, Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf, die auch direkt mit politischem Handeln und unseren Konsum- und Lebensstilen in Verbindung stehen. Diese Fragen werden in der anschließenden Podiumsdiskussion aufgegriffen. Möglichkeiten zur Unterstützung von Veränderungen auf politischer und lokaler Ebene werden dabei diskutiert.

An dem Podiumsgespräch nehmen Eva-Maria Bertschy, Dramaturgin des Films, Jimmy Kenga, ein Vertreter aus dem Kongo von der Initiative Africa 2000 und Ariane Bischoff, Strategiebereich nachhaltige Entwicklung der Stadt Solingen, teil. Tina Adomako, Eine-Welt Promotorin für Empowerment und interkulturelle Öffnung, moderiert die Veranstaltung.

Weitere Informationen

Vor und während der Veranstaltung können Besucher verschiedene Projekte und Vereine, die sich für eine nachhaltige Entwicklung im Kongo und darüber hinaus einsetzen, kennenlernen. Der Eintritt ist frei, zwischen Film und Gesprächsrunde gibt es einen Imbiss. Schulgruppen melden sich möglichst vorher unter info@amnesty-solingen.de an.

Die ev. Stadtkirche Fronhof befindet sich am Kirchplatz 14 in 42651 Solingen.