WORTGESTÖBER – Ein Schreib-Workshop mit Jörg Degenkolb-Degerli

Wie gieße ich meine Ideen, Träume, Sorgen, Erfahrungen in Texte? Wie formuliere ich meine Anliegen und Themen so, dass ich damit andere erreiche? Der Bühnen- und Schreibprofi Jörg Degenkolb-Degerli hilft uns in die Spur. Ein Workshop für Schreiberlinge, Poetry-Slammer, Songtexter und alle, die sich fürs Schreiben interessieren.
Vorkenntnisse nicht erforderlich.

Wo und wann?

Samstag, 11. Mai 2019 von 10-14 Uhr im Lotsenpunkt Lennep, Kölner Straße 4, 42897 Remscheid-Lennep. Die Teilnahme ist kostenlos. ACHTUNG: Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung per Mail an lotsenpunkt-lennep@gmx.de oder per Telefon unter 02191 7892852 erforderlich.

Fünf Schwerverletzte nach Unfall zwischen Remscheid und Hückeswagen

Gestern (07.04.2019), gegen 11:55 Uhr, kam es auf der Verbindungsstraße zwischen Bergisch Born und Hückeswagen zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem sich fünf Personen verletzten. Eine 29-Jährige fuhr mit ihren zwei- und achtjährigen Kindern in Richtung Remscheid. Ausgangs einer Linkskurve geriet sie mit ihrem Mercedes in den Gegenverkehr. Dort kam es zu einem Frontalzusammenstoß mit dem entgegenkommenden VW Passat eines 50-Jährigen, der in Begleitung seines achtjährigen Sohnes unterwegs war.

Dabei zogen sich die fünf Insassen der Fahrzeuge schwere Verletzungen zu. Durch herumfliegende Trümmerteile kam es zum Schaden an einem Kia, der noch hinter der 29-Jährigen fuhr. Die Verletzten mussten vom Rettungsdienst in Krankenhäuser in Remscheid und Wuppertal gebracht werden. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von circa 70.000 Euro. Während der Unfallstelle musste die Fahr

bahn gesperrt werden. Warum die Frau in den Gegenverkehr geriet muss nun das Verkehrskommissariat im Rahmen der kommenden Ermittlungen klären.

Erfolgsweg: Miteinander sprechen

Bürgerdialog mit dem Oberbürgermeister zum Thema „Schöner als gedacht – Leben und Wohnen in Klausen“

„Als es der Neuen Heimat gehörte und später auch dem Land, da war es hier sehr schön für die Leute, die hier wohnten. Sie hatten untereinander Kontakt, es gab eine Kneipe, alle Geschäfte waren belegt, … und mittlerweile ist es einfach mühsam“, berichtete ein Remscheider, dessen betagte Mutter in Klausen wohnt und zum Einkaufen in die Neue Mitte hochlaufen muss, dem Oberbürgermeister beim Nachbarschaftsdialog in Klausen.

Dialog anstoßen

Geschäfte könnten nicht herbeigeredet werden, da waren sich Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und der Redner einig. Der Blick zurück machte den Kontrast zu heute deutlich, wo die LEG u.a. wegen Mieterhöhungen, Reparaturstau und Unerreichbarkeit in Kritik steht. Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Jürgen Heuser (SPD) und SPD-Ratsfrau Erden Ankay-Nachtwein wollen sich um ein Gespräch mit dem Vermieter kümmern, aber „bei dem Thema Nahversorgung wird es keine einfache Lösung geben“, so Mast-Weisz.

„Die Jugend hier, die hat ja hier gar nichts“, sagt Frau Wieczorrek, „die sitzen rum und trinken Bier.“ – „Gar nichts ist nicht richtig, ich bin froh, dass wir die Schlawiner hier haben“, widerspricht der OB vehement. „Von 6-26 kann man zu uns kommen, natürlich keinen Alkohol trinken, und der Kollege geht auch abends durch den Stadtteil“, präzisiert Stadtteilmanagerin Laura Pires Rodrigues (Telefon 0 21 91 / 95 32 47) von den Schlawinern, „auch beim Seniorentreff sind wir dran und im Gespräch mit der LEG.“ Der SPD-Landtagsabgeordnete Sven Wolf merkte an, dass in Wien in Wohnblocks immer auch Begegnungsstätten seien. „Letztens war ich zudem in Oberberg, da gibt es eine Einrichtung, wo Jugend und Senioren zusammenkommen – und das ist eine tolle Kombination“, ergänzte er. „Dem Thema Begegnung müssen wir hier noch mehr Gewicht geben, und Austausch, wo auch mal kritische Themen angesprochen werden, aber auch die Begegnung der Menschen nochmal mehr unterstützt wird“, regte der OB an, auch mit Blick auf die Leerstände im Einkaufszentrum Klausen.

Frühjahrskonzert vom Posaunenchor: Die 4 Elemente

So gegensätzlich wie Feuer, Erde, Wasser und Luft, so stilistisch unterschiedlich sind auch die Musikstücke, die den einzelnen Elementen für das Frühjahrskonzert des Posaunenchores der ev. Kirchengemeinde Lüttringhausen zugeordnet wurden. Am Sonntag, 7. April, findet das Konzert ab 17 Uhr (Einlass 16.30 Uhr) im großen Saal des CVJM-Hauses, Gertenbachstraße 38, unter Leitung von Philipp Jeßberger statt. Der Eintritt beträgt 10 Euro, bis 18 Jahre frei.

Transkriptionen klassischer Werke, wie Johann Sebastian Bachs getragenes „Air“ oder Händels „Feuerwerksmusik“, spektakuläre Originalkompositionen für Blasorchester wie „Imagasy“ und „Rainbow Warrior“, mitreißende Pop-Arrangements wie „Rise like a Phoenix“, „Skyfall“ und „It´s raining men“ repräsentieren die Vielfalt der einzelnen Elemente. Auch Liebhaber der Marschmusik kommen dieses Jahr auf ihre Kosten: Mit dem „Steigermarsch“ erklingt die Melodie des bekannten Liedes „Glück auf, der Steiger kommt“, im Jahr, in dem die lange Bergbautradition in Nordrhein-Westfalen zu Ende ging und repräsentiert – natürlich – das Element Erde.

Lesung: Sherlock Holmes Chronicles

Der Kölner Schaupieler und Sprecher Tom Jacobs ist „Dr. John H. Watson“ und der Erzähler in der WinterZeit-Hörspielreihe „Sherlock Holmes Chronicles“.
Zur Veröffentlichung des Osterspecials „Das goldene Osterei“ liest er die Geschichte Freitag, 5. April um 19 Uhr, exklusiv im WinterZeit Shop. Im Anschluss können während einer Signierstunde auch Fragen gestellt werden. Der Eintritt beträgt 10 Euro.

WinterZeit Shop
Kreuzbergstraße 26
42899 Remscheid-Lüttringhausen
www.winterzeitstudios.de

Blühtringhausen: Die Rosenfreunde an der Gertenbachstraße

Zweimal im Jahr treffen sich die Rosenfreunde und Rosenpaten an der Gertenbachstraße, um die Rosen zu schneiden und die Beete zu pflegen. Am Samstag, 6. April wird auf der Gertenbachstraße von 10 – 13 Uhr wieder fleißig geschnitten, gegraben und gejätet. Tatkräftige Unterstützung erhalten die Freiwilligen wieder durch die FÖJlerInnen der Natur-Schule Grund. Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz sponsert den fleißigen Helfern aus eigener Tasche ein gesundes Frühstück im Flair-Weltladen. Über Rainer Kirch, den 2. Vorsitzenden der Ökumenischen Initiative, hat die Firma Freund einige Handgeräte wie Hacken, Unkrautstecher oder Fugenkratzer gesponsert. Das Schnittgut wird wieder von den Technischen Betrieben Remscheid (TBR) abtransportiert.

Unterstützer und potentielle neue Rosenpaten sind herzlich eingeladen sich zu beteiligen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind zudem aufgerufen sich an einer blühenden Heimat zu beteiligen und gerne heimische Blühpflanzen zu setzen.

Gospelchor: Füreinander und miteinander

Der Gospelchor der ev. Kirchengemeinde Lüttringhausen stiftete sein Geburtstagskonzert dem Flair-Weltladen.

Eigentlich ist es schon elf Jahre her, dass in einer Gemeindeversammlung der evangelischen Kirchengemeinde Lüttringhausen gefragt wurde, warum es denn hier noch keinen Gospelchor gäbe. Jürgen Harder begann daraufhin den Chor aufzubauen; von den Gründungsmitgliedern ist Ute Busse noch immer engagiert dabei.

Benefizkonzert zu Gunsten des Flair-Weltladens

Vor zwei Jahren stieß Manfred Brauers, der auch im Flair-Weltladen engagiert ist, zum Chor und hat einfach mal gefragt, ob sie nicht mal ein Benefizkonzert für den Weltladen geben können, und damit waren alle sofort einverstanden. „Das ist so lustig, der Chor ist jetzt zehn Jahre und der Weltladen wird im Dezember 20 Jahre und so ist die Idee entstanden: der Gospelchor schenkt dem Flair-Weltladen sein Konzert in Form eines Benefizkonzertes“, freute sich Manfred Brauers.

Diese Kombination von füreinander und miteinander füllte die evangelische Stadtkirche am Tag des Konzertes schnell und ordentlich, trotz gleichzeitig stattfindender Konzerte in der näheren Umgebung.

Kantor Christian Gottwald, der das Konzert leitete, begab sich für den Auftakt an den Flügel. Unter Begleitung von Doron Geiler am Cajon und Klaus Lichtenthäler begann das Konzert überraschend mit einer Instrumentalversion von „Hava Nagila“. Schnell begannen die Zuhörer mit den Füßen zu wippen, und unterbrachen den Ausdruck von Freude an der Musik höchstens zu den Erklärungen, die Gottwald zwischendurch einflocht.
„Amerikaner haben das, was sie in den Predigten gehört haben, immer mit dem natürlichen Leben verbunden, etwa mit der Eisenbahn. Das Evangelium wird mit einem Zug verglichen, in dem es keine 2. und 3. Klasse gibt und alle gleich sind“, moderierte Gottwald den Gospelchor mit „The Gospel Train“ an. Sylvia Tarhan übernahm indes die Begleitung am Flügel.

Abwechslungsreich intonierte der Gospelchor manche Kirchenhymne, die die Zuhörer sanft dahintrug, mal kräftig zum Mitklatschen animierte. Besonders fröhlich traten etwa „Oh my lovin‘ brother“, „Hand me down my silver trumpet“ und „Jesus be a fence“ hervor.
Im Mittelteil des Konzerts gab es Klezmermusik. Warum? Es wurde schon einiges Alttestamentliches gesungen, und die Juden sind das Volk des alten Testaments, und das macht etwa zwei Drittel der Bibel aus, daher passte es wunderbar dazu.

Mit zwei mitreißenden Zugaben endete das Konzert, die erste, „Oh Happy Day“, gibt‘s hier im Video:

Wer will fleißige Handwerker sehen?

Volksbank-Kindertagesstätte „Sterntaler“ feierte Richtfest in der Fritz-Ruhrmann-Straße in Klausen.

Bei strahlendem Sonnenschein feierte die Volksbank im Bergischen Land gemeinsam mit vielen Gästen am 1. April Richtfest ihrer neuen Kindertagesstätte an der Fritz-Ruhrmann-Straße in Klausen. Andreas Otto, Vorstandsvorsitzender der Volksbank im Bergischen Land, ging in seiner Begrüßung auch direkt auf das Wetter ein: „Es ist ja für Remscheid auch nicht normal, dass wir so ein Wetter haben, wobei ich sagen muss, wir hatten bei jeder Eröffnung eines Kindergartens so ein Wetter hier.“

Bergisches Engagement

Otto sei es, stellvertretend für die Volksbank, immer eine große Freude, Gelder der Volksbank in die heimischen Bereiche zu investieren, insbesondere in die Kindergärten. Die neue Kita, die den Namen „Sterntaler“ tragen wird, ist bereits der dritte Kindergarten der Volksbank. „Baulöwe“ Lutz Uwe Magney präzisiert: „Warum bauen wir Kindertagesstätten? Weil wir unserer Region etwas zurückgeben wollen: Wir sind Bergische, wir leben im Bergischen Land, wir arbeiten im Bergischen Land, wir verdienen hier unser Geld. Was wichtig ist, ist eine Mehrfach-Gewinn-Situation.“ Zum einen würde die Bank wirtschaftlich natürlich profitieren, aber auch die Stadt Remscheid und die Kinder, denn die idyllische Lage direkt am Waldrand sei besonders attraktiv.

Erzieherin Sonja Gangale, Erzieherin Simone Mundorf, Lutz Uwe Magney und Andreas Otto vom Vorstand der Volksbank im Bergischen Land, Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Ina Wagner und Ute Mundorf vom Vorstand der Initiative Jugendhilfe und Erzieherin Petra Olbertz (v.l.) mit Kindern der Kita Klauser Delle. | Foto: Sascha von Gerishem
Erzieherin Sonja Gangale, Erzieherin Simone Mundorf, Lutz Uwe Magney und Andreas Otto vom Vorstand der Volksbank im Bergischen Land, Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Ina Wagner und Ute Mundorf vom Vorstand der Initiative Jugendhilfe und Erzieherin Petra Olbertz (v.l.) mit Kindern der Kita Klauser Delle. | Foto: Sascha von Gerishem

Um einhundert Schokoküsse für die Kindergartenkinder wetteten Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und Banker Magney, ob denn der geplante Einzugstermin im Sommer zu halten sei, und beide hoffen darauf die Wette zu gewinnen. „Ein Blick auf die Handwerker und meine Wette: Lassen Sie sich von Herrn Magney nichts einreden, wir müssen bis zum 1. August fertig sein, damit die Einrichtung pünktlich eröffnet wird“, scherzt Mast-Weisz.

Für 80 Kinder in vier Gruppen ist die von Architekt Andreas Bona gestaltete Einrichtung ausgelegt. Mit dem Träger, der Initiative Jugendhilfe, die auch die benachbarte Einrichtung in der Klauser Delle betreibt, werde eng zusammengearbeitet und nach den Wünschen und Anforderungen des Trägers eingerichtet. Zum Dank sang eine Kindergruppe aus der benachbarten Einrichtung „Wer will fleißige Handwerker sehen“.

Vor einigen Jahren gab es im Remscheider Rathaus eine Diskussion, wieviele Kindergärten noch benötigt würden, da die Geburtenzahlen zurückgingen. Die Schließung eines Standortes in Alt-Remscheid stand zur Debatte. „Ich bin froh, dass wir heute nicht fragen müssen ‚Brauchen wir den Standort noch?‘, sondern ‚Wieviele Standorte brauchen wir noch?‘“, drückt der Oberbürgermeister seine Freude über die neue Kindertagesstätte aus, denn „Wir brauchen mehr Kindergartenplätze, mehr Betreuungsplätze, weil wir in der U3-Betreuung heute einen Rechtsanspruch haben. Und deswegen freue ich mich sehr, dass wir hier heute das Richtfest feiern und ich weiß, es kommen noch einige Kindergärten hinterher, die wir auch noch benötigen, quer in allen Stadtgebieten unserer Stadt.“ Dem Team der Volksbank, dem Architekten Bona, den vielen Handwerkern und allen an der Erstellung Beteiligten dankte der OB ausdrücklich, weil das Engagement die noch vorhandene Versorgungslücke wieder ein Stück kleiner macht.

Ina Wagner, Vorsitzende der Initiative Jugendhilfe, freut sich „auf den weiteren Entstehungsprozess dieser neuen Kita. Sie entsteht in einer richtig tollen Umgebung und bald werden hier 80 Kinder einen neuen Lebensabschnitt beginnen und hoffentlich den Zauber des Neuen spüren.“

Wie fair ist unsere Kleidung?

Filmvorführung und Diskussionsrunde im Flair-Weltladen.

Im Lüttringhauser Flair-Weltladen an der Gertenbachstraße wurde zur Filmvorführung „Mode schlägt Moral – Wie fair ist unsere Kleidung?“ geladen. Der SPD-Ortsverein Lüttringhausen in Kooperation mit der AG Migration und Vielfalt und der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen veranstaltete den von Ulla Wilberg organisierten Abend im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus.

Erschütternde Zustände

Rund fünfzig Gäste verfolgten die WDR-Dokumentation, die sich um Katastrophen in Textilfabriken dreht und aufzeigt, wie unter teilweise menschenunwürdigen und lebensgefährlichen Bedingungen Textilien produziert werden. Dabei wurde auch deutlich, dass neben hier billigst verkauften Textilien auch hochpreisige Markenware in den selben Fabriken produziert wird. Die Mitarbeitenden verdienen für die Produktion der Markenkleidung jedoch nicht mehr, der hohe Preis erhöht lediglich den Gewinn der Premiumhersteller. „Dass sich gerade beim Kleidungskauf im Rahmen der Globalisierung ein Mechanismus eingerichtet hat, dass wir nicht nur sehr günstige, zu günstige, Kleidung beziehen, sondern dass wir auch auf Kosten anderer dabei leben, das ist vielen Menschen gar nicht so im Bewusstsein“, stimmte Johannes Haun, Vorsitzender der Ökumenischen Initiative als Betreiber des Weltladens, die vielen Besucher, unter denen einige Schüler der Fairtrade AG des Röntgen-Gymnasiums waren, nachdenklich.

Im Anschluss an die Filmvorführung gab es unter Moderation von Josef Neumann (SPD, MdL) einen Gedankenaustausch mit geladenen Gesprächsgästen: Anne Marie Faßbender, ehemalige Vorsitzende des Jugendrates und aktuelle Vorsitzende von Remscheid Tolerant, Thordis Kotthaus, Inhaberin von Berufsbekleidung Kotthaus an der Gertenbachstraße, Burhan Türken von den Jusos und Dr. Gerhilt Dietrich für die SPD-Frauen.

Um zumindest für den öffentlichen Sektor Verantwortung zu übernehmen, wurde mal die „faire Beschaffung“ eingeführt, dass also Polizisten, Feuerwehrleute, Busfahrer, etc. unter fairen Bedingungen hergestellte Dienstkleidung mit klaren Lieferketten erhalten. Mit dem ersten Entfesselungsgesetz hat die aktuelle Landesregierung die Nachweispflicht zur Einhaltung internationaler Arbeitsrechte und Umweltstandards aus dem Tariftreue- und Vergabegesetz (TVgG) NRW jedoch wieder gestrichen.

Wer jung ist, hat nicht so viel Geld, möchte aber dennoch konsumieren, meinte Anne Marie Fassbender. Daher müsse man besonders der Jugend bewusster machen, wieviel sie selber, durch ihren Konsum, für die Arbeitenden der Textilindustrie, etwa in Bangladesch, beitragen können. Thordis Kotthaus entschied sich bewusst dafür auch Textilien wie T-Shirts oder Polohemden ins Sortiment aufzunehmen, die unter fairen Bedingungen produziert wurden: „Bei uns war auch die Nachfrage da, wir haben das Label ‚Neutral‘, das in Indien hergestellt wird. Aber es ist nicht nur das Konsumverhalten der Jugendlichen, wir alle müssen unser Verhalten zu dieser Thematik ändern. Dieser Überfluss in unseren Kleiderschränken muss nicht sein“, propagierte sie. Große Zustimmung im Raum. Burhan Türken war sich sicher, dass die Jugend bereit dafür sei sich aktiv einzusetzen, wie etwa zu den Freitagsdemonstrationen. „Ich glaube, dass die Demonstrationen bedeuten: Politiker redet nicht – macht! Und wenn man sagt, das ist eine politische Stadtteilentwicklungsfrage, erwartet man von Politikern, dass sie genau an der Stelle die Anliegen der jungen Menschen weiterbringen“, meinte Volker Beckmann von der Steuerungsgruppe Fairtrade Town-Remscheid.

Altenberger Erklärung unterzeichnet

Kooperation der Bergischen Städte und Kreise besiegelt.

Drei Kreise und vier Städte unterzeichneten gestern im Haus Altenberg in Odenthal eine Kooperationsvereinbarung, in der es um die Zukunft des Bergischen Landes geht. Es geht darum, sich gemeinsam im Rahmen der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Bergisch Land (KAG) den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Kooperation für Projekte, die nicht an Stadt- und Kreisgrenzen Halt machen können – wie zum Beispiel im Bereich Verkehr oder Infrastruktur – und das sich gleichermaßen Sichtbar-Machen, das sind die Ziele der Altenberger Erklärung.

„Wir müssen ein Ausrufezeichen in NRW setzen“, so Solingens Oberbürgermeister Tim O. Kurzbach und stellvertretender Vorsitzender der KAG. „Als Städtedreieck sind Remscheid, Solingen und Wuppertal ein starker Industriestandort, aber selbst die KAG als Förderkulisse ist noch zu klein. Wir Bergischen brauchen eine starke Vernetzung“, warb er für überregionale Bündnisse.

Rund 80 politische Vertreter der KAG-Städte Leverkusen, Remscheid, Solingen und Wuppertal sowie des Rheinisch-Bergischen, des Oberbergischen Kreises und des Kreises Mettmann waren vertreten, als der Präsident der Bergischen IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid, Thomas Meyer, die Stärken des Bergischen Landes resümierte: ein starker, innovativer Industriestandort, mit einer hohen Exportquote und geprägt von vitalen, kleinen und mittleren Unternehmen. „Wir müssen die bergische DNA wieder entfesseln“, forderte er. Um die Region stärker ins Blickfeld der Landesregierung zu rücken, sei es wichtig, die Stimme zu erheben, eine Delegation aus dem Bergischen sollte daher das direkte Gespräch mit dem NRW-Wirtschaftsminister und dem Ministerpräsidenten suchen.

Die Altenberger Erklärung ist ein Instrument dazu: „Als KAG stehen wir dafür ein, unsere Identität als Bergisches Land nicht zu verlieren und gleichwohl die Zukunft neu zu gestalten. (…) Wir werden die Mobilität zwischen dem Bergischen Land und der Rheinschiene vernetzt denken und dafür sorgen, dass neue Bürger im Bergischen Land ihr Zuhause finden können. Wir werden den digitalen Strukturwandel der regionalen Wirtschaft unterstützen und damit neue Lebens- und Arbeitswelten für alle ermöglichen. (…) Wir werden unser Bergisches Land als Freizeit- und Kulturraum profilieren und seine Vielfalt für Touristen, aber auch für Unternehmen und Fachkräfte sichtbar machen. Dafür werden wir gemeinsam regionale und interkommunale Projekte entwickeln und uns in der Tradition der KAG gemeinsam um die erforderliche Unterstützung von Land, Bund und EU einsetzen.“ So ein Ausschnitt aus der Erklärung.

„In Zeiten der Globalisierung wollen wir gemeinschaftlich nach vorne gehen, um diesen starken Wirtschafts- und Lebensraum zu entwickeln. Die Altenberger Erklärung ist ein überparteiliches Bündnis mit hoher Vertrauenskultur“, so Uwe Richrath, Oberbürgermeister von Leverkusen und Vorsitzender der KAG. Er appellierte an die politischen Vertreter, Inhalt und Idee der Altenberger Erklärung mitzunehmen und im politischen Alltag mitzudenken.

Vereinsvorsitzende fragen – der Kulturdezernent antwortet

Annäherung der Stadtteilbibliothek an den „Dritten Ort“ wird zum Thema.

Wie in der vorigen Ausgabe berichtet, nahm sich der Kulturausschuss in seiner Sitzung am 12. März 2019 der Stadtteilbibliothek Lüttringhausen an und zwar unter der Überschrift „Überlegungen zum Standort“.

Im Publikum: Hans-Ulrich Hochfeld, Vorsitzender der Lütteraten, die seit 2016 anmahnen, dass der derzeitige Standort in der Gertenbachstraße beträchtliche bauliche und hygienische Mängel aufweist; die Stadtteilbibliothek Lennep zeige im Kontrast dazu, wie eine zeitgemäße Raumgestaltung zur zeitgemäßen Erfüllung des Weiterbildungsauftrages einer öffentlichen Bücherei beitrage. Ebenfalls im Publikum: Ulrich Banck, Vorsitzender des Vereins „Wohnraum 55+“, der sehr daran interessiert ist, auf dem ehemaligen Schulgelände Eisernstein ein Mehrgenerationen-Wohnen zu realisieren; in dem zu errichtenden Neubau könnten doch die Büchereiräume den aktuellen Standards entsprechend untergebracht werden.

Was Banck und Hochfeld hörten, waren die Ausführungen des Kulturdezernenten Sven Wiertz (SPD): Die Prüfung der Situation in der Gertenbachstraße durch die Verwaltung habe ergeben, dass sich eine Kundentoilette dort einrichten ließe, aber nur im oberen Bereich, was ihre barrierefreie Erreichbarkeit vereitele. Die Art und Weise, in der sich die Bücherei über drei Ebenen verteile, so Wiertz weiter, erlaube hier definitiv keine barrierefreie Erschließung! Deshalb habe die Verwaltung im Januar 2019 zu untersuchen begonnen, ob die leerstehende Wache der Freiwilligen Feuerwehr zum neuen Domizil der Bibliothek umgebaut werden könnte, wobei dann, wie Wiertz betonte, „die Erfordernisse einer Bibliothek als dritter Ort“ Berücksichtigung fänden. Weil die Verwandlung einer Löschfahrzeughalle in einen außerhäusigen und außerbetrieblichen Treffpunkt mit kulturellem Akzent kein Kinderspiel und außerdem der Denkmalschutz zu beachten sei, erweise sich die Prüfung als anspruchsvoll. Sobald die Arbeitsgruppe, der Entsandte des Kommunalen Bildungszentrums, des Gebäudemanagements, der Bauordnung, der Unteren Denkmalbehörde, der Liegenschaftsverwaltung und der GEWAG angehören, zu einem Ergebnis gekommen sei, würden die politischen Gremien unterrichtet.

Da nach dem Empfinden der Lüttringhauser Vereinsvertreter in den Darlegungen des Kulturdezernenten wichtige Punkte unberührt geblieben waren, legten sie ihm diese am 18. März per E-Mail vor und erhielten seine Stellungnahme noch am selben Tag.

Sven Wiertz SPD), Remscheids Kulturdezernent. | Foto: offiziell
Sven Wiertz SPD), Remscheids Kulturdezernent. | Foto: offiziell

Auf die Frage, wann die Verwaltung den Mietvertrag für die Räume in der Gertenbachstraße zu kündigen gedenke, um eine automatische fünfjährige Vertragsverlängerung zu vermeiden, antwortete Wiertz: „Über den Zeitpunkt und die Modalitäten einer Kündigung kann erst nach Abschluss der Prüfung entschieden werden.“

Auf die Frage, welche Raumgrößen und welche Ausstattungen die Prüfgruppe in der Verwaltung für erforderlich hält, damit eine attraktive Bibliothek entstehe, antwortete Wiertz: „Die Raumgrößen und die Ausstattung sind Gegenstand der Prüfung und beruhen auf den Vorstellungen des Kommunalen Bildungszentrums (vgl. den Vortrag von Frau Grüdl-Jakobs zur Bibliothek als „Dritter Ort“).“

Auf die Frage nach der Raumgröße, die die alte Feuerwache der Bibliothek bieten könnte, antwortete Wiertz: „Die in Erwägung gezogenen Flächen stellen in allen bisherigen Modellen eine Vergrößerung gegenüber dem bisherigen Standort dar.“

Auf die Frage, inwieweit bei der Einrichtung einer Bibliothek in der denkmalgeschützten Feuerwache auf Landesmittel zurückgegriffen werden könnte, antwortete Wiertz: „Für den Neu- bzw. Umbau von Bibliotheken stehen keine Förderprogramme zur Verfügung. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat jedoch avisiert, dass die Ausstattung im Rahmen eines modernen Bibliothekskonzeptes gefördert werden könne. Inwieweit Mittel der Denkmalförderung beansprucht werden können, wird noch zu erörtern sein.“

Auf die Frage, ob die Verwaltung weitere Pläne verfolge, falls die Fahrzeughalle der alten Feuerwache sich als ungeeignet erweisen sollte, antwortete Wiertz: „Die Verwaltung konzentriert sich auf die gegenwärtige Prüfung.“

Auf die Frage, ob ihm, dem Kulturdezernenten, das Baukonzept des Heimatbundes, der Lütteraten und des Vereins Wohnraum 55+ für das Gelände der abgebrannten Schule Eisernstein bekannt sei, antwortete Wiertz: „Ja, da es im Rahmen des Neujahrsempfangs des Heimatbundes vorgestellt wurde, an dem ich teilgenommen habe.“

Kreispokal-Halbfinale am Dienstagabend

SG Hackenberg – FC Remscheid

Der Fußballkreis 14 Remscheid sucht in der kommenden Woche seine Finalisten im Kreispokal. In den beiden Halbfinalen trifft zum einen die TG 04 Hilgen auf den Bezirksliga Tabellenführer SV 09/35 Wermelskirchen. Im zweiten Halbfinale muss der Landesligist FC Remscheid zum Kreisligisten SG Hackenberg reisen. Auf dem Papier sicherlich eine klare Angelegenheit. Jedoch muss der FCR auf der Sportanlage Hackenberg auf der ungeliebten Asche antreten. Ein Geläuf an das die Landesliga-Kicker nicht gewöhnt sind. Trotzdem ist man sich im Lager der Remscheider sicher das Spiel für sich zu entscheiden: „Wenn die Einstellung stimmt, werden wir das Spiel gewinnen,“ heißt es aus dem Umfeld der Remscheider. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Anstoß ist am Dienstagabend um 19:30 Uhr auf der Sportanlage Hackenberg.