Anja Franz: Singer/Songwriterin aus Remscheid

Die Singer/Songwriterin aus Remscheid, Anja Franz, spielte im Café Lichtblick in der Gertenbachstraße 2 in Lüttringhausen.

Zum zweiten Mal war Anja Franz im Café Lichtblick zu Gast. „Vor drei Jahren war ich schon einmal hier“, erzählt die 1975 in Remscheid geborene Sängerin und Gitarristin. Das Publikum im gut besuchten Café konnte sich daran gut erinnern.

Gitarre und Gesang

Lieder von John Denver (u.a. „Leaving On A Jetplane“, mit dem Anja Franz alle Konzerte beginnt), der Kelly Family, Pur, Gregor Meyle, ihres Mentors Holger Brinkmann (den man, nebenher besehen, viel zu selten in Remscheid spielen sieht), Kerstin Ott, Matthias Reim, aber auch eigene Songs und eigene Texte erklingen beim Konzert. Die Gitarrenarbeit der Muikerin ist solide, sie setzt auf Texte und Ausstrahlung der Stücke, auf ihre Stimme. Hin und wieder erklingt durch technische Hilfe eine zweite Stimme zu ihrem Gesang. Das kommt gut!

Anja Franz bei ihrem Konzert im Café Lichtblick in Lüttringhausen. Foto: Peter Klohs
Anja Franz bei ihrem Konzert im Café Lichtblick in Lüttringhausen. Foto: Peter Klohs

Viele der Texte sind positiv geprägt, Gregor Meyles „Du bist das Licht“ zum Beispiel. Und auch das von Holger Brinkmann komponierte, von Anja Franz jedoch mit einem eigenen Text versehene „Liebe das Leben“, geht in diese Richtung. Die Besucher im Café Lichtblick hörten Anja Franz gerne zu und spendeten reichhaltigen Beifall.

Seelenheil und Wurzelbehandlung – und warum der Wunsch nach Zweiter oft Ersteres bedeutet…

Die Hoffmann über das Theaterstück „Renaissance und Anachronismus“ von Christian Wüster, aufgeführt im Leibniz-Gymnasium in Lüttringhausen.

Kunst schaffen, Theater spielen ist eigentlich mein Steckenpferd und liebstes Hobby. Aber es kann einen auch an die persönlichen Grenzen bringen, zumal es bei mir (leider) nicht der Hauptberuf ist.

Neues Genre: Episches Theater

Vor knapp einem Jahr sagte ich meinem Theaterkollegen und Autor bei der Volksbühne, Christian Wüster, zu, in seinem neuen Stück „Renaissance und Anachronismus“ eine Rolle zu übernehmen. Es sei ein Experiment, ein ganz neues Genre, an dem er sich versuche: Episches Theater.

Renaissance und Anachronismus. Foto: Sascha von Gerishem
Renaissance und Anachronismus. Foto: Sascha von Gerishem

Heute vermute ich, dass ich nicht richtig zugehört habe, vielleicht Alkohol im Spiel war oder ich mich in einem Rausch totaler Selbstüberschätzung befand. Und so geschah es, dass ich mich kurz vor den Sommerferien in einem Probenraum wiederfand und ich das neue Stück erstmals bewusst mit den Schauspielkollegen las.

Sorge kam auch hier noch nicht auf. Es würde sein wie immer: zwei bis drei Leseproben, dann Stellproben, der Text würde sich dann langsam ins Hirn schleichen, ganze Passagen lernten sich beim Spielen auswendig.

Dem war nicht so, außerdem realisierte ich allmählich, dass ich in wirklich jeder Szene auf der Bühne mit Text war und da die Tage schon kürzer wurden, war der Absprung vom sich immer schneller drehenden Theater-Karussell nicht mehr möglich.

Hinter der Bühne. Foto: Steph Hoffmann - www.die-hoffmann.de
Hinter der Bühne. Foto: Steph Hoffmann – www.die-hoffmann.de

Es war vielleicht die Tatsache, dass ich in den Augen von Autor und Regisseur Christian Wüster nie das P für Panik in den Augen las, auch der Zuspruch der Kollegen tat gut, außerdem saß bei denen der Text auch noch nicht. Ich redete mir Abend für Abend ein, dass ich seit Beginn meiner Schullaufbahn ein Drucklerner war, das würde schon alles gut werden…. Wurde es aber nicht.

Und dann: Panik!

Knappe zwei Wochen vor der Premiere hoffte ich auf ein Anhalten der Uhren, der Welt, eine göttliche Eingebung (welch ein Wortwitz, ich spielte einen Engel), schlicht irgendetwas, was die Premiere um ein gefühlt weiteres Jahr verschieben würde. Leider auch hier: Die Erde dreht sich weiter, ich hatte keinen Plan B.

"Hören Sie? Wir sind jetzt Nihilisten!" Foto: Steph Hoffmann - www.die-hoffmann.de
„Hören Sie? Wir sind jetzt Nihilisten!“ Foto: Steph Hoffmann – www.die-hoffmann.de

Aber Plan K, N und D waren auf einmal da in Form von Krücken und Netz und doppeltem Boden. Ich musste mir Hilfen auf der Bühne schaffen, auf die ich zurückgreifen konnte. Eigentlich ist das gar nicht mein Ding und es schnitt tief in meine Schauspielerehre, aber besser als ein totales Versagen war es allemal. Wenn ich sie später nicht bräuchte, umso besser.

Seelenheil

Und dann sitzt du da, hinter dem noch geschlossenen Vorhang und in deinem Hirn herrscht die totale Leere, du weißt nicht mal mehr den eigenen Namen, meine Mitspielerinnen gehen ihren Text noch einmal durch, da ist dieses eine Wort aus ihrem Text: Seelenheil und da ist die eine, einzige Frage, die dir noch durch den Kopf geht: Was mache ich hier eigentlich, warum sitze ich hier, eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt wäre in diesem Moment das einzig Richtige und mein persönliches Seelenheil, wenn ich nur tauschen dürfte.

Während der Aufführung. Foto: Sascha von Gerishem
Während der Aufführung. Foto: Sascha von Gerishem

Und dann öffnet sich der Vorhang, du atmest einmal aus, springst ins kalte Wasser und schwimmst, schwimmst bis zum Schlussapplaus, der dich noch lange trägt und entschädigt für Schweiß, Blut und Tränen, der dein „NIE WIEDER!“ negiert und dich weiter antreibt, es wieder zu tun.

„Theater muss weh tun!“, haben wir bei der Neuen Bühne Remscheid mit dem (leider schon verstorbenem) Regisseur Klaus G. Hendl immer gesagt, aber Theater, ob als Schauspieler oder Zuschauer, kann ein wahres Seelenheil sein.

Applaus. Foto: Nicole Dahmen
Applaus. Foto: Nicole Dahmen

„Viele Sandkörner ergeben die Wüste“

Die erste Aufführung eines Theaterstückes. Renaissance und Anachronismus von Christian Wüster, aufgeführt vom WÜSTheatER im Leibniz-Gymnasium in Lüttringhausen.

Man braucht in der Kultur keinen Bombast, um Qualität zu erzeugen. In der Musik nicht, bei bildenden Künsten nicht – und im Theater auch nicht. Großartige Showeffekte können hinderlich sein, halb- oder quasiphilosophische Ergüsse, dargeboten in fragwürdiger Lautstärke, können blenden. Man kann viel falsch machen, gerade als Regisseur oder Autor eines Theaterstückes.

Wie man es anders macht, beweist Christian Wüster mit seinem Theaterstück „Renaissance und Anachronismus“, ein mit acht Laien-Schauspielerinnen und -schauspielern besetztes… ja was? Eine Komödie ist es nicht, eine Farce ebenso wenig. Das Stück eine Tragödie zu nennen ist auch verfehlt. Braucht man eine Schublade? Wenn ja, ich weiß keine.

„Ein hervorragendes Antikriegsstück. Mutige Dialoge, Monologe die zum Nachdenken zwingen.“ – Fritz Beinersdorf

Und das ist einer der positiven Punkte, die es über dieses Theaterstück zu sagen gibt: Es entzieht sich einer Kategorie. Schön zu beobachten bei der „ersten“ Premiere des Stückes am Morgen des 24. Januar in der Aula des Leibniz-Gymnasiums, eine Aufführung nur für Schüler. Da lachen die Besucher über irgendetwas – und schweigen drei Zehntelsekunden später betroffen, weil ihnen das Lachen im Hals verkümmert ist.

Die Engel streiken

Wir haben an dieser Stelle ausführlich über den Inhalt von „Renaissance und Anachronismus“ berichtet und wollen uns hier nicht wiederholen. Nur kurz dies: Die Engel, die den Tod und die Gestorbenen verwalten, wollen wegen erhöhten Arbeitsaufkommens streiken. Darf man das? Wie wirkt sich ein Streik der Engel auf die Menschheit aus? Soweit.

Der Mensch selbst ist ein Anachronismus. Viele Zitate und Aperçus begreift man in ihrer vollen Tiefe, wenn man das Stück zweimal ansieht. Hier einige prägnante Beispiele:

  • „Nihilismus ist feige!“ – „Ich weiß, dass er feige sein KÖNNTE.“
  • „Jedes Lebewesen ist ständig in Bewegung. Das ist der Sinn des Lebens.“
  • „Die Entdeckung Südamerikas hat zu großen Verlusten geführt.“
  • „Wir sind nur ein Sandkorn. Aber viele Sandkörner ergeben die Wüste.“
  • „Wir sind hier in der Ewigkeit und zweifeln den Sinn des Massensterbens an.“
  • „Lasst uns Humanität nicht den Menschen überlassen.“

Genug.

Die Hinwendung des Stückes von – wie man hinterher zu verstehen glaubt – der beinahe unerträglichen Leichtigkeit des Engelseins zur Beinahe-Katastrophe des Endes inklusive weiser, kluger und weitsichtiger Worte ist bemerkenswert. Die Mitteilung aus dem Radio niederschmetternd. Hat der Nihilist (durch Sascha von Gerishem goldrichtig besetzt und mit einer Art morbider Selbstverständlichkeit verkörpert) Recht? Ist alles „egal“? Ist mit dem Anfang der Menschheit alle Hoffnung zu Grabe getragen? – Nur wenige Fragen, wo sich doch nach Besuch des Stückes mindestens tausend aufdrängen.

Selbst die Explosion einer Atombombe ist im Stück integriert, an der richtigen Stelle, angemessen sensationell ohne als Schaueffekt zu verkommen, schlicht beeindruckend und atemberaubend.

Mit Herzblut und Bühnenpräsenz

Die Schauspielerinnen und Schauspieler sind mit Herzblut dabei, man spürt es in jeder Minute. Hin und wieder kommt eine Stimme etwas dünn daher, aber sind Engel vielleicht fehlerlos? Stephanie Hoffmanns Bühnenpräsenz allein ist den Besuch des Theaterstückes wert.

Christian Wüster hat für sein Stück eine eigene Theatergruppe ins Leben gerufen: WÜSTheatER. Er arbeitet bewusst mit Laiendarstellern. Seine Anweisungen sind geprägt von Verständnis ohne die Notwendigkeiten zu vergessen. Er hat die Rollen vorzüglich besetzt. Er hat sehr viel richtig gemacht.

All das spüren auch die Schülerinnen und Schüler, die das Stück zum ersten Mal sehen. Sie schweigen erschrocken, sie lachen hier und da befreit, man spürt sie denken. Das mag andauern.

Die nächste Aufführung

Passenderweise hat der Nihilist die letzten Worte zu sagen. Und so können wir nur den Besuch von „Renaissance und Anachronismus“ empfehlen. Und wir tun dies mit all dem uns zur Verfügung stehenden Herzblut. Die nächste Aufführung ist für den 15. März 2020 im CVJM-Haus in Lüttringhausen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus angekündigt, präsentiert von der Aktion Muteinander.

Noch was vergessen? Achja, der Nihilist. Seine letzten Worte waren: „Schluss jetzt. Ende!“

Eintrittskarten

Eintrittskarten für die Aufführung am 15. März 2020 um 16 Uhr im CVJM Lüttringhausen (Einlass ab 15.30 Uhr), Gertenbachstraße 38 in 42899 Remscheid-Lüttringhausen gibt es zum Preis von 10 Euro hier:

  • Isa’s Dorf-Shop, Richthofenstraße 22, 42899 Remscheid, www.isas-dorf-shop.de
  • Lüttringhauser Anzeiger, Gertenbachstraße 20, 42899 Remscheid
  • Online auf der Webseite vom WÜSTheatER: www.wuestheater.de

Pilgerwanderung auf dem spanischen Jakobsweg

Nach der großen Resonanz der Vorjahre bieten die Lenneper Pilgerfreunde in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter Pilgino auch 2020 wieder eine Pilgerwanderung auf dem spanischen Jakobsweg an. Vom 08. bis 20. September 2020 führt die Wanderung über 197 Km von Najera bis Calzadilla de la Cueza. Das ist die zweite Etappe der Pilgertour, die letztendlich bis nach Santiago de Compostela führt.

Die Tagestouren sind mit einer Länge von jeweils 19 bis 25 Kilometern als einfach bis mittelschwer eingestuft, erfordern aber wegen der Länge und einiger Steigungs- und Gefällstrecken eine gute Kondition und etwas Wandererfahrung. Die Übernachtung erfolgt in Hotels oder Pensionen. Das Gepäck wird von Ort zu Ort befördert, man braucht also nur den Tagesrucksack zu tragen. Gewandert werden kann in der Gruppe, oder je nach Wunsch auch allein oder in Kleingruppen, so dass jeder seinen Wander-Rhythmus finden kann.

Flüge nach Bilbao kommen hinzu

Der Preis beträgt 1.140 Euro (280 Euro Einzelzimmerzuschlag). Er beinhaltet die Transfers vor Ort, Unterkunft und Verpflegung mit Halbpension sowie eine Reisebegleitung, die das Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft transportiert und falls notwendig Hilfestellung leistet. Nicht enthalten sind die Flüge nach und von Bilbao. Diese Flüge werden nach Feststehen der Teilnehmerzahl wieder von den Lenneper Pilgerfreunden in Zusammenarbeit mit dem TUI Reisecenter Witting zu Sonderpreisen arrangiert.

Weitere Informationen erhalten Interessierte im Lennep-Laden, Berliner Straße 5, Tel. 02191 – 4 62 59 00 zu den üblichen Öffnungszeiten. Eine Anmeldung ist dort immer dienstags möglich. Informationen aus erster Hand dazu gibt es auch beim Pilgerstammtisch am 5. Februar 2020, der um 19 Uhr im Restaurant Euler, Das Esszimmer, stattfindet. Dort ist auch direkt eine Anmeldung möglich.

SSK Remscheid: Schulranzenparty für Schüler und Eltern

Schulranzenparty in der Stadtsparkasse Remscheid: Zum Start in eine perfekte Schulzeit gehört unter anderem der richtige Tornister. Was Eltern beim Kauf eines Schulranzens wissen und berücksichtigen sollten, erfahren sie auf der 10. Schulranzenparty der Stadtsparkasse Remscheid am Samstag, 1. Februar 2020, im Kundencenter an der Alleestraße.

Von 10 bis 15 Uhr werden unter anderem die neuesten Schulranzen und Rucksack-Modelle
mit Zubehör für Schulanfänger und Schülerinnen und Schüler präsentiert. Die Aussteller
„Die Schatzkiste“ und „Gottlieb Schmidt“ bieten an, sich individuell über die neuesten Modelle zu informieren. Das Probetragen der Ranzen und eine fachkundige Beratung sind dabei natürlich garantiert und selbstverständlich können die gewünschten Schulranzen auch direkt im Kundencenter gekauft werden.

Ranzen, Unterhaltung und Verpflegung

Doch nicht nur die Schulutensilien stehen am 1. Februar im Vordergrund. Auf die Gäste wartet auch ein spannendes und umfangreiches Rahmenprogramm. Die Polizei und die Verkehrswacht Remscheid geben wichtige Tipps für den sicheren Schulweg. Wie wichtig ein
richtig sitzender Ranzen ist, zeigen die Physiotherapeuten von medora. Und unter dem Motto „Kommt und bewegt euch“ präsentiert der Remscheider Sportverein (RSV) gemeinsam mit der OGGS Reinshagen Bewegungsspiele, die nicht nur auf dem Schulhof ausprobiert und gespielt werden können.

Unter dem Motto „Gesundes Frühstück“ zeigt Maike Grimmelt von der Barmer, was in die Frühstücksdose gehört. Für Bewirtung sorgt in diesem Jahr der Line Dance Clubs Maverick e.V. mit einem Muffinstand. Zum 10-jährigen Jubiläum wartet auch noch eine besondere Überraschung auf die kleinen und großen Besucher – „Oh Larry“, der Ballonmeister, tritt mit seiner Ballonshow auf.

WÜSTheatER: Ur-Aufführung im Leibniz-Gymnasium

Aktualisierung: Es wird am Samstag, 25. Januar 2020 ab 15.30 Uhr, auch eine Abendkasse geben. Tickets kosten 10 Euro.

Die neue Theatergruppe von Christian Wüster, das WÜSTheatER, feiert mit Wüsters neuem Stück „Renaissance und Anachronismus“ in der Aula des Leibniz-Gymnasiums in Remscheid-Lüttringhausen Premiere.

Christian Wüster ist der 1. Vorsitzende der Lüttringhauser Volksbühne und Autor zahlreicher Stücke, die dort aufgeführt werden. Darüberhinaus schreibt der Autor auch noch andere Theaterstücke, die mit der Volksbühne nichts gemein haben. Für sein neuestes Stück, ein Drama mit dem etwas sperrigen Titel „Renaissance und Anachronismus“ hat er eine neue Theatergruppe ins Leben gerufen: WÜSTheatER, ein Ensemble, das aus acht Amateurschauspielerinnen und -schauspielern nebst zwei Technikern besteht. Die Premierenaufführung wird am Morgen des 24. Januar für Schülerinnen und Schüler des Leibniz-Gymnasiums im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung stattfinden. Die Öffentlichkeit hat dann einen Tag später, am Samstag, dem 25. Januar um 16 Uhr Gelegenheit, sich das Theaterstück in der Aula des Leibniz-Gymnasiums anzusehen.

Kooperation mit dem Leibniz-Gymnasium

Die ersten Proben vor Ort und in den Kulissen, die von der Kunst-AG des Leibniz-Gymnasiums unter der Leitung von Alla Grabinski entworfen und gebaut wurden, fand am 13. Januar statt.

Auf der Bühne suchen die Schauspielerinnen ihren Platz, der Autor, der gleichzeitig der Regisseur des Stückes ist, spricht mit Medienvertretern, andere Mitglieder des Ensembles sitzen im Zuschauersaal und lernen noch Text, die Techniker stehen parat und beratschlagen, was in welcher Szene zu tun ist, Die Schauspielerinnen und Schauspieler – allesamt Amateure – haben mit den Proben begonnen. Christian Wüster folgt dem Geschehen auf der Bühne hoch aufmerksam, verbessert hier eine Aussprache, verändert dort den Standort eines Schauspielers, kritisiert, lobt, denkt laut. „Nutzt die Bühne“, ruft er, „die Bühne ist groß! Geht hier- und dorthin. Bewegt euch.“ Die Menschen auf der Bühne folgen den Worten, noch zögerlich, aber das wird noch werden. Einer der im Stück handelnden Engel begehrt gegen etwas auf, und Wüster ruft ein begeistertes: „Jawohl! Das richtige Maß an Pampigkeit!“ in den Raum. Alle agieren noch mit Textheften in den Händen, was der Probe etwas selten Kantiges verleiht, nicht uninteressant, aber natürlich nicht im Fluß.

Das Stück „Renaissance und Anachronismus“ spielt im Himmel. Oder im Jenseits. Die beiden Engel Hieronymus und Phillippus (Steph Hoffmann und Livia Strauch) haben eine verantwortungsvolle Aufgabe, denn sie verwalten die Gestorbenen. Gerade klopft wieder ein neuer Sterbefall an das Himmelstor. „Ich bin tot“, sagt dieser. „Ach was!“ kontert ein Engel. „Aber keine Sorge: Jeder Neuzugang wird propper eingewiesen.“ Plötzlich erhöht sich das Arbeitsaufkommen der Engel enorm, so dass die Beiden das Arbeitspensum nicht mehr ordnungsgemäß erledigen können. Sie beschließen zu streiken.

Plötzlicher Richtungswechsel

Und hier verlässt das Stück die eher heitere Stimmung und gerät ohne Grenze hinein ins Drama. Dürfen Engel überhaupt streiken? Und wenn ja, welche Auswirkungen hat dies auf die Menschheit?

In der Folge kommt es zu moralischen und gesellschaftskritischen Äußerungen, die allesamt sehr ernst und nachdrücklich über die Bühne kommen. Mancher Monolog hinterlässt eine dunkle Stelle im Bauch, mancher Denkanstoß lässt das Atmen in die Nähe der Schnappatmung mutieren, manche Äußerungen machen sprachlos.

Eintrittskarten sichern

Mehr soll an dieser Stelle auch gar nicht verraten werden. Besuchen Sie eine der (bisher geplanten) wenigen Aufführungen des Stückes. Sie haben dazu am 25. Januar 2020 Gelegenheit (Karten online bestellen). Die nächste Gelegenheit ergibt sich am Sonntag, den 15. März (Karten online bestellen). „Renaissance und Anachronismus“ wird dann auf Einladung der Aktion Muteinander im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus im Lüttringhauser CVJM-Saal aufgeführt.

Karten im Vorverkauf gibt es online auf www.wüstheater.de, in Isa’s Dorf-Shop (Richthofenstraße 22) und beim Lüttringhauser Anzeiger (Gertenbachstraße 20). Restkarten werden jeweils an der Abendkasse verkauft.

Das letzte Wort hat Christian Wüster. „Nächste Woche ist Probe“, sagt er zu den Schauspielern, „und dann OHNE Textheft.“

ON FIRE #8 – „FAKE MUSE“

Eine komplette Epic-Serie, mehrere Blockbuster und eine Handvoll Dollar, nein, eine Handvoll Western und das alles an einem Abend? Das geht doch nicht!

Doch! Das geht! Bei den Bergischen Symphonikern unter der Leitung von GMD Daniel Huppert im Teo Otto Theater. Die riefen ON FIRE und wir kamen alle und besetzten das Theater bis auf den letzten Platz.

Nach der Erkennungsmelodie der 20th Century FOX ging es sofort in die Vollen mit der Musik der Erfolgsserie Game of Thrones, der Herr der Ringe schloss sich an, Superman folgte sogleich.

Michael Forster hatte einmal mehr die Oboe mit dem Mikro getauscht und führte, unterstützt von Mikki Kekenj so charmant und spritzig durch den Abend, dass er über ein zweites Standbein als Moderator durchaus nachdenken sollte. Dabei blieb auch der Bildungsauftrag nicht auf der Strecke, oder hätten Sie gewusst, dass der Komponist der Herr der Ringe Filme Howard Shore zwar Richard Wagners Leitmotiv-Prinzip folgte, sich aber durchaus von Dvořák inspirieren ließ, als er die Auenland-Musik schuf? Probieren Sie es aus und hören Sie mal in Dvořáks 9. Sinfonie, da gehen Sie in Gedanken mit Frodo durchs grüne Tal.

Mikki Kekenj erfüllte sich selbst einen Traum und spielte das Violin-Solo aus Schindlers Liste und vor meinem geistigen Auge sah ich das kleine Mädchen im roten Mantel, ein wahrhaft bewegender Moment.

Den Schlusspunkt des Abends setzte eine gesangliche Darbietung und dafür musste Remscheid nicht einen Weltstar engagieren, nein, dieser Star kam aus den eigenen Reihen des Orchesters: Velina Nenchev (2. Violine) intonierte „I will always love you“ (Whitney Houston / Bodyguard) so gefühlvoll und gesanglicher Sicherheit, dass es nach dem Schlussakkord keinen mehr auf den Theatersesseln hielt. Minutenlange Standing Ovations waren mehr als verdient.

ON FIRE #9 2020 im Teo Otto Theater

I will always love you, mein wunderbares Teo Otto Theater mit seinen Symphonikern, daher lege ich allen jetzt schon das letzte ON FIRE Konzert in dieser Saison ans Herz: am 5. Juni 2020 (Solingen Konzerthaus) und am 6. Juni 2020 (Teo Otto Theater Remscheid) heißt es „Danzón Cubano“, sichern Sie sich jetzt schon das Ticket an der Kasse vom Teo Otto Theater: Vorverkauf Theaterkasse.

Faire Beschaffung: Fairtrade-Town Remscheid im AK Soziales

Ilka Brehmer, Mitglied der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town Remscheid und Sprecherin des Arbeitskreis Soziales der Remscheider Grünen (AK Soziales) lud Lars Fastenrath, Fachdienstleister Interne Dienste der Stadt Remscheid, und Sophia Merrem, Eine-Welt-Promotorin für das Bergische Land beim „Forum für soziale Innovation“ und Sprecherin der Steuerungsgruppe ein, um sich mit dem Thema „Faire öffentliche Beschaffung in Remscheid“ auseinanderzusetzen.

Politischer Wille nötig

Das öffentliche Vergaberecht lässt den Kommunen bei der Beschaffung einen weiten Spielraum. Es ist nicht zwingend vorgeschrieben allein nach Preis zu entscheiden, welches Angebot den Zuschlag erhält, es gilt das Wirtschaftlichste Angebot zu nutzen. Die Kriterien dafür können von der Kommune unterschiedlich gewichtet werden. So ist es möglich soziale Aspekte und fairen Handel höher als den Preis zu werten.

Im Rat der Stadt Remscheid wird letztendlich die unterschiedliche Gewichtung festgelegt. Die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town Remscheid setzt sich gerne aktiv für einen hohen Anteil sozialer und fairer Richtlinien bei der Beschaffung ein. Vertreter*innen der Steuerungsgruppe freuen sich über Einladungen in verschiedene Arbeitskreise (auch bei Vereinen, Kirchen, etc.), um über die Vorteile und positiven Hintergründe zu berichten und praktische Tipps zu geben.

Clara Schumann: Unterschätzte Frau und Musikerin

Das 42. Literatur-Café im Flair-Weltladen in der Gertenbachstraße 17 in Lüttringhausen beschäftigte sich mit Clara Schumann.

Die kleine aber beliebte Kulturreihe Literatur-Café fand im Lüttringhauser Flair-Weltladen am 13. Januar zum 42. mal statt. Ein gutes Dutzend Interessierte hatte sich im Weltladen zusammengefunden.

Clara Schumann – Ein Leben für die Musik

Über Clara Schumann existiert eine Menge Literatur, zumeist gut recherchierte Biografien. Johannes Haun, wie gewohnt gut vorbereitet, konzentrierte sich in seinem Vortrag auf das Buch „Clara Schumann – Ein Leben für die Musik“ der Musikwissenschaftlerin Irmgard Knechtges-Obrecht, aus dem er auch lange Abschnitte vorlas.

Clara Schumann war auf dem 100 DM-Schein abgebildet. Bild: Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main, Germany
Clara Schumann war auf dem 100 DM-Schein abgebildet. Bild: Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main, Germany

Clara Schumann – Ältere erinnern sich an die Frau auf dem 100-Mark-Schein – war im 19. Jahrhundert – einer Zeit, in der Frau sein wenig mehr als Kindererziehung und Haushalt bedeutete – weit mehr als die Frau des Komponisten Robert Schumann. Sie war die führende Pianistin ihrer Zeit. Ihre eigenen Kompositionen sind vielfach noch sehr unterschätzt und harren der ungeteilten Aufmerksamkeit von Musikliebhabern. Ihr Piano-Trio in g-moll (op.17) ist ein herausragendes Beispiel für die Sensibilität und der modernen Harmonieauffassung der Komponistin.

Als Pianistin sind von ihr mehr als 1300 Auftritte verbürgt. Bis es allerdings so weit war, musste Clara Schumann (geborene Wieck) einiges in ihrem Leben aushalten. Der Vater entpuppte sich als – sehr wohlwollend formuliert – schwieriger Mensch. Er kontrollierte seine Tochter auf extreme Weise, schrieb für sie, als Carla noch gar nicht des Schreibens fähig war, Tagebuch, schrieb für sie in der Ich-Form und von sich als „der Vater“, wobei er sich bemühte, selbst Claras Mutter nicht gut aussehen zu lassen, verkaufte Bilder seiner Tochter vor den Konzerten und versuchte alles, um Clara als weibliches Wunderkind zu erziehen. Mit 9 Jahren gab Clara ihr erstes Konzert, im Leipziger Gewandhaus, im Jahr 1830, mit 11 Jahren, ihr erstes Solo-Konzert, das mit Begeisterung aufgenommen wurde.

Ihre Verbindung mit Robert Schumann war Friedrich Wieck von Anfang an ein Dorn im Auge. Er versuchte alles, um die Verbindung zu trennen und scheute auch nicht davor zurück, Lügen über Robert in die Welt zu setzen (heute würde man das „Fake News“ nennen) und ihm Alkoholismus zu unterstellen. Das Ganze endete vor Gericht und Friedrich Wieck musste seine „Anschuldigungen“ zurückziehen.

Johannes Haun beschrieb das aufregende Leben von Clara Schumann eindrucksvoll. Foto: Peter Klohs
Johannes Haun beschrieb das aufregende Leben von Clara Schumann eindrucksvoll. Foto: Peter Klohs

Robert Schumanns Schicksal darf tragisch genannt werden. Er starb, geistig zerrüttet, in einer Nervenheilanstalt in Endenich bei Bonn im Alter von 46 Jahren. Clara überlebte ihn um 40 Jahre. Eine Liebschaft mit Johannes Brahms ist verbürgt. Ihre Konzerttätigkeit erstreckte sich bis ins hohe Alter. Sie favorisierte Kompositionen von Mendelssohn Bartholdy, Bach, Schubert und ihrem Mann. Nicht oft spielte sie eigene Werke.

Ihr Klavierkonzert in a-moll (geschrieben im Alter von 14 Jahren, wird von der Musikgeschichte nur langsam in den Rang gehoben, den es verdient. Ihr oben erwähntes Piano-Trio ist kraftvoll und sensibel zu gleichen Teilen, angefüllt mit hinreißenden Melodien und (für die damalige Zeit) mutigen Harmonien. Zur damaligen Zeit wurden Kompositionen von Frauen noch nicht ernst genommen.

Clara Schumann, Pianistin, Komponistin und Mutter von sieben Kindern, erhält im oben erwähnten Buch ein angemessenes Denkmal in literarischer Form. Johannes Haun hat die Entdeckung dieser Frau – und ihrer Musik – im Literatur-Café gebührend vorbereitet.

Kräuter helfen bei Grippe und Erkältung

In die Monate Februar und März fallen die meisten Grippe- und Erkältungserkrankungen. Viele Antibiotika-Präparate haben heutzutage ihre Wirksamkeit verloren.

Doch hier hilft ein Kräuter-Seminar in der Natur-Schule Grund: Frische oder auch getrocknete Kräuter können nämlich auf vielfache Weise helfen. Besonders vorteilhaft ist, wenn wir im Vorjahr Vorräte anlegen konnten. Großartige Helfer gibt es auch unter den ätherischen Ölen. Diese lernen die Teilnehmenden des Workshops mit Kräuterfachfrau Christel Heuer kennen.

Eigenes Bronchialbalsam herstellen

Im praktischen Teil des Workshops mischen die Teilnehmenden ein Nasen-Öl für die „gestresste“ Schnupfennase und einen Bronchialbalsam zum Einreiben.

Der Workshop findet am Montag, 10. Februar 2020, um 19.30 Uhr in der Natur-Schule Grund, Grunder Schulweg 13, in 42855 Remscheid-Grund statt. Die Teilnahme kostet 12 Euro zuzüglich einer Materialkostenumlage in Höhe von 4 bis 6 Euro.

Wegen Teilnehmerbegrenzung ist eine Anmeldung bis spätestens Donnerstag, 6. Februar 2020, unbedingt erforderlich: 02191 3748239 oder info@natur-schule-grund.de

15. Mädchenfußball-Turnier „GIRL-SOCCER“

Am Freitag, 31. Januar 2020, führt der städtische Fachdienst Jugend gemeinsam mit den Kooperationspartnern Fußballkreis Mädchenfußball, SG Hackenberg und 1. FC Klausen unter Beteiligung der Remscheider Schulen und des Fachdienstes Sport und Freizeit zum 15. Mal das Mädchenfußball-Turnier „GIRLS-SOCCER“ in der Sporthalle Neuenkamp durch. Das Turnier steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz.

Neben den Vereinssportlerinnen sind ganz besonders Schul- und Straßenmannschaften dazu eingeladen, beim „GIRLS-SOCCER“ gegeneinander anzutreten. Auch Einzelspielerinnen sind herzlich willkommen und werden vor Ort in bestehende Teams integriert.

Teilnahme schon ab 4 Jahren möglich

Zum zweiten Mal können beim „GIRLS-SOCCER“ auch die 4- bis 6-Jährigen ihr Können unter Beweis stellen und ab 14.30 Uhr am Turnier teilnehmen. Diese Kinder-Mannschaften werden allerdings ausschließlich von Kindertageseinrichtungen gestellt, damit eine Betreuung vor Ort gewährleistet ist.

Von 14.30 bis 17.30 Uhr findet das Turnier der 7- bis 10-Jährigen und der 11- bis 14-Jährigen sowie ein Spaß- und Bewegungsparcours für alle Altersklassen statt. Um 18.30 Uhr startet das Turnier für die 15- bis 18-Jährigen. Während der Spielpausen ist selbstverständlich für ausreichend Getränke und Snacks gesorgt. Mitmachen lohnt sich: Für die ersten drei siegreichen Mannschaften gibt es tolle Preise und eine Urkunde. Und auch Spielerinnen, die keinen Platz auf dem „Treppchen“ ergattern, erhalten als Anerkennung für ihre Leistung einen kleinen Preis mit Urkunde.

Kosten

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Ein herzlicher Dank gilt den Stadtwerken Remscheid, der Lebenshilfe Remscheid, dem H2O Remscheid, der Hudora GmbH (Hugodrom) und dem CineStar Remscheid. Sie unterstützen das Turnier mit Geld- und Sachspenden.

Kontakt

Mehr Informationen und Anmeldebögen gibt es bei der Stadt Remscheid unter der Rufnummer (0 21 91) 16 – 31 63 oder per E-Mail unter elke.mueller3@remscheid.de sowie im Internet unter www.remscheid.de.

Anmeldeschluss

Der Anmeldeschluss per Internet oder E-Mail ist Donnerstag, 30. Januar, um 12 Uhr. Kurzentschlossene können sich am Veranstaltungstag auch noch vor Ort anmelden: für das Turnier der Jüngeren bis 14 Uhr und für das Turnier der Älteren bis 18 Uhr.

Woodpecker’s Green: Irish Folk live im Miro

Ein gemütlicher Abend im Miro mit Irish Folk von der Remscheider Band Woodpecker’s Green, die irish by heart sind.

Am Samstag, 25. Januar 2020 spielen Woodpecker’s Green im Miro alles was die Kelten musikalisch hervorgebracht haben. Es besteht Mitsingrecht und -pflicht bei Songs wie Rambling Rover, Molly Mallone und natürlich Dirty Old Town.

Neben der offenen Küche des Miro gibt es stilecht Irish Stew, sowie Guinness vom Fass im Pint, „spraoi a bheith agat“, wie der Ire sagt.

Veranstaltungsinfos

Konzert der Woodpecker’s Green im Miro Remscheid, Scharffstraße 5 in 42853 Remscheid am Samstag 25. Januar 2020, geöffnet ab 18 Uhr – Konzert startet ca. 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Woodpecker’s Green

Die Band Woodpecker’s Green sind die Vertreiber trauriger Einfältigkeit, die segensbringenden Verursacher nervösen Beinzuckens, die Erfinder des Bierfassbanjos mit irischem Lebensgefühl und mehr oder weniger ernsthafter Unterhaltungsgefahr.

Gelegenheiten Musik zu machen gibt es immer: Hochzeiten und Scheidungspartys, Geburtstage und Jubiläen, Festivals und Beerdigungen – nichts ist sicher vor einem passenden Spruch und einem Stück dazu, das jedem klar macht: Wer später stirbt, hat mehr vom Leben…